Nachdem sich auch dieses Spielejahr langsam dem Ende neigt, stellen wir uns im Rückblick auf die vergangenen Monate erneut die Frage, welche Spiele-Highlights es in die eigenen Zocker-Hände geschafft haben und an welche Titel man sich noch in den kommenden Jahren gerne zurückerinnern wird.
Geschmäcker sind natürlich verschieden und ebenso lässt es die vorhande Zeit auch nicht immer zu, tatsächlich alle Veröffentlichungen anzuspielen oder gar vollständig zu beenden. Nichtsdestotrotz habe ich genug Futter gehabt, um euch meine persönlichen Top 3 aus 2017 vorzustellen.
Platz 3
Ghost Recon Wildlands
Anfangs stand der neue Ghost Recon-Ableger Wildlands unter keinem guten Stern, wie unser damaliges Weakspot-Special zeigt und auch in der finalen Version gibt es trotz einiger Patches noch Ungereimtheiten. Ich habe persönlich etwas abgewartet und mir Ubisofts Action-Titel zu einem späteren Zeitpunkt für den PC geholt. Mittlerweile habe ich die 50%-Marke der Solo-Kampagne geknackt und über 30 Spielstunden Zeit investiert, so dass ich von mir behaupten kann, dass mir der Titel unheimlich viel Spaß macht. Natürlich sind wir von einem Ghost Recon der ersten Stunde bereits seit Advanced Warfighter weit weg und obwohl das neueste Wildlands noch immer von einigen Mikro-Rucklern, KI-Fehlern und Kollisions-Problemen heimgesucht wird, hat der erste Ghost Recon Open-World-Titel aufgrund seines Fun-Faktors den dritten Platz verdient.
Platz 2
Horizon: Zero Dawn
Spätestens mit KILLZONE dürfte klar sein, dass Guerrilla Games durchaus ansehnliche Titel produzieren kann, aber mit Horizon: Zero Dawn (Test 03/2017 Platin-Award) ist dem Team eine wahre Augenweide gelungen, die den eingeschlafenen kalten Leiterbahnen der PlayStation 4 einen wahren Sauna-Aufguss serviert. Neben der tollen Optik liebe ich das Setting, die Idee und auch die Inszenierung. Niemals hatte ich aufgrund der Größe so einen Respekt vor virtuellen Dinosauriern, so dass ich teilweise sogar einem Kampf aus dem Weg gegangen bin. Die gesamte Geschichte rund um Aloy wirkt auf mich absolut glaubwürdig und fesselte mich bis zum Schluss. Spielerisch konnte mich Horizon: Zero Dawn vollständig überzeugen, auch wenn ich anfangs so meine Probleme mit der Tastenbelegung hatte. An die packenden Kämpfe werde ich mich jedenfalls noch lange erinnern.
Platz 1
Uncharted: The Lost Legacy
Man nehme das Jahr 2016, kaufe sich die Uncharted: Nathan Drake Collection sowie Uncharted 4: A Thief’s End (Test 05/2016 Gold-Award) zusammen, spiele alle Teile hintereinander durch, verbrauche zum Ende hin unzählige Taschentücher und sei Zeuge der Verkündung von Uncharted: The Lost Legacy (Test 09/2017) im Zuge der PlayStation Experience im Dezember letzten Jahres. Genauso ist es bei mir abgelaufen und ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich mich nicht besonders darauf gefreut hatte.
Warum? Was wäre die Matrix-Trilogie ohne Keanu Reeves, Mission Impossible ohne Tom Cruise oder um im Gaming-Bereich zu bleiben, ein Super Mario-Titel ohne Mario und ein Halo ohne Master Chief? Ich meine, auch wenn z. B. ein Mass Effect: Andromeda (Test 04/2017 Gold-Award) jetzt von der Geschichte eher ein Sidekick ist, fehlt mir Commander Shepard persönlich doch schon sehr. Ich konnte mir daher nicht vorstellen, dass ein Uncharted ohne Nathan Drake, einem duften Typen, den ich durch vier waghalsige, spannende und absolut toll inszenierte Abenteuer begleitet hatte, gut werden könnte. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, sollte ich ausschließlich Frauen durch das kurze Abenteuer führen. Ich wurde allerdings in diesem Fall eines Besseren belehrt!
Optisch ist Uncharted: The Lost Legacy natürlich wieder ein absoluter Vorzeigetitel aus dem Hause Naughty Dog und ähnlich wie bei den vorherigen Teilen, fiel meine Kinnlade auch beim neusten Ableger nicht selten herunter. Viel wichtiger war mir jedoch das Zusammenspiel der beiden gegensätzlichen Hauptcharaktere Chloe sowie Nadine und genau das funktioniert sehr gut. Es hagelt während des gesamten Abenteuers in Indien nur so von sarkastischen Dialogen und außerdem erfährt man im Laufe des Titels auch mehr zu den beiden weiblichen Charakteren, die in den bisherigen Uncharted-Abenteuern eher Stiefmütterlich behandelt wurden.
An die Story eines Uncharted 4 kommt der neue Sidekick The Lost Legacy nicht heran, aber aufgrund seines tollen Gameplays, die überaus hübsche Grafik und weil ich als Fan der Serie trotz fehlendem Nathan nicht enttäuscht wurde, schafft es Naughty Dogs Titel dieses Jahr auf den ersten Platz meiner Top 3!