Test

Test: PRIM

Der Tod als liebender Familienvater? Vielleicht nicht gerade die naheliegendste Assoziation, die einem in den Sinn kommt, wenn man an den dunklen Fürsten mit der allseits bekannten Sense denkt. Durch die Augen der Teenagerin Prim, die durch traurige Umstände in die Unterwelt ihres untoten Vaters gezwungen wird, erfahrt ihr am eigenen Leibe, wie das Leben als Tochter des Todes so abläuft. Ob sich die Reise über den Styx lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Willkommen in der Unterwelt

Als Teenagerin Prim erkundet ihr im gleichnamigen Point-and-Click-Adventure des deutschen Indie-Entwicklerstudios Common Colors den Dachboden eurer Mutter, nachdem sie euch nach ihrem Tod als Waise zurückgelassen hat. Was ihr dabei nicht wisst, ist, dass sie dafür gesorgt hat, dass euer Vater endlich seine Vaterrolle wahrnimmt, nachdem er bisher immer nur durch Abwesenheit glänzte. Der kleine Haken dabei: Euer Vater ist der Tod Thanatos höchstpersönlich und das bedeutet für euch einen mehr oder weniger freiwilligen Umzug in die Unterwelt. Bei dem Versuch, der schaurigen Heimat der Untoten wieder zu entkommen, lernt ihr eure neuen Nachbarn kennen und erfahrt mehr über euren Vater.

Kombinieren und extremes Kartenspielen

Wie in jedem Point-and-Click-Adventure müsst ihr auch in PRIM Gegenstände finden, miteinander kombinieren oder in bestimmten Situationen einsetzen, um in der Story voranzuschreiten. Die dahinterliegende Logik dieser Kombinationen erschließt sich sinnvoll und führt nicht zu stundenlangem Rätseln aufgrund von nicht nachvollziehbaren Lösungswegen. Falls es dann doch einmal hakt, könnt ihr euren grauen Zellen durch Tipps auf die Sprünge helfen lassen. Eine weitere zentrale Spielmechanik ist das Kartenspiel Sargball, mit dem sich die Bewohner*innen der Unterwelt gerne die Zeit vertreiben. In der Spielwelt lassen sich Karten für das eigene Sargball-Deck finden, mit dem man sich dann mit einigen Charakteren duellieren kann. Es geht dabei immer darum, dass jede Karte vier verschiedene Werte hat, von denen der ausgewählte den des Gegners über- oder untertreffen müssen, was relativ einfach zu verstehen ist. Einen kleinen Haken gibt es an der Sache aber: Die wirklich guten Karten könnt ihr euch nur durch Siege gegen andere Charaktere erspielen. Gerade die ersten Runden sind dadurch teilweise echt anstrengend, da man als Nicht-Profi hier einiges an Lehrgeld zahlen muss.

Tim Burton wäre stolz

Mit schwarz-weißen Grafiken und gruselig und zugleich niedlichen Charakterdesigns liefert PRIM grafisch alles für Fans des bekannten Hollywood-Regisseurs Burton. Trotz der eigentlich farblosen Welt entsteht durch die verschiedenen schwarz-weiß-Töne eine gewisse Farbgebung, die dem Spiel einen eigenen Charme verleiht. Die drei Schicksalsgöttinnen begleiten das Geschehen dabei als Erzähler:innen, die gerne häufiger hätten auftreten können. Auf eurem Weg durch die Unterwelt trefft ihr auf wohlbekannte Figuren der griechischen Mythologie, denen die Entwickler:innen in PRIM ganz neue Gesichter gegeben haben. Das gilt sowohl für die Optik als auch für die charakterlichen Eigenschaften der Figuren der Antike. Rundum ein stimmiges Spieldesign das mit einiger eher kurzen Spielzeit von circa sechs Stunden gerne etwas länger hätte ausfallen können.

Fazit

PRIM ist ein tolles kleines Point-and-Click-Adventure mit gut designten Charakteren in einem gruseligen und zugleich liebenswerten Setting. Die Story ist interessant gestaltet und lässt einen nach der doch recht knappen Spielzeit mit dem Wunsch nach mehr zurück. Das Ende lässt auf jeden Fall auf einen zweiten Teil hoffen, der euch dann vielleicht auf einen etwas längeren Ausflug in die Unterwelt mitnimmt.

Gib deinen Senf dazu

Bitte gebe deinen Kommentar ein!
Bitte gebe hier deinen Namen ein

PRIM ist ein tolles kleines Point-and-Click-Adventure mit gut designten Charakteren in einem gruseligen und zugleich liebenswerten Setting. Die Story ist interessant gestaltet und lässt einen nach der doch recht knappen Spielzeit mit dem Wunsch nach mehr zurück. Das Ende lässt auf jeden Fall auf einen zweiten Teil hoffen, der euch dann vielleicht auf einen etwas längeren Ausflug in die Unterwelt mitnimmt. Test: PRIM