Mit Metro Exodus bekommt die Videospielversoftung der populären russischen Buchreihe endlich einen weiteren Ableger spendiert. Was Exodus von seinen erfolgreichen Vorgängern unterscheidet und wie sich der Shooter in unserer Hand-On-Session präsentiert, lest ihr in unserer Vorschau.

Metro Exodus spielt einige Jahre nach dem atomaren Fallout. Unsere Truppe rund um Protagonist Artjom hat es sich zur Aufgabe gemacht, die mittlerweile zu großen Teilen begehbare Oberwelt zu erkunden und zu besiedeln. Doch das Vorhaben erweist sich keinesfalls als simpel: Neben zahlreichen Plünderern und Söldnern, die euch nur allzu gerne ans Leder wollen, lauern in vermeintlich jeder Ecke wilde Tiere oder gefährliche Mutationen.

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Anders als es noch in seinen beiden Vorgängern der Fall war, spielt Metro Exodus zu weiten Teilen an der Oberfläche. Die dunklen und ikonischen U-Bahntunnel müssen hellen Umgebungen weichen. Die kleinen, beengten Level werden durch eine halboffene Spielewelt ersetzt. Im Verlauf der Story wird Artjom dabei immer wieder mittels Lokomotive neue, weitläufige Areale bereisen, die der Spieler nach Lust und Laune erkunden kann. Ein freier Wechsel zwischen eben diesen Arealen soll allerdings nicht möglich sein.

Während eures Aufenthaltes an der Oberfläche sind Ressourcen wie gehabt das A und O. Munition oder Gasmaskenfilter sind dauerhaft knapp und sollten so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Ersatzteile und Schrott sind hingegen ein neues und nicht minder wertvolles Gut in der postapokalyptischen Welt. So nutzt Artjom diese um seine Waffen aufzuwerten oder Munition, Medipacks sowie anderweitige Gadgets ganz bequem an Ort und Stelle herzustellen. Das neue Crafting-System macht einen grundsoliden Eindruck und wertet das Gameplay um eine sinnvolle, taktische Komponente auf. Lediglich das Sammeln der so dringend benötigten Items kann hier und da schon einmal eure Frusttoleranz auf die Probe stellen: Artjom nimmt Gegenstände nämlich nur dann auf, wenn er im richtigen Winkel und entsprechenden Abstand zum Objekt der Begierde steht. Dies kann gerade bei genannter Ressourcenknappheit in einem mehrminütigen Herumfuchteln enden, bis unser russischer Freund sich endlich erbarmt und die entsprechende Aktion auf dem Bildschirm erscheint. Da stört es eigentlich auch kaum, dass sammelbare Gegenstände nicht durch optische Markierungen gekennzeichnet werden.

Im Laufe unseres kurzen Trips nach Russland durften wir uns selbstverständlich auch eine kleine Auseinandersetzungen mit einigen Banditen liefern. Um dem permanenten Munitionsmangel Herr zu werden, empfiehlt es sich so viele Gegner wie möglich schleichend im Nahkampf auszuschalten, was gewohnt gut von der Hand geht. Solltet ihr dennoch mal in eine direkte Konfrontation geraten, stehen euch diverse Waffen zur Auswahl, darunter Schrotflinten, Maschinengewehre oder sogar eine Armbrust, deren Pfeile ihr selbst herstellen könnt. Während das Gunplay einen guten Eindruck macht, zeigt gerade die künstliche Intelligenz unserer KI-Kontrahenten einige Schwachstellen auf. Anstatt uns zu flankieren oder mit Sperrfeuer aus unserer Deckung zu locken, raufen sich die Kollegen an einem Ort zusammen, bewegen sich nur allzu konfus und schießen nicht mal auf euch wenn ihr in direkter Schussbahn steht. Eine dennoch interessante Mechanik: Habt ihr einmal eine gewisse Menge an Gegnern erledigt, kann es passieren, dass sich die Übrigen automatisch ergeben. Ihr habt die Wahl diese ohnmächtig zu schlagen oder sogar zu töten, aber seid euch bewusst, dass euch die Übrigen einen Mord an einem Wehrlosen nicht so einfach verzeihen werden.

Auch im Bereich Technik wandelt Metro Exodus ganz auf den Pfaden seiner beiden Vorgängern. In unserer etwa 40-minütigen Demo-Version hatten wir immer wieder mit kleineren Glitches und Clippingfehlern zu kämpfen, während enormes Tearing sowie starke Framerateeinbrüche den Spielfluss enorm stören. Bleibt nur zu hoffen, dass die russische Entwicklerschmiede bis zum Release diesbezüglich nochmals nachbessert.

Metro Exodus erscheint am 22. Februar 2019 für PC, Xbox One und PlayStation 4.