“Lights on…ready to fight!” Tesoro hat uns eine Gungnir Gaming Mouse überlassen, die ich für euch ausgiebig unter die Lupe genommen habe.

Man kommt abends nach Hause, zieht die Schuhe aus, wirft die Jacke gekonnt über den Stuhl, legt den Schalter seiner Steckdosenleiste um, schaltet seinen Gaming-Rechner ein und wird direkt von zwei starken Front-LEDs seiner Tesoro Gungnir Gaming-Maus begrüßt. Das rot leuchtende Tesoro-Logo, dessen Farbe man zuvor selbst festgelegt hat, rundet den schönen Einstieg in einen hoffentlich siegreichen Abend ab. Schön ist auch der Preis des kleinen Nagers, denn die optische Gungnir-Maus ist derzeit für günstige 39,- Euro zu haben. Ob man zu diesem Schnupperkurs viele Abstriche in Kauf nehmen muß, offenbart sich jetzt!

Optik – Aussehen ist nicht alles

Wenn man sich für eine Maus im niedrigen Preissegment entscheidet, sollte man eine dementsprechende Erwartungshaltung an den Tag legen und nicht zu viel erwarten. Öffnet man die Verpackung der Gungnir und nimmt die Maus das erste Mal in die Hand, wird schnell klar, das Optik und Verarbeitung bei diesem Modell nur eine nebensächliche Rolle gespielt haben. Der Fokus von Tesoro wurde bei der H5 ganz klar auf Funktionalität gelegt. Schaut man sich die Maus genauestes an, erblickt man viele Spaltmaße und unsauber ausgearbeitete Kanten, besonders beim Wechsel zwischen Ober-, Mittel- und Unterteil. Auch die Beleuchtung schimmert durch viele Ecken hindurch, wobei dies an einigen Stellen richtig stylisch aussieht. In Kombination mit den recht hohen Maustasten kann man so einen sehr netten Blick in das Innere der Maus werfen, was mir als Technikfreak gut gefällt. Das Light-Design ist Tesoro gelungen und die Positionierung der verschiedenen Leuchtpunkte lässt die H5 futuristisch wirken. Bei unserem Testmuster fällt die Ausleuchtung der hinteren LEDs leider ungleichmäßig aus, so dass die Lichtstärke rechts sichtlich stärker als links ist. Bei der Griffigkeit liefert sich die Gungnir keine Patzer und die Materialwahl der Oberflächen ist in meinen Augen gelungen.

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Ausstattung – Flexibel im Genre

Mit 7 einzel programmierbaren Tasten sowie 35 Makro-Kombinationen, die eine Aufzeichnung von statten 1600 Aktionen erlauben, ist die Gungnir ein echtes Multitalent. Für jemanden wie mich, der in der Regel actionreichere Titel genießt, reicht ein Bruchteil von Makros völlig aus. Andere Spieler benötigen, speziell in anderen Genres, vermutlich viel mehr. Um nicht dauerhaft nur an die Konfigurationssoftware gebunden zu sein, hat Tesoro der H5 einen 64kb Speicher spendiert, auf dem eure Einstellungen, Profile und Makros beheimatet sind. Somit gibt es keine Probleme, wenn die Gungnir mal nicht am ursprünglichen Rechner betrieben wird. Ohne die Software könnt ihr dort aber nur das aktuelle Profil sowie das erste eurer 5 Mappings nutzen. Zur Abtastung setzen die Entwickler bei diesem Modell einen optischen Sensor mit LED-Lichtquelle ein und verzichten somit auf einen Laser. Je nach Beschaffenheit eures Tisches wäre unter Umständen ein geeignetes Mauspad empfehlenswert. Mit einer maximalen Auflösung von 3500 DPI, die in 4 Stufen eingestellt werden kann, dürft ihr euch also über ein sattes Tempo freuen. Für diejenigen, die sich mit dem einstellen der Auflösung allein nicht zufrieden geben, dürfen zusätzlich die Abfragegeschwindigkeit anpassen, welche in vier Schritten bis 1000 Hz hoch gesetzt werden kann. Mit einem Gewicht von rund 90 Gramm, ist die Gungnir ein echtes Leichtgewicht, das nicht mit zusätzlichen Gewichten beschwert werden kann. Wer zuvor eher schwere Mäuse im Einsatz hatte, wird sich bei der H5 somit umgewöhnen müssen. Für ein flüssiges manövrieren auf Untergründen sorgen die großzügig dimensionierten Gleitpads, die fast die gesamte Unterseite einnehmen. Auch das Mauskabel wird durch ein sleeve gebändigt und hilft dabei, sich nicht so schnell mit anderen zu verheddern. Sehr schade, dass dies bei vielen Herstellern noch immer nicht zum Standard gehört.

