“Give me more Bass, Baby…” wären sicherlich die ersten fordernden Worte dieser niedlichen Stöpsel, wenn sie denn Reden könnten. “Bite Consulting” hat uns freundlicherweise ein Mobile Headset der “HITZ MA350” Serie von “Creative” in schickem rot überlassen. Um eins direkt vor weg zu sagen: “Klein, aber oho!”

Das Smartphone ist bereits für viele ein ständiger Begleiter und besonders die jüngere Generation, lässt ihr gutes Stück Technik selten länger als eine Minute unberührt. Neben der Telefonie und der intensiven Nutzung von Social Community-Portalen sowie Apps, dient das Handy dank Multimedia-Eigenschaften sehr oft als umfangreicher Video- sowie Musikspeicher und verdrängt den konventionellen MP3-Player immer weiter vom Markt.

Geht man nun spazieren oder begibt sich in die Stadt um ein wenig zu bummeln, sieht man sie überall – diese kleinen bunten Knöpfe im Ohr! Mal rot, mal weiß, mal gelb oder gar pink. Es gibt sie in allen Farben. Die Rede ist natürlich von Kopfhörern. Doch, Moment mal! Welcher Hersteller würde seinem Smartphone denn Kopfhörer in pink beilegen? Zugegeben, wäre dies wirklich selten und in der Regel handelt es sich bei diesen Kopfhören nicht um ein Originalzubehör des jeweiligen Smartphone-Herstellers. Obwohl den Smartphones oftmals Kopfhörer oder gar Headsets beiliegen, greifen immer mehr Konsumenten zu anderen Produkten. Dabei steht ein besserer Klang, eine bessere Optik oder gar eine Kombination aus beiden für immer mehr Menschen im Vordergrund. Ich habe in der vergangenen Woche einen Kunden im örtlichen Elektronik-Discounter befragt, der sich gerade für einen besseren Kopfhörer zur Verwendung mit seinem Smartphone entschieden hatte, warum er denn kein Headset in Erwägung zieht? Immerhin könnte man so auch fix telefonieren, wenn man einen Anruf erhält, ohne das Smartphone aus der Tasche zu kramen. Die Antwort: “Was soll ich denn mit einem Headset? Da kommt doch kein Klang raus und schick sind sie auch nie.”

Creative HITZ MA350

Was aber wäre, wenn man ein ansprechendes Design mit gutem Klang kombinieren würde und dem ganzen noch ein unscheinbares Mikrofon hinzufügt? Dies dachte sich zumindest Creative und präsentiert mit dem In-Ear-System HITZ MA350 ein interessantes Gesamtkonzept.

Das Creative in den letzten Jahren mehr als nur Soundkarten produziert, dürfte Branchen-Verfolgern längst bekannt sein. Das Interesse der Kunden, die mit Marken wie Sony oder Sennheiser vielleicht mehr in dem Segment anfangen können als mit Creative, muss anderweitig geweckt werden. Dies gelingt in meinen Augen, denn bereits die Verpackung der MA350 macht einen guten Eindruck und es wirkt überhaupt nicht so, als hätte man es hier mit einem billigen Produkt zu tun. Auch die Eckdaten sprechen für sich, wenngleich einige Angaben wie Gewicht und Kabellänge auf der Rückseite fehlen:

  • ein im Kabel integriertes Mikrofon zur Telefonie
  • flaches Kabeldesign (kein Verheddern) mit ca. 125 cm Länge
  • 3,5 mm Klinkenstecker (vergoldet, 4-Polig, CTIA-Standard)
  • Frequenzbereich von 6 Hz – 23 kHz bei 32 Ohm
  • 9-mm-Neodym-Magnet Treiber
  • je 1 Paar Silikon-Ohrstöpsel in den Größen S, M und L
  • Lautstärkeregler mit zusätzlichem Knopf für Play/Stop oder Rufannahme/Auflegen bei 9mm Durchmesser
  • geringes Gewicht von nur 11 gramm
  • erhältlich in den Farben Rot/Schwarz, Rot/Weiß, Blau/Schwarz, Grün/Weiss

