Auch 2023 öffneten die Düsseldorfer Messehallen erneut ihre Pforten für die hiesigen Anime-, Manga-, Games-, Cosplay- und Japan-Fans mit Platz für allerhand Aktivitäten und einem ausgedehnten Unterhaltungsprogramm rund um das Land der aufgehenden Sonne. Im Rahmen der Japan-Convention DoKomi konnten sich Besucher*innen und Otakus vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2023 auf über 120.000 m2 an Liveshows, Workshops, fernöstliche Speisen, Merchandise und Stargästen erfreuen – Verbesserungen im Ablauf und der Organisation inklusive. So ist es wenig verwunderlich, dass man auch in diesem Jahr einen weiteren Besucherrekord verzeichnen konnte. Was wir in diesem Jahr auf der Messe erlebt haben und mit welchen Highlights man die Massen 2023 begeistern konnte, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Messebericht.
2023 wirds größer: Weniger Einlasschaos und Besucherströme
Nachdem der Einlass im vergangenen Jahr dank überforderter Mitarbeiter und unüberschaubarer Laufwege anfänglich recht träge und holprig vonstatten ging, konnte das Einlasschaos 2023 durch einige Anpassungen deutlich minimiert werden. Unter anderem war es Besucher*innen nämlich bereits 2 Stunden vor Messebeginn möglich, das Außengelände zu betreten. Einlass in die Messehallen selbst wurde dann allerdings erst zum offiziellen Messebeginn gewährt. Zudem öffnete man mit dem Nordeingang einen weiteren Zugangspunkt für Besucher*innen der Düsseldorfer Messe. Das entschlackte das Geschehen deutlich, sorgte für kürzere Warteschlangen und damit auch für eine geordnete Besucherführung. Dies konnte im Laufe des Tages aber dennoch überfüllten Hallengängen nicht vorbeugen, ähnlich wie im gamescom-Trubel gab es zu den Stoßzeiten auch besonders in Nähe der Messehighlights kaum mehr ein Durchkommen – Abhilfe schaffte hier die offene Messstruktur samt dem großen Außenbereich, welche zusätzliche Wege in angrenzende Hallen ermöglichten. Da wundert es wenig, dass die DoKomi auch in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord aufgestellt hat. Insgesamt konnte man 150.000 Japan-Begeisterte auf das Messegelände in die Landeshauptstadt locken, die sich in diesem Jahr auf ganze 3 statt wie zuletzt 2 Messetag verteilten.
2023 wirds bunter: Merchandise, Artist und Cosplay
Das Hauptaugenmerk der meisten Besucher lag auch 2023 auf der Merchandise Area sowie der Artist Alley. Wer sich mit neuen Fanartikeln rund um seine Lieblings-Manga oder Anime eindecken wollte, wurde in Halle 1 definitiv fündig. Von Figuren und T-Shirt bis hin zu Replika bekannter Waffen, konnten die Otakus hier alles ergattern, was ihr Popkultur Herz begehrte. Als besonderes Schmankerl eröffnete man in diesem Jahr ebenfalls die Fashion Area, in der man nicht nur japanische Streetwear, sondern auch Make-up und Styling-Produkte aus dem Land der aufgehenden Sonne ausprobieren sowie erwerben konnte. Eigens angelegte Umkleidekabinen machten es den Besucher*innen außerdem einfacher das perfekte Kleidungsstück zu finden. Hinzu gesellte sich eine angrenzende Fashion Stage, auf der die japanische Mode gekonnt in Szene gesetzt wurde.
Bunter wurde es indes nur durch die Besucher*innen selbst. So zeigten sich auch in diesem Jahr zahlreiche Cosplayer*innen in aufwendigen Kostümierungen auf der japanischen Convention. Da kam es den meisten „Verkleidungskünstler*innen“ gerade recht, dass das Cosplay-Repair-Café GZM Cosplay Management seine Dienste auf der Messe kostenlos anbot. Hier konnte alles, was am Cosplay zu Bruch ging, schnurstracks wieder repariert werden – egal ob Kleber, Tacker oder die Nähnadel, ganz nach dem Motto „Wir reparieren alles, was man reparieren kann“, setzte das Team um Sebastian Hoffbauer alles daran den Cosplayer*innen den Besuch auf der DoKomi zu vereinfachen.
2023 wirds interaktiver: Zahlreiche Workshop und viele weitere Aktivitäten
Abseits der Einkaufsmöglichkeiten standen den Messebesucher*innen noch zahlreiche weitere Aktivitäten und Beschäftigungen zur Verfügung, um den Messealltag aufzulockern. In den separaten Workshops durften die Teilnehmer unter anderem die unterschiedlichsten Kompetenzen erlernen, egal ob Sprache, Zeichnen oder Cosplay, die DoKomi bot ein buntes Potpourri an interessanten Schnupperkuren an. Wer sich hingegen etwas sportlich aktiver betätigen wollte, konnte nicht nur dank des ausgedehnten Tanzangebotes spezielle Choreos erlernen, in diesem Jahr bot der Playmobil Ninja Parcour nämlich eine zusätzliche Herausforderung für alle Geschicklichkeitskünstler*innen. Ganz nach der Manga- und Anime-Vorlage “Naruto Shippuden” konnten wendige Besucher*innen sich zum passenden Soundtrack kletternd und schwingend durch ein 400 m² Ninja-Abenteuer balancieren. Auch die fernöstliche Musik durfte auf der Messe natürlich nicht fehlen und so lud Team KOE erneut zum authentisch japanischen Karaoke ein. Von japanischen Anime Intro hin zu ihren deutschen Adaptionen oder der fernöstlichen Popmusik konnten die Besucher*innen alles herunterträllern, was das Karaoke-Herz höherschlagen ließ. Einzig und allein die Saalkapazitäten limitierte den Spaß für die Hobbysänger*innen, selbst Stehplätze waren in dem bestuhlten Raum Mangelware und so war es zu Stoßzeiten fast unmöglich, Zutritt zum Veranstaltungsort zu erhalten. Einmal mehr der Beweis, dass das beliebte “Nachsingen” sich zumindest nicht nur in den japanischen Gefilden großer Beliebtheit erfreut.
