Lange hat die Entwicklungsphase angedauert, doch nun veröffentlichte Media Molecule am 14. Februar 2020 mit „Dreams“ einen traumhaften Spiele-Baukasten, der den Spielern ungeahnte Möglichkeiten bieten soll. So dürfen sich Zocker der Erschaffung mannigfaltiger Kunstwerke widmen, ihre Eigenkreationen mit der Community teilen und zudem selbst durch die unwirklichen Traumlandschaften surfen. Wir sind in die Welt der unbegrenzten Spielmöglichkeiten eingetaucht und verraten euch, ob „Dreams“ die interaktive Spieleentwicklung auf ein neues Level hebt.
Der Story-Modus: Ein gescheiterter Musiker findet in seinen Träumen zu sich selbst
In „Dreams“ ist das schöpferische Können des Spielers gefragt, denn der Titel verspricht im Bereich der Spieleentwicklung nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Egal ob aufwendige Animationen, Musikstücke oder interaktive Gemälde – in „Dreams“ verschwimmen die Grenzen einzelner Genre, sodass der Spieler selbst entscheidet, welchen Fokus er genau in seinen Schaffenswerken legen möchte. Um auch einen genauen Überblick über die Steuerung sowie einzelnen Mechanismen zu erhalten, durchläuft der Spieler zunächst eine ganze Reihe verschiedener Tutorials. In Bezug auf die Steuerung ist es dem Spieler selbst überlassen, ob er den Motion-Controller, den Analog-Sticks oder die Bewegungssteuerung des DualShock-4-Controllers nutzt.
Wer zunächst einen Eindruck von der Vielfalt der nutzbaren Elemente erhalten möchte, der sollte sich dem Story-Modus von „Dreams“ widmen. Der Spieler erlebt die Geschichte des Jazz-Musikers Art, der sich in einer künstlerischen Krise befindet und sich schließlich von seiner Band sowie seiner Geliebten abwendet. Allerdings bereut Art diesen Entschluss schon bald und möchte einen Weg finden, um seine Entscheidung rückgängig zu machen. Doch bevor er zu seinen Vertrauten zurückkehren kann, muss er sich in seinen eigenen Träumen seinen tiefsten Ängste stellen und zu sich zurückfinden. Der Spieler begleitet Art durch seine verschiedenen Gefühlswelten und erlebt das Abenteuer aus vielfältigen Perspektiven. Wird Art zunächst durch einen klassischen Plattformer gesteuert, entwickelt sich das Spiel im nächsten Moment zu einem Point-and-Click-Adventure oder einem Twin-Stick-Shooter. Dennoch soll der Story-Modus lediglich einen Vorgeschmack auf die Möglichkeiten von „Dreams“ geben und den Spieler zu eigenen kreativen Ergüssen motivieren.
Der Traum-Editor – Hier ist nahezu alles möglich
Der wichtigste Modus von „Dreams“ ist jedoch das sogenannte Traumformen, bei dem der Spieler mithilfe des Editors eigene Kunstwerke sowie Spiele jeder Art entwerfen kann. So lassen sich ganze Schauplätze erstellen, Landschaften in ein Meer aus Farben tauchen sowie aufwendige Animationen einbinden. Auch Filmszenen, Musikstücke sowie interaktive Gemälde lassen sich nutzen und für die fertigen Spiele nutzen. Im Gegensatz zu Spiele-Baukästen im Stile von Super Mario Maker erfordert das Aufsetzen von Schauplätzen sowie die Kreation der einzelnen Spiele eine Menge Geduld und Präzision seitens des Spielers. So müssen die richtigen Entfernungen ausgelotet, Hindernisse korrekt angeordnet sowie Details perfektioniert werden. Zudem ist es vor allem anfangs ein wenig zeitaufwendig, sich mit den vielfachen Möglichkeiten und Untermenüs des Editors vertraut zu machen. Passionierte Kreativlinge, die in anderen Spiele-Baukästen bisher nicht die richtige Herausforderung fanden, dürfen ihr Können in „Dreams“ jedoch voll und ganz unter Beweis stellen.
Vom Traumsurfen und interaktivem Traumformen
Sobald ein träumerisches Kunstwerk, Rollenspiel oder Musikstück erschaffen wurde, kann dies gespeichert oder auch mit der Community geteilt werden. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass auch Spieler, die nicht in den Kreativtopf gefallen sind, sich dem Traumsurfen widmen und fertige Werke von Media Molecule sowie anderen Kreativlingen ausprobieren dürfen. Das Arsenal an verfügbaren Träumen wirklich riesig, sodass der Spieler in nachgebaute Filmsequenzen, spannende Rollenspiele sowie komplexe 3D-Plattformer eintauchen kann. Zudem haben Spieler die Möglichkeit, andere Werke für eigene Projekte übernehmen sowie auch gemeinschaftlich spannende Ideen umzusetzen. Über eine praktische Suchfunktion kann der reichhaltige Traumkatalog nach bestimmten Themen, Genre sowie Elementen durchsucht werden. Zudem lohnt es sich, ein wenig in den bestehenden Kategorien zu stöbern und sich über neue Werke sowie angesagte Träume zu informieren. Alles in allem laden die fertigen Träume zum Entdecken und Experimentieren ein und dienen als unerschöpfliche Quelle der Inspiration.