Tesoro Gungnir - Software

Leistung – Der Nager im Alltagseinsatz

Die wichtigste Frage bleibt nach der ganzen Theorie noch immer offen: Wie schlägt sich die Tesoro H5 denn nun im Alltag? Wer sich für solch eine „Tuning-Maus“ entscheidet, ist in der Regel ein Gamer. Daher ist das Ziel dieser Maus mehr oder weniger bereits vordefiniert. Natürlich könnte man die Gungnir aber auch im Berufsleben einsetzen – ganz ohne Software und mit Standardkonfiguration. Ich persönlich würde jedem die Installation der Software empfehlen, da euch das gesamte Potential der H5 ansonsten verwehrt bleibt. Als Sprache sollte man bei der Installation Englisch wählen, sofern dies für jemanden kein Problem darstellt, da das Layout-Design der Oberfläche statisch ist und viel Buttons daher leider zu klein ausfallen. Somit werden einige Texte stumpf abgeschnitten. Die Übersetzung einiger Punkte ins deutsche ist an einigen Stellen ebenfalls unglücklich gewählt. Die Sprache kann nicht umgestellt werden, daher solltet ihr euch bereits bei der Installation für die gewünschte Sprache entscheiden. Öffnet man die Konfiguration zum ersten Mal, findet man eine in meinen Augen leicht verspielte aber recht strukturierte Oberfläche vor, die sich gut bedienen lässt. Auch die Betitelung der Schaltflächen sind zumindest in Englisch selbsterklärend. Sobald man alle persönlichen Einstellungen getätigt hat, wandern diese unmittelbar auf den internen Speicher der Gungnir. Die Programmierung hinsichtlich des Speichervorgangs hätte etwas optimierter sein können, denn egal ob man nur eine kleine Einstellung verändert oder gleich mehrere, wird je Speicherung die komplette Konfiguration auf die Maus übertragen. Das hat zur Auswirkung, das jeder Speichervorgang knapp 15 Sekunden dauert und man die Maus in dieser Zeit nicht benutzen kann. Bei der optischen Anpassung hätte ich mir mehr Freiraum hinsichtlich der Beleuchtung gewünscht, denn ich hatte erwartet, das man alle Leuchtpunkte individuell gestalten kann. Leider lässt sich nur der hintere Bereich der Gungnir mit der gewünschten Farbe belegen. Somit werden die seitlichen LEDs sowie das Tesoro-Logo farblich angepasst. Die Farbpalette fällt zwar sehr üppig aus, jedoch kann man davon ausgehen, das die RGB LEDs nicht alle Farben exakt darstellen können. 🙂 Dies ist in meinen Augen aber auch gar nicht schlimm.

Tesoro Gungnir - Front

Raus aus der Config und ab ins Schlachtfeld! Abgesetzt auf einem Tt eSPORTS Conkor Mauspad fühlt sich die Gungnir wohl und der optische Sensor vollrichtet zuverlässig seinen Dienst. Auf der nackten Arbeitsplatte hingegen reagiert die H5 erwartet zickig. Mit 1800 DPI und einer Abtastrate von niedrigen 125 Hz, komme ich persönlich am besten zurecht. Das niedrige Gewicht war anfangs ungewohnt, da ich jahrelang eine Maus mit doppeltem Gewicht im Einsatz hatte, aber dies war mir im Vorfeld bereits klar. Die Druckpunkte der Buttons sind weitestgehend in Ordnung, wobei mir das Scrollrad persönlich zu leichtgängig und ungenau ist. Bewegt man das Mausrad vorsichtig und merkt das es einrastet, führt dies im Spiel jedoch oft zu keiner Funktion. Ist man aber zu schnell und nutzt das Scrollrad zum durchschalten von Waffen, erhält man speziell bei Ego-Shootern oft die falsche Waffe. Hier ist also etwas Feingefühl angesagt. Die Gungnir ist eindeutig für Rechtshänder optimiert und verfügt über zwei seitliche Buttons, die per Daumen zu erreichen sind. Die Druckpunkte dieser beiden Tasten sind sehr weich und fühlen sich sogar unterschiedlich an, was mir persönlich nicht so zusagt. Auch ragen diese für meinen Geschmack etwas zu weit aus dem Gehäuse heraus. Ansonsten macht Tesoro’s Gungnir eine gute Figur und weiß auch abseits von Spielen zu überzeugen. Selbst bei filigranen Arbeiten mit Bildbearbeitungsprogrammen lässt sich die Maus gut und Zielgenau führen, besonders wenn man mittels Tastendruck unmittelbar auf 3500 DPI schaltet.

Wertungskasten
Ausstattung
9
Optik
7
Leistung
8
test-tesoro-gungnirMit der Gungnir (H5) hat Tesoro eine technisch gelungene Maus auf die Beine gestellt. Das zusammenspiel zwischen Software und Maus funktioniert einwandfrei und die Gungnir weiß sowohl im Gaming- als auch im Alltagseinsatz zu überzeugen. Bei einem UVP von günstigen 39,- Euro muss man allerdings einige Abstriche hinsichtlich der Verarbeitungsqualität und Genauigkeit machen. Wem dies allerdings nicht so wichtig ist, erhält mit der Gungnir einen guten Kompromiss aus Preis/Leistung.

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