Bravely Default versüßt den Rollenspielern die kalte Jahreszeit auf dem Nintendo 3DS. Wir haben uns den Titel einmal näher angeschaut und verraten euch alles Wichtige im Test.
Nach der qualitativen Achterbahnfahrt der Final Fantasy-Reihe erschien jetzt mit Bravely Default ein neues, klassisches Rollenspiel, das Square Enix in Zusammenarbeit mit dem Silicon Studio (3D Dot Game Heroes) entwickelt hat. Als Spieler erwartet euch ein sehr traditioneller Vertreter des Genres, so findet ihr z. B. ein Job-System, ein Luftschiff oder rundenbasierte Kämpfe vor. Während eurer Mission seid ihr stets mit vier Charakteren unterwegs, die ihr immer besser kennenlernt und in verschiedenen Klassen trainieren könnt.
Klären wir zunächst einmal, was es mit dem Titel auf sich hat und kommen damit direkt zum Hauptmerkmal des Spiels. Beim rundenbasierten Kampfsystem besitzen eure Charaktere nämlich die beiden Funktionen “Brave” und “Default”. Im Gefecht spiegeln sich diese Funktionen so wieder, dass ihr bei Einsatz von Default eure Verteidigung erhöht und einen Battle-Point (BP) erhaltet. Dieser gesammelte Battle-Point ermöglicht es euch in der nächsten Runde dann, eine zusätzlichen Angriff auszuführen. Benutzt ihr “Brave”, so erhaltet ihr direkt in der Runde einen Extrazug, der sich bis zu 4x stapeln lässt. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass ihr in der aktuellen Runde also ganze vier Aktionen ausführen könnt, doch hier ist Vorsicht geboten, da ihr dann mit dem gewählten Charakter die nächsten vier Runden nicht agieren könnt, der Gegner jedoch schon.
Bravely Default versucht mit diesem Feature ein taktisches Vorgehen in den Kämpfen herbeizuführen, was manchmal auch ganz gut gelingt, bei kleinen Monstern jedoch unnötig ist, da man es zu oft “ausnutzen” kann. Lauft ihr z. B. auf der klassischen Karte herum und begegnet Kreaturen, vor denen ihr keine Angst haben braucht, so tippt ihr einfach munter auf “Brave” und lasst die Charaktere so oft wie möglich attackieren. Etwas tiefer ins Taktische geht da schon das Job-System. Ganz egal ob Ritter, Mönch, Dieb, Schwarzmagier, Weißmagier oder Rotmagier, ihr habt eine riesige Auswahl verfügbar und könnt jederzeit zur benötigten Klasse switchen. Neben dem Aussehen unterscheiden sich natürlich auch die Zauber und Fähigkeiten. Wenn ihr Kämpfe absolviert steigert ihr nicht nur die Stufe eurer Helden, sondern auch deren aktive Jobs. Was uns das bringt? Nehmen wir den Schwarzmagier als Beispiel, können wir auf dem zweiten Level neue Zauber erwerben, die diese Stufe erfordern, ähnlich dem Prinzip von Feuer, Feura, Feuga.
Selbstverständlich gibt es auch eine Geschichte die uns erzählt wird, darin geht es um die Versinkung einer Welt in die Finsternis. Wir müssen also das Licht wieder nach Luxendarc bringen und machen uns mit Agnés Oblige auf die Suche nach den vier Kristallen (Feuer, Erde, Wind und Wasser). Zufällig begegnen wir dann Tiz Arrior, einziger Überlebendes des vernichteten Dorfes Norende und fest entschlossen dieses wiederaufzubauen. So bilden wir ein Bündnis und finden noch zwei weitere Begleiter, die ebenfalls ihre eigenen Geschichten mit uns teilen und man sie dank deren starken Persönlichkeiten auch direkt ins Herz schließt.
Positiv stechen auch die Optionsmöglichkeiten hervor, denn ihr könnt z. B. selbst bestimmen wie oft ihr in Zufallskämpfe verstrickt sein möchtet. Angenommen ihr möchtet eine Ebene eines Dungeons nach Schätzen erkunden, ohne dabei von irgendwelchen Kreaturen gestört zu werden, dann setzt ihr den Regler einfach auf 0 und voilá. Super! Wir sind aber immer noch nicht am Ende, da wir noch gar nicht das zauberhafte Design und die tolle Synchronisation, sowohl in Japanisch als auch in Englisch, erwähnt haben. Die gezeichneten Städte sind so kreativ gestaltet und es macht einfach riesigen Spaß diese zu erkunden. Abseits der Hauptquest gibt es für euch auch zahlreiche Nebenaufgaben zu lösen und auch online gibt es dank StreetPass viele Features zu entdecken. Ob ihr euch am Wiederaufbau von Norende beteiligt oder euch im Shop umseht und ggf. bei Bedarf ein wenig Geld investiert um schneller voranzukommen, auch das ist möglich. Man kann über diese Microtransactions natürlich streiten, ist im Falle von Bravely Default wohl eher etwas für Leute, die nicht soviel Zeit in ein Rollenspiel investieren können, wie nötig ist.