Hack’n’Slash-Prügeleien en Masse sind seit jeher die Quintessenz der Spieleserie von „Dynasty Warriors“. Die legendäre Reihe aus dem Hause Omega Force geht mit „Dynasty Warriors 9“ in eine weitere Runde und überrascht die Spieler erstmals mit einer Open World. Ob Massenschlachten mit dem neuen Ableger nun eine Revolution erleben und die endlosen Welten mit den bisherigen Spielkonzepten Hand in Hand gehen?
Drei Königreiche im Schatten des Bösen
In „Dynasty Warriors 9“ verschlägt es den Spieler in das Zeitalter der „Drei Reiche“, welche unter dem Schatten des machthungrigen Zhang Jiao stehen. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle des Helden Cao Cao und stellt sich den Ausgesandten Zhang Jiaos, den sogenannten Turbanen. Doch um der Tyrannei ein endgültiges Ende zu bereiten, gilt es, die Weiten Chinas zu erforschen und Stück für Stück zurück zu erobern.
Hoch zu Ross durch die Weiten Chinas
Während das grundsätzliche Spielkonzept von Dynasty Warriors erhalten bleibt, winkt nicht nur eine ordentliche Portion Action, sondern auch eine weitläufige Spielwelt. So darf der Spieler sich frei auf der Karte bewegen und entscheidet selbst, welche Aufgaben er zuerst bewältigen möchte. Per Schnellreisefunktion lassen sich größere Distanzen mit einem Mausklick zurücklegen, sofern man nicht gerade hoch zu Ross unterwegs ist. Doch nicht nur die Größe der Spielwelt weiß zu beindrucken, auch de Vielfalt sorgt für das richtige Maß an Abwechslung und entpuppt sich als wahrer Augenschmaus. So führt es den Spieler durch weitläufige Täler, dichte Wälder, hinaus zu schwindelerregenden Gebirgshängen oder durch majestätische Festungen. Im Spielverlauf werden nach und nach bis zu achtzig Helden freigeschaltet, mit denen man sich feindlichen Clans stellt und epische Burgen erobert. Je mehr Basisstationen der Spieler für sich gewinnt, desto grösser wird seine Armee, welche ihm im finalen Kampf zur Seite stehen.
Vielfältige Missionen – eintöniges Kampfsystem
Während die Hauptmission sich der eigentlichen Story widmet, steht es dem Spieler frei, sich ebenso in verschiedensten Nebenquests auszutoben. Hat man eine Mission erfolgreich absolviert und dicke Gegnerbrocken eliminiert, winken zum Dank wertvolle Schriftrollen, die eine ganz besondere Rolle im weiteren Verlauf einnehmen. Diese Schriftrollen machen sich spätestens dann bezahlt, wenn man bei einem Schmied eine neue Waffe in Auftrag geben, Edelsteine anfertigen lassen oder aber sich mit Nahrung in der eigenen Basis stärken will. Überhaupt sollte man nach allem Ausschau halten, was sich nebenbei in den Vorratsbeutel werfen lässt, wie beispielsweise Eisen, Holz oder Diamanten. Auch die Schlachten sind nach wie vor das Kernstück des Titels und gehen dank der simplen Steuerung flüssig und elegant von der Hand. Hierbei liegt der Fokus ganz klar auf dem Nahkampf, der genüsslich dazu einlädt, Gegnerscharen mittels Auflöseangriffen mit Schmackes durch die Luft zu wirbeln, zu betäuben und direkt ins Nirwana zu befördern. Um auch für die Kämpfe bestens gewappnet zu sein, stehen dem Spieler dank verschiedener Waffen ganz individuelle Angriffsvarianten zur Verfügung. So greift man wahlweise zu Schwertern, Keule, Lanzen oder Speeren und entscheidet selbst, ob man sich im Nah-oder Fernkampf bewähren möchte. Leider wiederholt sich das Feindbild stetig, sodass die Kämpfe schnell repetitiv anmuten und der Anspruch im Spielverlauf ein wenig verloren geht.
Wenn Grafikfehler ein Spiel fast unfertig wirken lassen
Was Dynasty Warriors hinsichtlich des Spielkonzepts gelingt, macht die sehr enttäuschende Grafik leider wieder zunichte. So reihen sich die technischen Mängel nur so aneinander und es entsteht der Eindruck, einen unfertigen Titel auf dem Bildschirm zu haben. Bugs, matschige Texturen und Bildratenprobleme lassen Soldaten und Gebäude gerne mal verschwinden und überhaupt fehlt es dem Gesamtbild an optischer Tiefe. Soundtechnisch werden vor allem die Kämpfe durch satten Rock untermalt, der zwar die richtige Stimmung erzeugt, es mit den Syntheziser-Klängen doch zeitweise etwas zu gut meint. Auch eine deutsche Synchro sucht man hier vergeblich und muss sich stattdessen mit einer englischen, japanischen und chinesischen Sprachausgabe begnügen.