Mit „Dark Tales: Der Untergang des Hauses Usher von Edgar Allan Poe“ lieferte der deutsche Publisher Astragon den bereits dritten Teil der Dark Tales-Serie und reiht ein weiteres Abenteuer-Wimmelbildspiel in die Riege seiner düsteren Games ein. Auf welchen Fall sich clevere Spürnasen diesmal freuen dürfen, erfahrt ihr in unserem Test.
Zum Schauplatz: In einem schaurigen kleinen Städtchen verschwinden seit geraumer Zeit Menschen wie von Geisterhand und werden nie mehr gesehen. Voller Angst wird der Pariser Meisterdetektiv C. Auguste Dupin und sein Assistent um Hilfe gebeten und direkt zum unheimlichen und uralten Anwesen der Adelsfamilie Usher geführt. Hier wohnen die letzten beiden Erben des alten Geschlechts, die Zwillinge Roderick und Madeleine, die auf eine ganz besondere Art miteinander verbunden sind: Wird einer der Zwilling verletzt, spürt der andere den Schmerz ebenso, ganz so, als wohnten beide in ein und demselben Körper inne. Nun ist schließlich auch Madeleine, die Zwillingsschwester von Roderick Usher verschwunden, ohne eine einzige Spur zu hinterlassen. Schnell wird dem Spieler bewusst, dass die gespenstische Umgebung und das unheimliche Gemäuer so einige Geheimnisse bergen, die besser nicht ans Licht kommen sollten. Wird es Dupin gelingen, Madeleine rechtzeitig zu finden und damit auch das Leben des ihr verbundenen Bruders zu retten? Eine spannende und ebenso gefährliche Reise beginnt.
Bereits zu Beginn macht der Spieler eine Bekanntschaft der besonderen Art. Ein mystischer Flaschengeist gesellt sich zu ihm und wird schnell zu einem besonders wertvollen Begleiter. Dieser besitzt nämlich die Gabe, Statuen zum Leben zu erwecken und damit so manch stillem Beobachter ein Geheimnis zu entlocken. Auch eine kleine Käfigmaus beweist in diesem Abenteuer Größe und holt dem Spieler allerlei nützliche Gegenstände aus schwer erreichbaren Löchern. Natürlich trifft der Spieler im Laufe des Abenteuers auf weitere Geister, die es jedoch nicht immer gut mit ihm meinen. Auch die Begegnung mit der undurchsichtigen Estelle, dem einstigen Kindermädchen von Roderick und Madeleine, wirft viele neue Fragen in den Raum.
Abwechslungsreiche Minispiele auf seichtem Niveau
Um dem dunklen Geheimnis des Anwesens nach und nach auf dem Grund zu kommen, gilt es, zahlreiche Rätsel zu lösen, um die einzelnen Puzzleteile auch zusammenfügen zu können. Die Minispiele sind abwechslungsreich gestaltet und bedienen dabei jeden Geschmack. So gilt es, gleiche Paare oder Formen zu bestimmen, Teilstücke eines Objekts ausfindig zu machen oder Items nach dem Rotationsprinzip richtig anzuordnen. Zudem hat der Spieler die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad der Minirätsel ganz nach Belieben anzupassen. So liefert das Spiel wahlweise eine kurze Einführung, hebt relevante Areale optisch hervor oder hilft dem Spieler mit nützlichen Texthinweisen auf die Sprünge. Auch optisch weiß das Spiel sich zu präsentieren und punktet mit einer übersichtlichen Anordnung aller Bedienelemente. Die Grafik fällt gemäß der Thematik dezent aus und verzichtet auf unnötige Verschnörkelungen.
Die Synchronisation liefert das perfekte Pendant zu der düsteren Aufmachung und vermittelt dem Spieler stets das Gefühl, dem großen Finale immer näher zu kommen. Neben einer gelungenen Gesamterscheinung kann das Spiel leider auch über manche Schwächen nicht hinwegtäuschen. So entpuppen sich die Rätsel größtenteils als Hausmannskost und fallen leider zeitweise auf Vorschulniveau ab. Eingefleischte Meisterdetektive werden sich streckenweise unterfordert fühlen, sodass das Spielvergnügen schnell mal den Nullpunkt erreicht. Auch die mitgelieferte Karte führt den Spieler gerne mal in die Irre und hebt zeitweise Orte als aktiv hervor, an denen es nichts auszuführen gibt.