Ubisoft veröffentlicht mit Child of Light ein zauberhaftes Märchen mit wunderschönem Design. Wir sind dem Titel nachgegangen, ob er auch spielerisch etwas zu bieten hat.


Es war einmal ein kleines Mädchen namens Aurora, welche in einer fantasievollen Welt namens Lemuria erwacht. Doch was geschah vorher? Eigentlich kommt unsere kleine rothaarige Protagonistin von einem ganz anderen Ort und möchte zurück zu ihrem Vater. Schnell wird ihr aber klar, dass sie die Auserwählte ist und gegen die Dunkle Königin kämpfen muss, damit das Köngreich Lemuria wieder in Frieden existieren kann. Die Geschichte von Child of Light ist ein Märchen wie aus dem Bilderbuch und auch die Grafik-Engine, welche schon bei Rayman Legends zum Einsatz kam, trägt einen wesentlichen Teil dazu bei. Erzählt wird der Verlauf ab und an mit vertonten Passagen, die eigentlichen Dialoge zwischen Aurora und den Wesen, die sie in ihrem Abenteuer trifft, sind aber lediglich Textfenster. Das Schöne daran ist jedoch, dass in Reimen gesprochen wird und eine gewisse Poetik im Spiel enthalten ist. Man kann regelrecht in diese Welt versinken und alles um sich herum für eine Weile vergessen.

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Spielerisch kann man Child of Light als Plattformer mit Elementen aus Rollenspielen beschreiben. So hüpfen wir zunächst umher und lösen Rätsel, indem wir beispielsweise Kisten verschieben um höher gelegene Punkte zu erreichen. Später können wir dann auch in die Lüfte steigen und bewegen uns dann hauptsächlich nur noch fliegend fort. Dabei stoßen wir auf allerlei sammelbare Objekte wie hilfreiche Tränke oder Oculi. Diese benutzen wir um unsere Ausrüstung zu stärken, ähnlich dem Horadrim-Würfel von Diablo schnappen wir uns je drei verschiedene oder gleiche Typen von Oculi um daraus einen höherwertigen zu erschaffen. Je nach Charakter und auch Gegner sind natürlich gewisse Kombinationen am effektivsten. Dunkle Monster haben beispielsweise eine Schwäche gegen Lichtattacken und feurige Gegner sollte man am besten mit Wasser bekämpfen. Wo wir gerade bei Charakteren sind, im Laufe des Abenteuers trefft ihr auf zahlreiche Begleiter, die sich euch im Kampf anschließen und ihr so eine reichliche Auswahl an Kämpfern habt. Da wäre beispielsweise der Bogenschütze, ein Heiler, ein Supporter oder ein muskulöser Tank, der im Kampf viel einstecken kann und die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Das Kampfsystem ist mehr oder weniger rundenbasiert, am unteren Bildschirmrand seht ihr eine Leiste und dort finden sich eure Charaktere und die Gegner wieder. Ist ein gewisser Punkt auf der Leiste erreicht, könnt ihr euren Zug in Ruhe planen und entscheiden ob ihr einen Flächenzauber anwendet, der mehr Zauberzeit in Anspruch nimmt oder lieber eine normale schnellere Attacke ausführen wollt. Auch stehen euch die Möglichkeiten zur Flucht, Einsatz von Items, Verteidigung oder der Wechsel zu einem anderen Gruppenmitglied zur Verfügung, wodurch das Geschehen in schwierigen Passagen sehr taktisch werden kann. Sobald ihr beispielsweise zwei Charaktere mit starken Angriffszaubern auf dem Feld habt, wird es meist nicht lange dauern bis ihr den Heiler in den Kampf holen müsst, da auch die Anzahl der Tränke begrenzt ist und ihr stets nur zwei aktive Charaktere im Kampf an der Seite habt. Im Anschluss an einen erfolgreichen Kampf erhaltet ihr Erfahrungspunkte und verteilt Fähigkeitspunkte. Dadurch verbessert ihr eure Fertigkeiten oder erlernt etwas Neues.

Weiterhin ist ein Koop-Modus vorhanden, wo der zweite Spieler ein kleines hilfreiches Glühwürmchen namens Igniculus steuern kann. Dieser tapfere Begleiter steht Aurora von Anfang an zur Seite und erleuchtet euch dunkle Gebiete oder sammelt schwer erreichbare Gegenstände für euch ein. Ebenfalls kann dieser im Kampf eure Feinde blenden und somit verlangsamen oder eure Begleiter heilen. Dafür wird jeweils Leuchtkraft benötigt, welche ihr von diversen Pflanzen im Spiel erwerben könnt um die Leiste wieder aufzufüllen. Child of Light vereint verschiedene Spielmechaniken geschickt und es gibt kaum Kritikpunkte zu nennen. Alles wirkt wie aus einem Guss und die märchenhafte Anziehungskraft zieht euch direkt in ihren Bann. Wer sich den Kauf überlegt, im Handel könnt ihr eine Deluxe Edition erwerben, die zwar 5 Euro mehr kostet als der reine digitale Download, allerdings beinhaltet diese zwei Zusatzinhalte, einen Schlüsselanhänger, ein Artbook und ein Poster.

Wertungskasten
Grafik
9
Sound
8
Gameplay
8
test-child-of-lightChild of Light ist ein Märchen für jedermann. Die Präsentation ist dank der UbiArt-Framework-Engine ein wahrer Augenschmaus und auch die Geschichte samt den gereimten Textpassagen ist grandios. Spielerisch ist der Titel ein klassischer Plattformer mit einem dynamischem, taktischem Kampfsystem und bietet somit eine Mischung für verschiedene Spielertypen. Wer in eine Fantasiewelt eintauchen will, für den ist Child of Light eine hervorragende Wahl.

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