The Witcher 3: Grafik-Downgrade zugunsten der Current-Gen-Konsolen

Die Diskussionen rund um den Grafik-Downgrade von „The Witcher 3: Wild Hunt“ klingen nicht ab und im direkten Vergleich, hinkt die jetzige Version der erstmals 2013 vorgestellten deutlich hinterher. Glaubt man einem Insider, liegt die Schuld bei der aktuellen Konsolengeneration.

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Natürlich will man als Konsolenhersteller so wenige Informationen wie möglich preisgeben, um der Konkurrenz keinen Vorteil zu verschaffen, jedoch müssen zum Start einer neuen Konsole auch einige Spiele den Weg in die Läden finden – am besten Blockbuster. Daher ist aufgrund der neuen Architektur meist eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Parteien notwendig, um einen ansprechenden Titel zu verwirklichen. Meist schon während der Entwicklungsphase der ursprünglichen Konsole, wie es z. B. bei Microsoft und dem Studio Turn 10 bei Forza Motorsport 5 der Fall war. Es gibt aber ein Problem bei den Spieleentwicklern, wenn die Informationen zur kommenden Konsole zurückgehalten werden und man sich auf eventuelle Versprechungen verlassen muss. Entweder man vertraut darauf, oder man erwartet einfach zu viel, wie es in der Vergangenheit bereits bei Ubisoft mit Watch Dogs passiert und nun auch CD Projekt Red eingetreten ist, die The Witcher 3: Wild Hunt in der finalen Fassung mit deutlichen Grafikeinbußen in den Handel bringen. Was genau hinter den Kulissen beim polnischen Entwicklerstudio passiert ist, möchte ein vermeintlicher Insider wissen und hat ausgepackt.

Das zur E3 2013 veröffentlichten Videomaterial stammte aus einem High End-PC, der The Witcher 3 in seiner ursprünglich angedachten Pracht zeigte. Auch die älteren Demo-Builds basierten auf diesem Entwicklungsstand, der weit vor dem Release der PlayStation 4 und Xbox One lag. Niemand der Entwickler konnte zu dem Zeitpunkt sagen, welche Leistung die neue Konsolengeneration mitsich bringen würde, aber ging optimistisch vom besten aus. Als die Spezifikationen beider Konsolen bekannt wurden, musste das Team leider feststellen, das The Witcher 3 niemals in der angedachten Grafikqualität auf den neuen Konsolen laufen könnte. Laut dem Insider gab es nur einige Optionen:

Drei verschiedene Spielversionen zu kreieren oder aber eine Build auf Basis des „kleinsten gemeinsamen Nenners“.

Das Studio entschied sich für letzteres, was zur Konsequenz hatte, dass das 250-Köpfige Team nach und nach diverse Features abschaltete und den Detailgrad herunterregelte. Dabei hat man den besten Kompromiss aus Detail und Sichtweite ermittelt, ohne sehr viel an der Vegetationsdichte, den Partikeleffekten, den Spielobjekten und dem Wasser zu ändern:

Wir hatten einfach nicht die Manpower, das Budget und die Konsolenleistung, um unsere ursprüngliche Vision zu realisieren, die wir vor Verkaufsstart der Konsolen anpeilten und die das Erschaffen eines grafisch umwerfenden Spiels mit den Assets aus dem Jahr 2013 bedeutet hätte, aber an einem Spiel für drei Plattformen zu arbeiten, machte es nicht möglich, alle Features zu behalten, da sie möglicherweise das Spielerlebnis zerstören könnten.

Auf die ganz spannende Frage, ob die Entwickler bei der PC-, Xbox One– sowie PlayStation 4-Version die gleichen Modelle und Texturen verwendet haben, antwortete ein Mitarbeiter von CD Project Red:

Ja, es gibt nur eine Version, ohne es [diese Version] wäre es nicht möglich gewesen, das Spiel rechtzeitig auf den Markt zu bringen. Wir hätten sie nehmen, neu entwerfen und auf allen drei Plattformen separat testen müssen, was nicht machbar ist. Wir nahmen also eine Version als Grundlage und verteilten sie [die Assets] auf allen Geräten. Wir verwalteten den Speicher auf den Plattformen anders, die weniger davon [zur Verfügung] haben. Weniger komplizierte Modelle wurden geladen, was abhängig davon ist, was gegenwärtig auf dem Bildschirm passierte. Um es zusammenzufassen: Es gibt nicht viele Unterschiede zwischen PC, PS4 und Xbox One.

Aufgrund des aktuellen Videomaterials der letzten Tage und diesen Aussagen kann man sehr wohl davon ausgehen, das The Witcher 3 einen Grafik-Downgrade erlebt hat. Es ist optisch sicher lange nicht mehr so Eindrucksvoll, wie noch im Jahr 2013, trotzdem wird der Open-World-Titel alles andere als einen schlechten Eindruck auf den verschiedenen Plattformen machen. Einzig die PC-Spieler dürften etwas sauer sein, dass die schlechtere Grafik den aktuellen Konsolen zu verdanken ist. 🙂

Quelle: whatifgaming.com, Reddit

The Witcher 3: Wild Hunt erscheint am 19. Mai 2015 für PC, Xbox One sowie PlayStation 4.

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Autor*in

Martin Neumann
Martin Neumann
Stellvertretender Chefredakteur

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