Die Firma ASUS ist nicht nur bekannt für ihre Hauptplatinen, Eingabegeräte, Headsets und Grafikkarten, sondern auch für einige Gaming-PC’s aus der Republic of Gamers-Reihe. Das derzeit schlankste Modell „G20AJ-DE014S“ war auf eine Spritztour zu Besuch und was der kleine Alien-Tower zu leisten vermag, klärt mein Test.
In der Vergangenheit konnte ASUS bereits des öfteren mit der gelungenen Kombination aus Optik und Leistung bei den Gaming-Systemen punkten. Das markanteste Beispiel dürfte der nicht allzu alte Stealth-Bomber ROG Tytan sein, der durch sein Kampfgewicht von 20kg und per Knopfdruck ausfahrbaren Seitenteilen samt Gehäuselüfter ein absoluter Hingucker ist. Zwar schwächelt die Verarbeitung des Gehäuses teilweise in der Materialauswahl, aber die inneren Werte mit der guten Auswahl aus dem eigenen Teileregal sowie die Wasser- und Luftkühlungskombination konnten überzeugen, was natürlich auch seinen Preis hatte. Auch die derzeitige Auswahl an Gaming-PC’s kann sich sehen lassen und ein Modell sticht in meinen Augen besonders heraus – der G20AJ-DE014S (folgend mit G20AJ abgekürzt).
Das „S“ hinter dem Modellnamen steht vermutlich für „Slim“, was bei diesem kompakten Tower im futuristischen Alien-Look durchaus zutrifft und wenn man bedenkt, welche Komponenten alles in diesem Gehäuse beherbergt wurden, schießen mir persönlich direkt zwei Fragen durch den Kopf: „Wie hat man das alles da hinein bekommen?“ und „Wie steht es um die Thermik?“
Folgende Spezifikationen bringt der G20AJ mit sich:
Spezifikationen
Testmuster im Detail
Um meine Neugierde zu befriedigen und die offenen Fragen zu klären, musste ich einfach ein Blick ins innere des Small Form Factor (SFF) Gehäuses werfen, was durch das beschädigen des Siegels unter normalen Umständen zum erlöschen der Garantie geführt hätte. Sollten die Verantwortlichen von ASUS diesen Bericht lesen, vorab ein großes SORRY. 🙂 Ich habe den G20AJ so weit demontiert, bis alle wichtigen Aspekte der Bauart zum Vorschein traten und achtete bei dieser Gelegenheit auf die verbauten Komponenten des Testmusters, auf die ich nachfolgend genauer eingehen werde.
Nach dem Entfernen der Gehäusewand wird zuallererst das Kühlkonzept des kleinen Towers enttarnt und ein Teil der verbauten Komponenten sichtbar. Um die Temperatur der Intel i7-CPU niedrig zu halten kommen zwei Gehäuselüfter zum Einsatz, die die produzierte Luft konzentriert auf eine große Heatpipe blasen. Die Kühlrippen der Heatpipe ragen zum besseren Abtransport der Wärme teilweise oben aus dem Gehäuse heraus. Bei der GTX970 hat sich ASUS natürlich aus dem eigenen Regal bedient und zu einer Grafikkarte im Referenzdesign gegriffen, die mittels PCIe-Adapter an das Mainboard angeschlossen ist. Abschließend ist mit der 128GB Kingston SSD auch die erste von insgesamt zwei verbauten Festplatten zu sehen.
Nachdem die Grafikkarte und Kühler samt Rahmen demontiert wurden, wird der Blick auf die weiteren Komponenten sowie die Hauptplatine freigelegt. Bei letzterem handelt es sich um ein extra für das Gehäuse entwickeltes PCB samt Intel H97 Chipsatz aus eigenem Hause, wie die Anordnung der Anschlüsse, RAM-Bänke und der einzelne PCIe-Slot unmissverständlich klarstellen. Die Toshiba HDD (Modell DT01ACA100) wurde zusammen mit den Spannungswandlern direkt hinter die Grafikkarte verfrachtet, was in meinen Augen nicht ganz Ideal gelöst wurde, da die Rückseite der verwendeten GTX970 zum einen über keine Backplate verfügt und sich so die erzeugte Wärme der Karte und den Spannungswandlern staut, was unter Umständen die Lebensdauer der mechanischen HDD verkürzen könnte. Ungekühlte Spannungswandler könnten ebenfalls Probleme mit sich bringen, auch wenn diese erst bei Temperaturen jenseits von 100° zu befürchten sind, aber um sicher zu gehen, hätte man auch hier für etwas Luftzirkulation Sorgen können. Zu guter letzt bleiben noch das Blu-ray Combo-Laufwerk, welches direkt rechts neben der CPU zu finden ist, sowie die zwei SO-DIMMs auf gegenüber liegender Seite.
