Test

Test: The Last of Us

Atmosphärisch, emotional, und unfassbar Atemberaubend.

Mit „The Last of Us“ gelang den Entwicklern von „Naughty Dog“ (Uncharted) eine sphärische Mixtur aus vielschichtigen Charakteren, einer durchschlagenden Story, einem anspruchsvollen, wenn auch mit geringen Mängeln versehenem Gameplay und extrem atmosphärischen und detailreichen Schauplätzen.
Schon beim Start des Spiels wird man direkt in ein rasantes Geschehen und ein emotionales Szenario hineingeworfen. Das Spiel knallt dem Gamer praktisch eine realistische, menschliche Hysterie so detailreich und unbefangen vor dem Kopf, dass beinahe schon die Grenzen zwischen Spiel und Realität verschmelzen und man sich wirklich denkt „Oh man….So könnte es wirklich mal ablaufen!“. Nach diesem unfassbar großen Auftakt findet man sich schon bald in der aktuellen Situation unseres Protagonisten wieder.

20 Jahre nach einer weltweiten Epidemie durch einen Pilz, der die Menschen, die von ihm befallen sind zu wahnsinnigen, willenlosen Monstern macht (und sich somit an dem wirklich existierendem „Ophiocordyceps unilateralis“ orientiert) leben die Menschen in vereinzelten, vom Militär kontrollierten Karantänedörfern in absoluter Isolation von der Außenwelt.
Wir spielen Joel, unseren Protagonisten und Antihelden, einen Schmuggler, der eigentlich schon jegliche Hoffnung für die Menschheit aufgegeben hat und allein durch einen besonderen Auftrag, in Kombination mit unglücklichen Umstände in ein Szenario hineingeworfen wird, in dem er sich selbst seiner menschlichen Seite und seinen Gefühlen stellen muss.

Trotz der wirklich grandiosen und detailreichen Atmosphäre von „The Last of Us“ hat das Spiel die eine oder andere Schwäche, so blieb mir während des Spielens immer ein und der selbe Gedanke im Hinterkopf: „Hey, das erinnert dich doch ein wenig sehr an „Uncharted“. Und so ist es (leider?) auch. Naughty Dog hat hier, um es hart auszudrücken wirklich viel zu viel Uncharted-Stil eingebracht. Von den Efeubewachsenen Häusern in den verlassenen Städten und den, beinahe dschungelartigen Landschaften erinnert doch alles ein wenig sehr an die Abenteuer von Nathan Drake.

Auch wird das Gameplay nach einigen Stunden des Spielens ein wenig sehr eintönig und verläuft immer nach den Prinzipien:

  • Schleiche dich um die Infizierten herum oder lauf mit vollem Waffeneinsatz hinein.
  • Verschiebe hier oder dort mal ein Brett um einen Abgrund zu überqueren.
  • Alles und jeder will dich irgendwann irgendwie umbringen.

Somit liegt die größte Stärke von „The Last of Us“ wirklich auf der Ebene der großartig inszinierten und emotional hochwertigen Story, die so fesselnd ist, dass man anstatt, wie in anderen Spielen die Zwischensequenzen lieber das oftmals sehr eintönige Gameplay skippen möchte um mehr von der Story mitzubekommen.

Somit ist „The Last of Us“ für mich auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die schon „Uncharted“ liebten und sich ein „Uncharted“ in einem apokalyptischen Endzeitszenario wünschen.
„The Last of Us“ ist ein Spiel für Leute, die mehr Wert auf eine gute und ausgefeilte Story legen und trotzdem eine spielerische Herausforderung suchen (das Spiel ist auf dem Schwierigkeitsgrad „Normal“ wirklich schon extrem extrem schwer!). Somit werden wohl auch Freunde von Titeln wie „Heavy Rain“ oder „Bioshock“ an „The Last of Us“ einen Gefallen finden.

Fazit:
Schlussendlich ist zu sagen, dass wir hier wirklich ein durchaus gutes Spiel haben, was sich eher wie einen interaktiven Film spielen lässt, wenn man sich einmal mit dem Gameplay vertraut gemacht hat. Auch wenn einige Stellen sehr langatmig wirken und sich unser Protagonist stellenweise doch etwas (zu) sehr wie der gute Nathan Drake bewegt ist zu sagen dass es sich bei „The Last of Us“ um ein Spiel handelt, das besonders für Fans einer guten Story sein Geld mehr als wert ist.

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