Ganze 32 Jahre ist es her, als „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ zum ersten Mal die Leinwand eroberte und mit ihm ein passender Konsolentitel für den C64 auf den Markt kam. Die Begeisterung für die witzigen Geisterjäger ist auch heute nicht abgeebbt. Nun folgt Anfang August ein Nachfolger des Kinohits aus den 80ern und diesmal haben die Damen das Zepter in der Hand. Activision lässt sich nicht lumpen und zog am 12. Juli 2016 mit dem Lizenzspiel „Ghostbusters“ für die PlayStation 4 und Xbox One und den PC nach, damit auch die Geisterjäger auf der heimischen Couch herausgefordert werden. Ob die Geisterjagd sich lohnt oder das Spiel lediglich zu einem schaurigen Unterfangen wird? Ihr erfahrt, wie immer, mehr in unserem Test.

„Auf sie mit Gebrüll…äh…Schleimbomben!“

Bereits das Intro legt einen gekonnten Einstieg hin und erinnert an das typische Szenario. Im New Yorker Hauptquartier der Geisterjäger herrscht gähnende Langeweile und die Telefone sind förmlich eingestaubt. Bis einer der vier Geisterjäger plötzlich den Raum betritt und die Worte: „Turn the TV on. There’s something strange in the neighborhood.“ verlauten lässt. Spätestens mit diesem Satz sollte auch der letzte Geisterjäger aufgewacht sein. Und so beginnt das Abenteuer und die Jagd nach dem Spuk führt den Spieler über düstere Friedhöfe, verlassene Anstalten oder dreckige U-Bahn-Schächte.

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Spannung und Anspruch? Eher nicht

Nach der ersten Eingewöhnung geht die Steuerung spielend von der Hand und man findet sich mitten im Spielgeschehen wieder. Das Prinzip folgt dabei dem immergleichen Muster. Ein Augenzeuge berichtet voller Schrecken von einer unheimlichen Geistererscheinung und lässt die Geisterjäger herbeieilen. Nun gilt es, sich durch die verschiedenen Themenwelten zu kämpfen, mit einem Scanner Geisterspuren zu verfolgen, Türen zu öffnen und versteckte Items ausfindig zu machen. Mit einer Primärwaffe wird dabei wild drauflosgeballert, Granaten oder Schleimbomben abgefeuert, ausgewichen und den Geistern final mit der Protonenwaffe der Gar ausgemacht. Bossgeister sind natürlich nicht ganz so einfach auszuknocken und müssen zunächst mit Standardwaffen geschwächt werden, bevor der Fangstrahl sie ins Nirvana befördert.

Nach einer erfolgreichen Mission und vielen eingefangenen Geistern erhält der Spieler vielfach Punkte, um die eigenen Fertigkeiten noch zu verbessern. Bis zu vier Spieler können bewaffnet auf Jagd gehen, dabei sind allesamt mit denselben Fähigkeiten ausgestattet.

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Trotz hübscher Grafik sehr einfallslos

Technisch kann man an dem Machwerk des Entwicklerstudios FireForge Games zweifelsohne nicht meckern. Der bunte Comicstil lässt die richtige Atmosphäre aufkommen und auch an Wortwitz mangelt es dem Spiel nicht. Im Hauptmenü darf der Spieler dem epischen Ghostbusters-Titellied lauschen und auch die Level sind mit beängstigenden Melodien gekonnt untermalt. Wenn auch FireForge Games sein Handwerk zumindest technisch versteht, sucht der Spieler Spannung in diesem Titel vergebens. Die paranormalen Begegnungen wiederholen sich immer wieder, die Geister fallen einfallslos aus und der Anspruch sinkt mit zunehmendem Spielverlauf.

Wertungskasten
Präsentation
8
Spieldesign
5
Atmosphäre/Story
6
Balance
6
Umfang
7
Jeanette Kanitz
Freie Redakteurin
test-ghostbustersSpiele zu Filmlizenzen sind nicht selten Spagat zwischen Kult und Kitsch - so auch in diesem Fall. Wenn auch die Schauplätze samt Grafik durchaus gelungen sind, können die lieblose Inszenierung sowie die einfallslosen Charaktere nicht überzeugen. Who you gonna call? In diesem Fall wohl lieber die Kammerjäger.