Abseits davon lud die Food Area im Außenbereich des Geländes zahlreiche Besucher zum Verköstigen japanischer als auch deutscher Speisen ein. Ob Nudelsuppen, Onigiri, gebratene Nudeln oder Curry, wer die japanische Kultur geschmacklich erleben wollte, hatte auf der Convention auch 2023 ohne Einschränkungen die Möglichkeit dazu. Spezieller und exklusiver wurde es dann im Lucky Chocolate Maid Café sowie Sweet-Spice Host Club. Hier boten coole Hosts und süße Maids den Besucher*innen ein einzigartiges Unterhaltungsprogramm mit leckeren Speisen und süßen Getränken in einem wirklich einzigartigen Ambiente an. Wie in jedem Jahr waren die verfügbaren Plätze aber erneut rar gesät, wer das besondere Angebot wahrnehmen wollte, musste aufgrund der großen Beliebtheit früh genug reservieren.
2023 wirds spaßiger: neue Videospiel-Hits und alte Klassiker
Nachdem Nintendo bereits im vergangenen Jahr einige Titel der Öffentlichkeit im Rahmen der Convention präsentierte, war der japanische Konzern auch in diesem Jahr wieder vor Ort, um Spieler*innen die Möglichkeit zu bieten, Hand an die hauseigenen Neuheiten zu legen. Unter anderem standen so der kürzlich erschienene Blockbuster The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom sowie der noch kommende Puzzler Pikmin 4 zum Anspielen bereit. Zudem gesellte sich die J-RPGs Final Fantasy 16 sowie Bandai Namco mit Tales of Arise und One Piece Odyssey. Abseits der Gaming-Neuheiten durften alteingesessene Gamer*innen auch dem Charme der Retro Area frönen. Arcade-Automaten alter Klassiker und immerwährende Hits waren spielbar. Wer sich hingegen lieber sportlich betätigen wollte, konnte hier auch auf Just Dance zurückgreifen und mit den Freunden die neuesten Tanzmoves aufs Parkett legen.
2023 wirds lauter: Von Tommy Morgenstern bis Petra Scheeser
Die eindeutigen Highlights der Messe waren aber weder die Artist Alley noch das vielschichtige, interaktive Unterhaltungsprogramm, sondern viel mehr die Ehrengäste, die dieses Jahr auf der DoKomi zugegen waren. Vor allem die deutschen Synchronsprecher bekannter Anime-und Videospiel-Protagonisten scharten enorme Warteschlangen um sich. So brachte Fox and The Crew direkt vier hochkarätige Synchronschauspieler auf die Messe. Neben Daniel Schlauch (Ruffy, One Piece), Uwe Thompson (Zorro, One Piece), Julien Haggège (Kaito Kid, Detektiv Conan), stand auch Tommy Morgenstern (Son Goku aus Dragonball Z; Rengoku aus Demon Slayer; Sukuna aus Jujutsu Kaisen) den Fans Rede und Antwort. Vor allem Letzterer sorgte für erheblichen Trubel und ausgedehnte Wartezeiten von durchaus über 5 Stunden. Wenig verwunderlich, denn die Stars boten gegen einen gewissen Obolus nicht nur Autogramme und Fotos, sondern auch individuelle Audioaufnahmen an. Weiter ging es dann eine Halle weiter, in der Vincent Fallow (Clive, Final Fantasy XVI) es den Kollegen gleichtat und sogar im passenden Cosplay den Fans entgegentrat.
Ein wirklich besonderes Highlight hatten die Messebesucher Niklas Hawlitschek, seines Zeichens unter anderem verantwortlich für die Pressekommunikation der DoKomi, zu verdanken. Er sorgte nämlich kurzerhand dafür, dass die deutsche Popsängerin und Songwriterin Petra Scheeser live auf der DoKomi-Bühne ihre bekanntesten Anime-Hits zum Besten gab. Wer die 57-jährige nicht kennt: Petra Scheeser ist vor allem als Interpretin zahlreicher deutscher Anime Soundtracks von 1999-2006 bekannt. Egal ob Yu-Gi-Oh, Detektive Conan, Pokémon oder auch One Piece, mitunter die populärsten Intros wurden von der Gesangslehrerin im Original interpretiert. Dass sich der Live-Auftritt der ehemaligen Anime-Hits-Sängerin einer derart großen Aufmerksamkeit erfreuen würde, ahnte aber zu diesem Zeitpunkt keiner. Bereits eine Stunde vor dem Start war nicht nur der Bühnenraum vollständig gefüllt, auch standen viele hunderte Fans vor dem Saal Schlange und hofften auf Einlass. Kein Wunder also, dass man im Nachgang verlauten ließ, dass Petra Scheeser auch im kommenden Jahr vor Ort sein wird und dann auf der viel größeren Black Stage die alten Klassiker präsentieren könnte – enttäuschte Fans, die den Auftritt aufgrund der limitierten Kapazitäten verpassen müssen, soll es im kommenden Jahr also dann zum Glück nicht mehr geben.