Erobern, Vergelten, Niedermetzeln – Als Anführer eurer eigenen Streitmacht entscheidet ihr in Conqueror’s Blade, wie ihr die Geschichte eures Landes lenken und euer Imperium errichten wollt.
Und das alles kostenlos, denn das Sandbox-MMO im mittelalterlichen Setting wird als Free-To-Play Version auf Steam erhältlich sein. Auf der gamescom konnten wir bereits 30 Minuten des Schlachtenmodus ausprobieren, der entweder in 5 vs. 5 oder 15 vs. 15 spielbar sein wird. Zugegebenermaßen waren wir nur zu zweit, aber selbst das hat in dem Schlachtengetümmel schon gereicht, denn als Spieler müsst ihr euch nicht nur schon im Vorfeld Gedanken zu eure Taktik machen, sondern mischt gleichzeitig selber im Kampfgeschehen mit – und das nicht als einzelner Krieger sondern als Befehlshaber eurer Einheit.
Dafür setzt Booming Games, das vor allem durch elektronische Casinospiele bekannt ist, auf eine eigens entwickelte Engine namens CHAOS, die es ermöglichen soll, epische Schlachten in Echtzeit mit mehreren tausend Einheiten, anspruchsvolle Wetter- und realistische Kampfeffekte darzustellen. Seit 2013 arbeiten die Entwickler schon an der Umsetzung und dem ersten Eindruck nach, sieht das Spiel schon sehr gut aus.
Wie in MMOs üblich besteht auch in Conqueror’s Blade zu Beginn die Auswahl des eigenen Heldens aus bisher sieben Klassen, die sich auf die verschiedensten Kampftechniken und Waffen verstehen. Als Freundin des Fernkampfes habe ich mir zu Beginn den Dachi, den Jagdbogen, ausgesucht, denn nach der Wahl eurer Waffe richtet sich auch euer Erscheinungsbild. Conqueror’s Blade liegt wenig Wert auf ausgedehnte Individualisierung der Charaktere und so sind Volk und Aussehen vorherbestimmt und eher generisch.
Während der kulturelle Hintergrund und die Optik der einzelnen Klassen auf wahren Begebenheiten beruhen, haben sich die Entwickler zugunsten des Spiels auch Freiheiten genommen. In einer fiktiven mittelalterlichen Welt kämpfen Krieger aus den westlichen und aus den östlichen Kulturen entweder gegen- oder miteinander. Diese Auswahl schlägt sich auch in der Zusammenstellung eurer Armeen nieder, die jede einzelne in ihrer Koposition einzigartig werden lässt. Ob Kavallerie oder Infanterie, Fern- oder Nahkampf, die Aufstellung muss gut durchdacht sein.
Während ihr euch selber am Anfang vor allem auf eine Waffe versteht und beschränken solltet, ist es im Laufe des Spiels durch Attributspunkte möglich, eure Fähigkeiten nicht nur auf eurem Spezialgebiet weiter auszubauen, sondern auch Fähigkeiten anderer Klassen zu lernen, um bspw. nicht nur im Fernkampf sondern auch im Nahkampf je nach Bedarf ins Kampfgeschehen eingreifen zu können. Der Fokus sollte jedoch beibehalten werden, denn von jedem ein bisschen zu wissen, wird euch am Ende nicht weiterbringen.
Aber nicht nur kämpfen ist angesagt, sondern auch strategisches Vorgehen. Aus der Third-Person-Perspektive und mit Übersichtskarten habt ihr einen Überblick über das Kampfgeschehen entweder als Verteidiger oder Angreifer und müsst auf alles gefasst sein. Zur Hilfe steht euch dabei eure Leibgarde, die ihr, ebenso nach belieben, mit bis zu 30 Kriegern bestücken könnt und die euch als General auf dem Schlachtfeld schützt – bis zum Tod. Aber nicht nur die Anzahl der Krieger ist wichtig, sondern auch die Wahl der Kriegsgerätschaften will bedacht sein, denn es stehen einem, je nach Rolle, verschiedene wie Belagerungstürme, Rammböcke, Leitern und Kanonen zur Verfügung. Bei letzteren ist es sogar möglich, die Flugbahn der Kugel aus der First-Person-Sicht mitzuverfolgen, um sie noch effektiver einsetzen zu können.
Doch alleine wird man auf Dauer nicht siegreich sein, ein großer Anteil des Spiels soll auch auf die Diplomatie entfallen. Um den eigenen Einfluss zu vergrößern und Gegner in ihre Schranken zu weisen, sind kurz- oder langfristige Bündnisse notwendig. Wo zu Beginn noch eine kleine Burg mit ein paar Äckern steht, kann in kürzester Zeit ein Imperium entstehen – oder andersherum. Die weiträumige Welt bietet dafür auf jeden Fall sehr genug Platz.
Und obwohl der Fokus von Conqueror’s Blade auf dem Mehrspielermodus liegt, sollen auch Einzelkämpfer nicht zu kurz kommen. Dafür sollen ein durchdachtes Handwerkssystem, Ressourcengewinnung und Handel sowie PvE- und PvP-Aktivitäten sorgen. Wie genau diese aussehen, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Weitere klassische MMO-Elemente, die Conqueror’s Blade beinhaltet, werden Gilden sowie Handels- und Wirtschaftssysteme und Missionen sein. Ein Ingame-Voice-Chat ist bisher nicht in Planung. Auch zu den bezahlbaren Inhalten ist bisher nichts detailliertes bekannt, jedoch soll es zu keinem so genannten Pay2Win kommen.
Spieltechnisch gesehen hakt das Spiel trotz sonst guten Spielflusses und Grafik trotzdem noch, bspw. in Bezug auf die KI. So stand meine berittene Leibgarde, während ich mit der Kanone von den Mauern meiner Burg auf die Eindringlinge feuerte, auf der Brüstung bzw. in der Kanone und versperrte mir so die Sicht auf das Schlachtfeld. Auch der Radius des Aufprallschadens der Kanonenkugeln machte mich stutzig, wenn die Kugeln knapp hinter den Soldaten in den Boden einschlugen und keinen Einfluss auf diese hatte, bzw. sie, wie beim Bowling, einem Soldaten an den Kopf dotzte und er einfach umfiel. Dies sind aber keine Probleme, die sich nicht lösen ließen.
Bisher ist noch kein Releasedatum für Conqueror’s Blade bekannt; die Closed Beta soll im Herbst 2018 starten, deren genauer Termin noch bekannt gegeben wird. Auf der offiziellen Webseite könnt ihr euch dafür anmelden.