Nachdem Spieleschmiede Astragon ihre Fans schon mehrfach in fantastische Parallelwelten entführt hat, wird es zum Abschluss der Zauberwelten-Themenreihe noch einmal märchenhaft: Als wagemutige Detektivin geht der Spieler in „Dark Parables: Rapunzels Gesang“ dem Geheimnis eines längst vergessenen Märchenreiches auf den Grund.

Ob das Game den Spieler wirklich zu verzaubern weiß oder eher für märchenhaften Schlaf sorgt? In dem folgenden Test verraten wir es euch.

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Von dem einst farbenfrohen Reich Floralia ist nicht mehr viel übrig. Nicht ohne Grund, denn todbringende Pollen verpesten seit geraumer Zeit die Luft und haben auch den letzten Bewohner in die Flucht geschlagen. Doch diese Trostlosigkeit herrschte nicht immer vor: vor vielen hundert Jahren galt das heute verpestete Königreich als das Zuhause der lieblichen Prinzessin Rapunzel. Bis diese eines Tages verschwand und nie mehr gesehen wurde. Eines steht fest: Eine weitere Ausbreitung der giftigen Pflanzen muss verhindert werden, bevor das ganze Märchenland in Schutt und Asche liegt. Doch bereits bei der Ankunft muss der Spieler an seinen Sinnen zweifeln. Denn inmitten des verlassenen Reiches hört dieser auf einmal einen geheimnisvollen Gesang. Ist Rapunzel noch am Leben und letztlich zur Gefangenen ihres eigenen Königreiches geworden? Und was hat es mit den verfluchten Blumen auf sich? Eine spannende Reise beginnt, bei der der Spieler detektivisches Kombinationsvermögen beweisen muss, um einem längst vergessenen Geheimnis auf den Grund gehen zu können.

Märchenhafte Grafik – mäßige Story

Damit sowohl Einsteiger als auch Profi-Detektive bei diesem Game voll auf ihre Kosten kommen, hat der Spieler zunächst die Wahl zwischen drei Modi, aus denen er den gewünschten Schwierigkeitsgrad auswählen kann. Eine nützliche Karte ist jederzeit neben der Inventarliste einsehbar und gibt Aufschluss über die verschiedenen Standorte. Hat der Spieler bestimmte Gegenstände richtig kombiniert, kommen so manch geheime Verstecke zu Tage, die den ein oder anderen nützlichen Schatz bereithalten. Sämtliche Minigames werden in einem schicken Design präsentiert und erfordern vor allem die Geduld und Beobachtungsgabe des Spielers. Hierbei sei erwähnt, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. So lässt sich für manches Emblem erst bei genauem Hinsehen die passende Aushöhlung entdecken. Ein zweiter Blick kann daher niemals verkehrt sein. Die eigentliche Geschichte wird mit dem fortschreitenden Aufdecken verschiedener Verstecke nach und nach durch eine Art Tagebuch weitererzählt, welches zudem hilfreiche Hintergrundinfos zu den Hintergründen des Geschehens liefert.

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Im Laufe der Geschichte trifft der Spieler immer wieder auf alte Bekannte, die sich für manch geleisteten Gefallen gerne bedanken. Auch die Bezeichnung Märchenwald ist für Floralia mehr als zutreffend, da fast jede Szene ihre ganz eigene Geschichte schreibt und Aufschluss über den engen Zusammenhang zwischen den Märchenfiguren gibt.

Einer besonderen Rolle kommt in diesem Zusammenhang vor allem der grafischen Gestaltung zuteil, die ihre ganz besondere Atmosphäre erzeugt und mit satten Farben, glitzernden Wasserpartikeln und wahrlich strahlende Lichtern zu verzaubern weiß. Was das Game an Rätseln und Bildgewalt liefert, büßt es jedoch umso mehr an einer fesselnden Story ein. Leider artet das Spiel fast durchweg dazu aus, lediglich nützliche Gegenstände zu suchen und diese irgendwo wieder ein- oder zusammenzusetzen. Insbesondere bei einem siebten Teil einer Spielserie sollten es die Macher besser wissen und sich nicht in einer Aneinanderreihung an Minigames verlieren.

Wertungskasten
Präsentation
8
Spieldesign
9
Balance
7
Atmosphäre/Story
7
Umfang
8
Jeanette Kanitz
Freie Redakteurin
test-dark-parables-rapunzels-gesangMit „Dark Parables: Rapunzels Gesang“ manövriert Astragon ihre Spieler ein weiteres Mal in ein anmutendes und grafisch hochwertig gestaltetes Wimmelbild-Adventure. Wer gerne rätselt und bereit ist, in Sachen Story Abstriche zu machen, wird viel Freude an dem Game haben.

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