The Odd Gentlemen kann bereits mehrere kleine Spieleperlen in ihrem Portfolio vorweisen. Für ihr neustes Projekt haben Sie sich aber einer großen Aufgabe gestellt und eine Neuinterpretation von King’s Quest geschaffen. Ob diese überzeugen kann, das erfahrt ihr im Test.

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King’s Quest wird in mehreren Episoden erscheinen, ähnlich wie die Telltale-Abenteuer oder zuletzt auch Life is Strange. Die erste trägt den Namen „A Knight to Remember“ und darin dreht sich alles um den Aufstieg von Graham zum Ritter. Graham war einst der König von Daventry und erzählt seine alten Abenteuer gerne weiter, diesmal verfolgt die kleine Gwendolyn aufgeregt die Geschichte ihres Großvaters. Gesprochen wird dieser in der englischen Synchro von keinem geringeren als Christopher Lloyd, den man nicht nur aus „Zurück in die Zukunft“ kennen sollte – er war beispielsweise auch schon beim Point & Click-Abenteuer Toonstruck mit von der Partie. Wo wir aber gerade bei der Sprache sind, auch die deutschen Sprecher machen einen guten Job. Eine märchenhafte Stimmung wird erzeugt und das einzige Manko hier ist, dass die Lippen sich asynchron zum gesprochenen Text bewegen.

Man merkt relativ schnell, dass die Rätsel simpel gehalten sind und man auch spielerisch nicht allzu viel zu tun hat. In verschiedenen Passagen müssen wir mit einem Bogen auf bestimmte Ziele schießen, unterschiedliche Objekte mit bestimmten Dingen kombinieren und unsere manchmal unsere Antwort in Dialogen auswählen. Das Ganze geht sehr flüssig von der Hand und dennoch macht es am meisten Spaß die Welt zu erkunden und die liebevoll designten Charaktere kennenzulernen. Es gibt viel Humor in Sachen Wortwitz, aber auch die situationsbedingten Reaktionen des Protagonisten können ein Schmunzeln hervorrufen.

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Solltet ihr bei einer Aufgabe nicht weiterkommen, so begebt ihr euch ggf. zur weiteren Suche an einen anderen Schauplatz und hört der Erzählung des Großvaters zu um nützliche Tipps zu erhalten. Die Welt bietet dabei zwar nur begrenzte Möglichkeiten, allerdings wird euch kein linearer Weg vorgeschrieben. So könnt ihr Dinge in verschiedener Reihenfolge absolvieren und müsst auch eure vorher getroffenen Entscheidungen im Hinterkopf behalten.

Schließlich überzeugt auch der Umfang mit rund fünf Stunden ohne jegliche Langeweile. Es sind fünf Episoden geplant und wenn das Entwicklerteam sich auf diesem Niveau halten kann, dann gibt es definitiv nichts zu beklagen. Selbstverständlich kommt es vor, dass ihr gewisse Action-Passagen mehrmals absolvieren müsst und eventuell auch verschiedene Dialoge öfter hört, aber im Endeffekt wirkt dies nicht sehr störend und das Team hat dafür hervorragend Sorge getragen.

Fazit:

King’s Quest hat mich echt überrascht. Dieses spielerische Märchen würde ich jedem Kind sofort ans Herz legen. Der teils moderne Humor passt sich sehr gut an die Spielwelt an und beschert auch älteren Jahrgängen einige Lacher. Ab diesem Zeitpunkt kann ich King’s Quest bedenkenlos weiterempfehlen und ich bin sehr gespannt ob die weiteren Episoden die Qualität beibehalten werden. Auf eine Wertung verzichte ich bis dahin.

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