„Mach‘ mal Lauter…“ Creative hat uns ein Inspire T3300 Lautsprechersystem überlassen, das wir für euch ausgiebig unter die Lupe genommen haben.

Eigentlich wollten wir euch unseren Test zum versprochenen Sound Blaster EVO™ ZxR Headset präsentierten, jedoch lassen die Testmuster aufgrund von Lieferengpässen noch auf sich warten. Creative war so freundlich und überließ uns zur kleinen „Überbrückung“ ein Inspire T3300 2.1 Lautsprechersystem, das auch direkt den Weg auf meinen Schreibtisch gefunden hat und nun seit 3 Wochen im Einsatz ist. Das System liegt mit rund 45,- Euro im Einsteiger-Segment, dennoch verspricht Creative eine satte Musikleistung von 16 Watt Sinus am Subwoofer sowie 5,5 Watt Sinus je Satellitenlautsprecher.

Ich selbst habe noch ein Creative Cambridge SoundWorks Digital 2.1 Lautsprechersystem, das mittlerweile 14 Jahre auf dem Buckel hat. Man mag es kaum glauben, aber weder Subwoofer noch Satelliten haben bislang einen Schaden davon getragen und ich erfreue mich jeden Tag an diesem System. Leider ist Creative im Lautsprecher-Segment etwas in den Schatten der Konkurrenz gerückt und man hat den Fokus in der letzten Zeit mehr auf die Soundkarten gelegt. Das man allein durch den Verkauf von Soundkarten nicht mehr überleben kann, ist verständlich, da fast jedes neue Gamer-Mainboard bereits einen Sound Blaster X-Fi Chip aufgelötet bekommt und der Drang nach optionalen Soundkarten dadurch abnimmt.

Kleiner Würfel mit großem Inhalt

Nach dem öffnen des Versandkartons war ich erstaunt über den doch sehr „niedlich“ anmutenden Karton des Inspire T3300-Systems. Zugegeben, sind die Maße des Lautsprechersystems wirklich sehr kompakt, aber das B:16 x H:21,4 x T:24,3 cm beim Subwoofer sowie B:8,6 x H:17,7 x T:9,3 cm je Satellit ihren Weg in so eine kleine Verpackung finden, hätte ich nicht erwartet.

Creative Inspire T3300

Trotz der kleinen Verpackung ist die gesamte Peripherie sicher verstaut worden und wird im Inneren durch Pappe und Folie vor starken Erschütterungen geschützt. Die empfindlichen Hochglanzflächen der Satelliten, sind zusätzlich mit einer Schutzfolie versehen, um mögliche Kratzer vor der Inbetriebnahme zu vermeiden. Unüberraschend gering fällt der Verpackungsinhalt aus, der sich aus dem Lautsprechersystem und den üblichen Begleitheftchen zusammensetzt. Das ist jedoch völlig in Ordnung, denn mehr braucht man auch nicht!

Gute Verarbeitung mit kurzen Kabeln

Hat man alle Lautsprecher fertig ausgepackt vor sich stehen, fällt einem direkt die gute Verarbeitung auf. Natürlich ist besonders bei den Satelliten viel Plastik im Spiel, was man aber für den günstigen Preis durchaus erwarten konnte. Beim Subwoofer hingegen wird viel Holz verwendet, was ebenso unüberraschend sein sollte, denn ein Subwoofer-Gehäuse ohne Holz klingt einfach nicht gut. Eine Ausnahme wäre vielleicht ein GFK-Gehäuse samt Dämmung, aber diesen Aufwand würde kein Hersteller für den Verkaufspreis von rund 45,- Euro betreiben wollen.

Was neben der guten Verarbeitung hingegen negativ auffällt, sind die insgesamt für meinen Geschmack zu kurz geratenen Kabel, zwischen den beiden Satelliten-Lautsprechern. Hat man auf dem Schreibtisch zwei 22″ oder 23″-Monitore nebeneinander stehen, wird es schon schwierig, die beiden Satelliten in eine optimale Position zu bringen, ohne das Kabel straff zu ziehen. Die beste Lösung, in meinen Augen, wäre ein Klemm-System gewesen, so dass man die Satelliten in Eigenregie mit längeren Lautsprecherkabeln austatten könnte. Diese Klemmen hätten das Produkt natürlich wieder etwas teurer in der Herstellung gemacht. Diejenigen, die das System mit nur einem Monitor, einem Notebook, oder mit einem anderen Gerät betreiben, werden mit der Länge der Kabel sicherlich keine Probleme haben.

Der Lautstärkeregler fügt sich optisch ebenfalls sehr gut in das Gesamtsystem ein, wenn auch er das gleiche Problem wie rund 90% aller anderen auf dem Markt befindlichen Systeme hat – das niedrige Gewicht! Durch die massiven Kabel, welche den Lautstärkeregler mit der anderen Peripherie verbinden, ist es erst nach einigem biegen und drücken der Kabel möglich, den Regler glatt auf den Boden zu bekommen. In der Regel befindet sich bei solchen Reglern ein Doppelseitiges Klebeband auf der Unterseite, von dem ich persönlich kein Fan bin. Creative hat diesem System jedoch auch kein derartiges Klebeband beigelegt.