Um die Leistung des Systems zu Testen, kamen verschiedene Benchmarks zum Einsatz, deren Auswahl ich für ausreichend befinde um eine Aussage hinsichtlich der Performance zu treffen. Durch die Kombination einer mit 128GB recht klein dimensionierten SSD und der 1TB HDD, fand das Betriebssystem samt aller aktuellen Treiber auf der schnelleren SSD Platz, während alle Benchmark-Tools auf die größere HDD installiert wurden. Eine andere Kombination wäre nicht realistisch, da Spiele mit einer Installationsgröße von 50GB+ auf der kleinen SSD keinen Platz gefunden hätten. Für umfangreiche Spieletests stand und das Testmuster leider nicht lange genug zur Verfügung.
Benchmarks: FurMark
Der OpenGL-Test im Vollbild-Modus mit FurMark heizte die GPU auf 86Grad auf und der deutlich hörbare Single-Lüfter der Referenz-Grafikkarte reduzierte die Temperatur zwar nicht, hielt diese jedoch konstant. Bei 8x MSAA in 1920x1080p reicht es noch immer für 32 fps. Das Endergebnis bescheinigt der GTX970 bei 8X MSAA 1921 Punkte und bei 0x MSAA 3846.
Benchmarks: Heaven 4.0
Der Initiale Start des Heaven 4.0-Bechmarks gestaltete sich zeitweise schwierig, da die HDD die Daten anfangs nicht schnell genug zur Verfügung stellen konnte und die Min. FPS direkt zu beginn auf unter 10 einbrach. Somit musste der aktuelle Test abgebrochen und nach einem kurzen Wartezyklus erneut gestartet werden um einer falschen Messung vorzubeugen. Bei diesem Benchmark beschränkte ich mich bei der Auflösung auf den derzeitigen Standard von 1920x1080p und testete diese in Kombination mit den verschiedenen Zusatzoptionen. Bei der höchsten Qualitätsstufe kratzt das System trotz maximaler Tessellation, eingeschalteter Umgebungsverdeckung sowie volumetrischen Schatten im Durchschnitt noch knapp an der 60 FPS-Grenze, wenn die 4fache Kantenglättung zum Einsatz kommt. Wer gerne eine höhere Kantenglättung erreichen möchte, muss etwas mit den anderen Optionen spielen, wenn das Ziel von 60 FPS gehalten werden soll. Leider bricht das System bei allen getesteten Konfigurationen kurzzeitig auf unter 30 FPS ein, was auf das Konto der HDD geht, die in diesem System den Flaschenhals darstellt.
Benchmarks: Catzilla
Da die Ergebnisse in Catzilla nur gewertet und Online zur Verfügung gestellt werden, wenn die vordefinierten Presets genutzt werden, kommen für diesen Benchmark die verschiedenen Auflösungen mit ihrer jeweiligen Standardkonfiguration zum Einsatz. Für einen kleinen Kontrast nahm ich Ausnahmsweise auch die 1440p (2560 x 1440px) hinzu. Bei 1080p hält sich die Bildfrequenz bei durchschnittlich 120 und bricht während der gesamten Laufzeit nur ganz kurz auf 39 ein. Die GPU wird dabei konstant auf 80 Grad gehalten und ist somit weit von ihrem Limit entfernt. Auch bei 1440p macht das System eine gute Figur und Catzilla bescheinigt dem System hier 64 FPS im Durchschnitt, allerdings fällt der kurze Einbruch auf 19 FPS spürbar negativ auf.
Benchmarks: 3DMark
Der Abschließende Test mit dem „First Strike“ von 3DMark bringt das System noch einmal richtig zum schwitzen, wobei wir uns fairerweise nur auf das Default Setting konzentrieren sollten, da die anderen Einstellungen eher für den Multi-GPU-Betrieb ausgelegt sind. Von der reinen Grafikleistung kann die GPU fast die 60 FPS erreichen und fällt nur auf lediglich 45 FPS ab. Die physikalischen Tests sind in allen Settings gerundet gleichauf. Laut Gesamtliste von 3DMark ist das Ergebnis mit 9664 Punkten besser als 80% aller anderen Ergebnisse.