Wie könnte die nächste Evolutionsstufe eines Gaming-Sitzsacks aussehen? Diese Frage haben sich wohl auch die Expert*innen aus Butzbach gestellt und ihre Ideen gemeinsam vor dem obligatorischem Reißbrett manifestiert. Hierbei herausgekommen sind die brandneuen Sitzsäcke der Morph-Serie, die quasi das Beste aus zwei Welten versprechen. Ob das angepeilte Konzept aufgeht, klären wir in unserem Test.
Seit der Gründung im Jahre 2017, hat der Hersteller Gamewarez drei erfolgreiche Modellvarianten von Gaming-Sitzsäcken auf den Markt gebracht, die sich im unterschiedlichen Preisbereich bewegen. Somit ist vom preisgünstigen Einsteigermodel bis hin zum All-in-One-Paket faktisch für jeden etwas dabei. Damit die wahren Po-Schmeichler auch optisch etwas her machen, stehen für den individuelleren Touch unterschiedliche Farben und teils auch andere Stoffbezüge zur Auswahl. Mit der neuen Morph-Series gesellt sich nun das vierte Modell dazu und reiht sich direkt im oberen Preissegment ein. Der Clou: Die Verschmelzung von einer klassischen Station und dem Gaming Beanbag zu einem Produkt.
Die Idee ist eigentlich so simpel wie genial! In seiner Ursprungsform fungiert die Morph-Series z. B. als Fußhocker für die heimische Couch oder kann als regulärer Sitzhocker zweckentfremdet werden. Beim Auspacken war ich ziemlich überrascht von der gewachsenen Größe, im positiven Sinne. Auch wenn mir die Maße von L=85cm x B=85cm x H=60cm schon vorher bekannt waren, machte der Beanbag auf mich einen ordentlichen und imposanten Eindruck. Kein Vergleich zu einer regulären Station, welche „nur“ mit einem Durchmesser von 50cm daherkommt. Da dieses Produkt allerdings auch die Funktion eines klassischen Sitzsacks einnehmen möchte, ist diese Größe auch zwingend nötig. Etwas mehr freie Stellfläche, sollte man somit einplanen.
Wie bereits von Gamewarez gewohnt, hat man auch bei der Morph-Series die Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Ausführungen. Die von mir getestete Variante verfügt über eine graue Samtoberfläche, welche alternativ auch in schwarz erhältlich ist. Als weiteres Material steht ein Kunstleder mit unterschiedlich farbigen Nähten zur Auswahl. Für alle, die dafür prädestiniert sind, doch mal die ein oder andere Flüssigkeit zu vergießen oder sich von Natur aus in der Kategorie „Tollpatschig“ wiederfinden, könnte dies das Material der Wahl sein. Im Vergleich zu Samt ist die Reinigung hier um ein vielfaches unproblematischer. Eine gute Nachricht gibt es jedoch zu dem Thema noch, denn auch die neuen Sitzsäcke lassen sich mittels des angebrachten Reißverschlusses auf der Unterseite öffnen. Damit habt ihr die Möglichkeit, die EPS-Kügelchen vollständig zu entnehmen, um den Bezug im Anschluss in der Waschmaschine zu reinigen. Der Preis der Morph-Series bewegt sich je nach Modell zwischen 139,90 und 149,90 Euro.
Die Füllung der Sitzsäcke besteht aus den gerade schon erwähnten EPS-Kügelchen – besser bekannt als Styropor. Durch ihre leichte Beschaffenheit, passen sie sich den Gegebenheiten und somit auch der Körperform sehr gut an. Nach einem besonders harten Tag, kann man sich einfach auch mal bedenkenlos in den Sitz fallen lassen, was dieser unbeschadet wegsteckt – ganz egal ob im „ein- oder ausgeklappten“ Zustand. Der Beanbag bleibt so auch bei Körperbewegungen formstabil und sorgt für ein sehr angenehmes Sitzgefühl. Gemäß dem Hersteller soll der Füllstoff langlebig sein und ein Austausch ist in der Regel auch nach längerer Zeit nicht notwendig. Dies hängt natürlich auch etwas vom Körpergewicht ab. Bei 80 kg geben die EPS-Perlen verständlicherweise nicht so schnell nach, wie bei z. B. 120 kg. Sollte die Leistung der EPS-Kügelchen mit der Zeit doch einmal nachlassen oder wollt ihr das Sitzgefühl vielleicht etwas härter haben, gibt es praktische Nachfüllkissen mit 10, 50 oder 100 Liter zu erwerben.
Das „morphen“, also den eigentlichen Sitzhocker in einen wahrhaftigen Sitzsack zu verwandeln, geht überraschen einfach von statten. Hierfür muss man lediglich den oberhalb angebrachten Reisverschluss öffnen und schon offenbaren sich die zusätzlichen Stoffbahnen für die stabile Rückenlehne. Die Power Rangers wären auf das Design mächtig stolz gewesen. Positiver Nebeneffekt und bei weitem kein unwichtiger Aspekt des Ganzen: Es sitzt sich mit meiner Körpergröße von ca. 186cm angenehm und gemütlich. Durch die insgesamt geringere Sitzfläche im direkten Vergleich zu den Sitzsäcken der Classic-Serie, kann ich mir allerdings gut vorstellen, das größere Personen durch die Passform nicht so bequem sitzen.
Trotz der kompakten Bauweise der Morph-Series, müsst ihr gottseidank nicht auf die praktischen Verstaumöglichkeiten in Form der erweiterbaren Seitentasche sowie der integrierten Headset-Halterung verzichten. Letztere offenbart sich nach der Verwandlung in den Sitzsack. Die Seitentasche, die z. B. für eure Gaming-Gadgets, Snacks und Getränke verwendet werden kann, steht euch jederzeit zur Verfügung.