Atlus und Eden Industries haben mit Citizens of Earth ein Rollenspiel veröffentlicht, welches von der goldenen Ära des Super Nintendo inspiriert wurde. Wir haben uns den Titel einmal näher angesehen und verraten euch alles Wichtige im Test.

Wir landen direkt im Geschehen und finden uns eines morgens erstmal im gemütlichen Bett unseres Schlafzimmers wieder. Ehe wir uns nochmal umdrehen können, werden wir aber auch schon von unserer Mutter geweckt, denn schließlich ist heute ein großer Tag. Genauer gesagt handelt es sich um unseren ersten Arbeitstag als Vizepräsident der Erde. Damit ist auch schon der Grundstein für ein witziges Abenteuer gelegt, das für viele Lacher sorgen kann und uns zugleich durch klassisches Gameplay in die Kindheit transportiert.

So begeben wir uns mit Bruder und Mutter aus dem Haus und begegnen direkt den ersten Fans. Auf den zweiten Blick merken wir allerdings, dass es sich wohl doch nicht um Anhänger handelt, sondern vielmehr um Demonstranten. Wie es sich als Vizepräsident gehört, lassen wir uns natürlich nicht auf unserem eigenen Grundstück bedrängen und fangen direkt eine Prügelei an. Genauer gesagt lassen wir unsere Famile kämpfen, denn warum selbst die Hände schmutzig machen in so einer Position? Relativ schnell ist dann auch klar, in welche spielerische Richtung es geht. Das rundenbasierte Kampfsystem erinnert an Klassiker wie Final Fantasy. Der Unterschied ist jedoch, dass es keine zufallsgenerierten Begegnungen mit Feinden gibt, sondern ihr diese in der Welt attackiert bzw. ihnen ausweicht.

In der frei begehbaren Welt trefft ihr auf die unterschiedlichsten Charaktere, welche ihr auch rekrutieren könnt. Dazu müsst ihr verschiedene Aufgaben erledigen, damit diese sich euch anschließen. So könnt ihr also mit dem Vizepräsidenten stets drei Begleiter auf eurem Abenteuer mitnehmen, die für euch kämpfen. Obwohl ihr stets im Vierergespann unterwegs seid, greift unser Hauptcharakter nicht persönlich in das Kampfgeschehen ein. Für einen blöden Spruch, eine Diskussion oder den letzten Satz ist er allerdings immer zu haben. Die englische Sprachausgabe ist dabei gut gelungen und der absurde Humor sorgt für einige Lacher. Falls ihr kein Englisch versteht, führen euch die solide übersetzten, deutschen Bildschirmtexte durch die Handlung.

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Weiterhin hat jeder Charakter seine eigenen Fähigkeiten und durch die gewonnene Erfahrung aus siegreichen Kämpfen steigen diese im Level. Auch Loot gibt es einzusammeln, wobei es sich meist um Nahrung oder Medizin handelt, die unsere Gruppe wieder fit macht. Ausrüstungsgegenstände verleihen uns besondere Vorteile im Kampf, allerdings sind diese seltener anzutreffen und unsere Helden können auch jeweils nur mit einem Gegenstand ausgestattet werden. Während eines Gefechts stehen euch verschiedene Angriffe zur Verfügung, dabei folgt ihr einer Art Kombosystem. Pro Attacke sammelt ihr Energie, die euch in einem späteren Zug eine mächtigere Fähigkeit nutzen lässt. Eine ausgewogene Mischung an verschiedenen Charakteren ist der Schlüssel zum Erfolg, so gibt es beispielsweise klassische Nahkämpfer, Heiler, oder Magier.

Im Vergleich zu einem Fantasy-Setting finden wir uns jedoch an realitätsnahen Schauplätzen wieder, die mit merkwürdigen Wesen bestückt sind. So kann es vorkommen, dass ihr euch nicht nur gegen Polizisten oder Demonstranten zur Wehr setzen müsst, sondern auch auf Roboter oder sogar attackierende Stopschilder trefft. Es gibt eine riesige Abwechslung bei den Gegnertypen und ihr müsst euer Vorgehen im Kampf stets anpassen. Zuletzt genannte Verkehrszeichen sind beispielsweise verwundbarer, wenn Sie mit dem Rücken zu euch stehen. Solltet ihr den Schriftzug „Stop“ anschauen, dann besteht die Chance, dass ihr einem Konter ausgesetzt seid. Hier war man wirklich sehr kreativ und hat interessante Konzepte umgesetzt.

Eine offene Welt, zahlreiche zu erledigende Aufgaben und ein Haufen unterschiedlichster Bewohner und Kreaturen. Citizens of Earth bietet euch all diese Punkte und sorgt damit für jede Menge Spielstunden. Überall gibt es etwas zu entdecken und so gleitet man oftmals sehr schnell vom eigentlichen Weg ab. Ein Notizbuch gibt euch zum Glück stets Aufschluss über die angenommenen Aufträge, sodass ihr nach und nach alles erledigen könnt. Für genügend Inhalt ist also allemal gesorgt und auch Langzeitmotivation wird durch die große Anzahl an einzigartigen Charakteren gegeben, da daraus eine enorme Vielfalt an Zusammenstellungen für euer Team resultiert.

Wertungskasten
Grafik
8
Sound
7
Gameplay
8
test-citizens-of-earthCitizens of Earth fühlt sich gut an, bietet ein erfrischendes Szenario und weiß dabei noch zu unterhalten. Auch wenn das Gameplay keinerlei Neuheiten mit sich bringt, so punktet das Rollenspiel durch die Vielzahl an Möglichkeiten in der offenen Spielwelt. Wer mit dem Super Nintendo aufgewachsen ist und Lust auf ein moderneres Setting hat, der ist mit dem Titel bestens bedient. Falls ihr mit rundenbasierten Kämpfen nicht viel am Hut habt, dann werdet ihr mit dem Spiel allerdings nicht glücklich werden.

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