Guter Klang auch ohne Marketing

Aber wer redet hier von Optik. Das wichtigste bei einem Lautsprechersystem ist doch der Klang, oder? Creative verspricht dank der eigenen DSE-Technologie (Dual Slot Enclosure) eine erhebliche Klangspektrums-Erweiterung bei den Satellitenlautsprechern, da im Gehäuse Bassreflexrohre integriert wurden. Weiterhin bildet die Creative IFP-Technologie (Image Focusing Plate) einen Schalltrichter, der die Satellitentreiber umgibt und die räumliche Klangwirkung und akustische Abbildung optimiert, sodass die Musik besonders plastisch wiedergegeben wird, ohne sie zu verfälschen. Ich persönlich ignoriere derartige Marketing-Sätze in der Regel bei Lautsprechern, Kopfhörern oder Headsets, denn mir ist es wichtig was am Ende aus den Lautsprechern kommt. Der Satz, das die Musik „besonders plastisch“ wiedergegeben wird, könnte für den ein oder anderen sonst abschreckend wirken, da man in der Regel ein natürliches Klangerlebnis vorfinden möchte.

Creative Inspire T3300 Satelliten

Wenn man nach so langer Zeit sein Lautsprechersystem wechselt, muß man sich zuerst an das neue System gewöhnen. Daher habe ich mir über 3 Wochen Zeit genommen, die Lautsprecher in den verschiedenen Situationen (Gaming, Audio und Musik-Produktion) zu testen. Dabei habe ich meine Creative X-Fi XtremeMusic Soundkarte stets mit Default-Einstellungen betrieben und keine Optionen dazugeschaltet, die das Klangbild bereits am Ausgang der Karte verändern.

Hätte man mich aus dem Stegreif gefragt, welches günstige und kabelgebundene 2.1 System ich empfehlen könnte, wäre mir sicherlich als erstes ein Produkt von Logitech eingefallen. Das wird sich in Zukunft jedoch ändern, denn mit dem Inspire T3300 hat mich Creative in Sachen Preis/Leistung überzeugt. Das Klangbild der Satelliten hat mich wirklich beeindruckt, wenngleich die Höhen für meinen Geschmack etwas zu präsent sind. Ansonsten klingen die Lautsprecher mit zunehmender Lautstärke wirklich gut. Bei manchen Musiktiteln hatte ich an meinem Verstand gezweifelt und mußte diese zur Kontrolle mehrfach hören. Dabei habe ich oft geschmunzelt, denn Creative schafft es, manche Stimmen so im Raum zu positionieren, dass man den Eindruck hat, sie würden von vorne kommen und man hätte irgendwo einen Center-Speaker sitzen. Es ist etwas gespenstisch, aber gleichzeitig sehr interessant. Zugegeben, ist dies schon sehr plastischer Natur, aber ich will am PC schließlich unterhalten werden, daher geht das für mich in Ordnung. Das bessere System sucht man in der Regel eh im Wohnzimmer oder in seinem Studio. Zur Musik-Produktion würde ich dieses Lautsprechersystem jedoch nicht empfehlen und doch lieber auf passende Monitore ausweichen. Ansonsten hat man neben der Musik auch beim Gaming seinen Spaß mit diesem kleinen System. Explosionen, Schüsse und Ambient-Geräusche werden auch mit diesen Satelliten laut und dramatisch wiedergeben.

Der Subwoofer bildet den kleinen Knackpunkt in diesem 2.1 System, für alle diejenigen, die einen tiefen und satten Bass erwarten. Durch die kompakte Bauweise sind in Kombination mit dem kleinen Driver, keine tiefen und satten Bässe möglich. Dafür überzeugt der kleine Subwoofer mit dynamischen Kickbässen. Damit der Bass im Klangbild der doch sehr präsenten Satelliten nicht unter geht, musste ich den Bassregler am Gehäuse auf Maximum stellen, aber das ist sicherlich eine persönliche Geschmacksfrage.

Auch das Thema Stromsparen hat Creative beim Inspire T3300-System ernst genommen. Was ich anfangs für einen defekt hielt, ist ein durchaus gewolltes Feature. Hat man das System eingeschaltet und es wird nach einer Zeit kein Ton über den Audioausgang übermittelt, schaltet sich das System selbstständig aus. Natürlich schaltet sich das System bei einer anschließenden Tonwiedergabe selbständig wieder ein. Mit dem Lautstärkeregler bin ich persönlich nicht glücklich, da er sehr empfindlich reagiert. Schaltet man das System ein und möchte die Musik sehr leise wiedergeben, ist gelegentlich nur einer der beiden Satelliten-Lautsprecher zu hören. Erst wenn man die Lautstärke über den Drehregler erhöht und wieder senkt, schaltet sich der zweite Satellit hinzu.

Wertungskasten
Ausstattung
8
Verarbeitung
9
Sound
7
test-creative-inspire-t3300Für derzeit rund 45,- Euro bekommt man bei Creative mit dem Inspire T3300 ein sehr kompaktes aber dennoch gut klingendes 2.1 Lautsprechersystem. Der Subwoofer könnte etwas voluminöser ausfallen um etwas tiefere Bässe zu erlauben aber die Satelliten suchen in dieser Preisklasse ihres gleichen. Die plastische Wiedergabe macht sich in einigen Situationen bemerkbar und hat gerade bei Computerspielen einen positiven Effekt.

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