Ich erwische mich selbst immer dabei, wie ich Kopfhörer anstatt Headset sage. Ich weiß nicht, ob man mir das bei Creative übel nehmen würde, aber für mich sehen die MA350 einfach wie gewöhnliche Kopfhörer aus. Doch vielleicht ist dies so gewollt, denn ich persönlich finde das Design mit dem integrierten Mikrofon gelungen, gerade weil es so unscheinbar wirkt. Nimmt man das Headset zum ersten Mal in die Hand, fällt das sehr flache und griffige Kabel direkt auf. Das Kabeldesign gefällt mir gut, aber an die Materialwahl musste ich mich erst gewöhnen, da das Kabel anfangs doch recht Steif war und sich nicht so gut unter der Kleidung verstauen ließ. Dies hat sich nach einiger Zeit jedoch gelegt und eine Bändigung fällt nun wesentlich leichter. Ebenfalls schick und unscheinbar wirken die Ohrstöpsel, die eher klein wirken. Wo andere Hersteller mit pompösen Marketing-Wörtern wie “Bass Boost”, “Mega Bass” oder gar “Ultra Bass” werben und die Optik ihrer Produkte teilweise ohne technischen Sinn aufblähen, bleibt Creative hingegen sehr anständig und dezent. Dabei sollte man sich von der Größe allein nicht blenden lassen, denn diese kleinen Stöpsel lockern jeglichen Ohrenschmalz und katapultieren den Bass nonstop in die Birne!

Creative HITZ MA350

Bereits nach Wiedergabe des ersten Songs, der in die Kategorie Trance fällt, war ich völlig überrascht vom wuchtigen sowie basslastigen Klang dieser kleinen “Biester”. Ich musste auf Anhieb schmunzeln und schob den Lautstärkeregler mit viel Gefühl nach unten. Mit Gefühl ist bei diesem Modell wörtlich gemeint, denn der Regler ist für meinen Geschmack viel zu empfindlich. Der Weg von geringster zur höchster Lautstärke beträgt gerade einmal 5mm und dabei führt die geringste Lautstärke zu einem Mute, also völliger Stille. Bereits ab 1mm ist der Klang auch nicht wirklich als leise zu bezeichnen, so dass mir hier eine gesunde Mitte fehlt. Wer sich für dieses Headset entscheidet, muss definitiv ein Faible für deftige Bässe haben, denn dank den 9mm Neodym-Drivern ist der Klangcharakter – wie bereits erwähnt – sehr basslastig. Im Klangbild werden die mitten stark unterdrückt, so dass nur noch die hohen Frequenzen Abseits des Basses durchdringen können. Unter Einsatz eines Equalizers konnte ich das Klangbild deutlich verbessern, aber diese Möglichkeit hat man natürlich nicht überall. Speziell bei vielen Smartphones gehört dies nicht zu den Standardfunktionen bei einer Audiowiedergabe. Der Tragekomfort ist sehr angenehm und das Headset wirkt auch nach einer längeren Zeit nicht störend oder befremdlich.

Die Paradedisziplin eines Headsets meistert das MA350 tadellos, denn Anrufer hören sich klar und deutlich an und auch die Gesprächspartner auf der anderen Seite empfinden den Klang der Stimme als angenehm. Das bestätigen und beenden von Anrufen über den Knopf an der Bedieneinheit funktioniert ebenfalls wie geschnitten Brot.

Wertungskasten
Eigenschaften
8
Sound
7
Optik
9
test-creative-hitz-ma350Mit den MA350 polliert Creative das schlechte Image von Headsets mächtig auf, denn wir erleben hier eine Fusion aus schicker Optik, starkem sowie deftigem Klang und solider Telefonie. Einzig der basslastige Klangcharakter sowie die sehr empfindliche Lautstärkenregelung trübt den Gesamteindruck etwas. Mit einem Kaufpreis von rund 45,- Euro, fügt sich Creative harmonisch in das Marktsegment ein und bietet eine gute Lösung, die speziell für Smartphones sehr attraktiv ist.

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