Zehn Jahre sind vergangen, als „Devil May Cry 4“ mit Nero und Dante zwei durchgestylte Helden auf den heimischen Bildschirm holte. Nach dem zwischenzeitlichen Reboot-Versuch mit „DmC: Devil May Cry“ widmet sich Capcom nun wieder der klassischen Serie und schickt Dante und seine Kumpanen wieder auf Dämonenjagd. Ob „Devil May Cry 5“ sich noch heute als Hack’n’Slay erster Güte erweist oder sich längst Staub auf dem Gameplay abgelegt hat, erfahrt ihr in unserem Test.
Ein Dämonenbaum, der die Pforten zur Hölle öffnet
In der pulsierenden Stadt Red Grave City hat ein furchterregender Dämonenbaum seine Wurzeln geschlagen und hält nichts Gutes bereit. Drahtzieher ist der finstere Dämonenkönig Urizen, der seine Höllenbiester in alle Himmelsrichtungen schickt. Die beiden Helden Nero und Dante lassen natürlich nichts unversucht und holen sich den geheimnisvollen V an die Seite, um den Dämonenkönig endgültig ins Jenseits zu befördern.
Dreifache Action mit dem Heldentrio
In „Devil May Cry 5“ erwartet den Spieler ein rund 20 Stunden langes Spielerlebnis mit über 20 abwechslungsreichen Missionen. Seine Trümpfe spielt „Devil May Cry 5“ ganz klar durch das vielseitige Kampfsystem aus, das auf die verschiedenen Waffentypen und Kampfstile der einzelnen Protagonisten zurückzuführen ist. Nero selbst besitzt einen menschlichen Arm, mit dem er munter das Schwert zückt sowie ein ganzes Arsenal ausgefeilter Armprothesen samt individueller Fähigkeiten. Während er mit einer Armprothese die Zeit verlangsamen und diese als Greifhaken nutzen kann, richtet eine andere Armprothese einen enormen Nahkampfschaden an. Der mysteriöse V hingegen kann treue Dämonentiere beschwören und so beispielsweise einen Panther für den Nahkampf oder einen Raben für den Fernangriff einsetzen. Dante wird Fans der Serie schon aus den Vorgängern bekannt sein und kann sich an einer breiten Auswahl an Nah- und Fernkampfwaffen bedienen. Während des Geschehens kann der Spieler immer wieder zwischen den drei Helden switchen und selbst entscheiden, welchen Kampfstil er gerade nutzen möchte. Und das ist auch notwendig, denn die wildgewordenen Höllenbiester stellen das kämpferische Können des Spielers immer wieder erneut auf die Probe und auch die Endgegner warten nur darauf, den Spieler in die Fänge zu nehmen. Wenn auch die Gegnerbrocken zumindest optisch zu beeindrucken wissen, so hat man doch zu schnell das geforderte Angriffsmustern raus, was den spielerischen Anspruch vor allem für Pros zu gering ausfallen lassen sollte.
Im Online-Koop-Modus gemeinsam auf höllischer Mission
Die brachialen Action-Sequenzen werden immer wieder durch flotte Dialoge und opulente Zwischensequenzen untermauert, die dem Spieler die Erzählung Stück für Stück näherbringen. Wie man es von der Spielreihe kennt, hält sich auch „Devil May Cry 5“ mit einem Multiplayer eher zurück und setzt vielmehr auf einen leicht abgespeckten Online-Koop-Modus, der Platz für bis zu drei Spieler bietet. Zwar gilt es in diesem Modus, gemeinsam gegen die Dämonen vorzugehen – da man jedoch zumeist dennoch in unterschiedlichen Gefilden unterwegs ist, fühlt sich das Ganze nicht wie ein wirklicher Multiplayer an.
Nicht perfekt, aber düster und stimmungsvoll
Hinsichtlich der Grafik macht „Devil May Cry 5“ zwar eine durchaus gute Figur, kommt aber nicht ohne kleine Schwächen aus. Die dunkle Kulisse wird durch ein leuchtendes Pixelgewitter während der Kampfsequenzen unterstrichen, die die Heldentruppe immer wieder ins rechte Licht rücken. Epische Metal-Klänge bilden den perfekten Klangteppich für das wilde Gemetzel und treiben den Adrenalinspiegel während der Gefechte ordentlich nach oben.