LittleBigPlanet und Tearaway waren vor allem eins: Kreative Plattformer, die ihr Publikum mit ihren einzigartigen Stilen und innovativen Herangehensweisen begeistern konnten. Mit Dreams haben die findigen Entwickler von Media Molecule nun auch schon den nächsten nicht minder innovativen Titel in der Pipeline, der den Spieler dazu motivieren soll, selber kreativ zu werden. Wie gut das funktioniert und wie einfallsreich Dreams wirklich ist, verraten wir euch in unserer Vorschau von der EGX Berlin.

In Dreams soll der Spieler selber zum Spiele-Entwickler werden. Das nötige Werkzeug gibt euch dabei das eigentliche Spiel an die Hand: Einen – wenn man den Entwicklern glauben schenken darf – unglaublich mächtigen Editor, mit dem ihr so ziemlich jedes Spielerlebnis erschaffen könnt, das euch vor eurem geistigen Auge vorschwebt. Ein Spiel zum Spielemachen eben!

Im Rahmen der Spielemesse EGX durften wir in Berlin erstmals deutschlandweit Hand an den neuesten Titel der Spieleschmiede legen. Die Demoversion bot insgesamt sieben verschiedene Minispiele, die mit den integrierten Entwicklertools gebastelt wurden. Vom Editor selbst konnten wir uns bisher allerdings keinen Ersteindruck verschaffen, dieser war schlichtweg nicht auf der Messe vertreten.

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Die erste Spieleversion, die wir ausprobierten, nannte sich Windy Glades. Als kleiner, leuchtender Blob galt es, eine düstere Umgebung zu erhellen und so im Level weiter voranzuschreiten. Der niedliche 3D-Plattformer zeichnete sich vor allem durch eine dichte Atmosphäre aus, wenngleich er spielerisch kaum eine Herausforderung darstellte. Doppelsprünge und ein gutes Timing reichten aus, um das Ende der Probierfassung in wenigen Minuten zu erreichen, an Rätseln oder kleineren Denksportübungen fehlte es komplett.

Mit Comic Sands durften wir uns direkt im Anschluss an einem völlig anderen Titel versuchen. Das Spiel, mit der netten Anspielung auf die wohl unbeliebteste Schriftart der Welt, setzt auf einen minimalistischen Comic-Look, in dem jeder Gegenstand aussieht, als wäre er handgezeichnet. Als kleines, blaues Quadrat durften wir durch einzelne Screens hüpfen, Skelettschädel rammen und zahlreiche Kakteen hinter uns lassen. Doch damit nicht genug, je weiter ihr kommt und je mehr Screens ihr absolviert, umso mehr verändert sich das Level um euch herum, bis ihr euch schließlich in einer ansehnlichen 3D-Umgebung bewegt.

Comic Sands ist der beste Beweis dafür, dass Spiele nicht immer einem bestimmten Muster folgen müssen und ihre Regeln durchaus dynamisch anpassen können. Uns gefällt die Idee zumindest – vor allem die Möglichkeiten, die sich daraus für den Editor ergeben – schon einmal sehr gut. Unter dem Namen Hammer Time verbarg sich in der nächsten Demo ein kleines Multiplayer-Partyspiel für zwei Spieler, in dem jeder der Kontrahenten einen Hammer mit Googly Eyes steuert. Ziel des Spiels ist es, so viele Glühbirnen wie möglich zu zerschmettern und so am Ende mit den meisten Punkten den Sieg zu erringen. Hammer Time ist für das Genre der Partyspiele zwar weniger bahnbrechend, zeigt aber, wie im finalen Spiel auch mit Multiplayer-Kreationen umgegangen werden kann.

Fernab von all den grafisch doch sehr unterschiedlichen präsentierten Spielen greift Given Time nochmals eine ganze andere Richtung auf. Das Text-Adventure erzählt nur mit Wörtern und eurer Fantasie eine nette und atmosphärische Kurzgeschichte: Auf einer Hausparty versucht ihr eure Freunde zu finden und geratet immer wieder in mysteriöse Szenerien. Given Time erfindet das Rad der Text-Adventure zwar nicht neu, ist aber eine willkommene Abwechslung. Das Spiel Please Hug me war da schon weit weniger mysteriös. Als kleiner, roter Kasten lauft ihr in einer kreisrunden Arena mit offenen Armen auf fremde Kreaturen zu. Eure Gegenüber weichen jedoch geschickt aus und stürzen lieber den Abgrund hinunter, als sich von euch umarmen zu lassen. Mit langsamen Bewegungen und ein wenig Geschick kommt ihr dann aber doch noch ans Ziel. Die letzten beiden Demoversionen, die wir uns in unserer Anspielsession zur Gemüte führen durften, waren Moon Raiders and Ferovinum. Zwei Spaceshooter, die an Originalität vermissen ließen, und uns dafür aber nochmals ein neues Genre präsentierten.

Dreams soll noch in diesem Jahr auf der PlayStation 4 in die Beta gehen. Ein finaler Releasetermin steht allerdings noch nicht fest.