Aufbauspiele sind gefragter denn je – insbesondere, wenn allerlei buntes Getier mit von der Partie ist. Da kommt es wie gerufen, dass Frontier Developments mit „Jurassic World Evolution“ für Begeisterung sorgt und die Zockergemeinde einen Dinopark auf dem Boden stampfen darf. Ob die Balance zwischen Simulation und Dinobändigung gelingt, erfahrt ihr in unserem Test.
Aus dem Alltag eines Dinopark-Direktors
In Jurassic World Evolution schlüpft der Spieler in die Rolle eines Park-Direktors und hat die verantwortungsvolle Aufgabe, sein eigenes Dino-Imperium zu schaffen. Seit Jurassic World ist einige Zeit vergangen und es erfordert viel Fleiß und Ausdauer, damit die riesigen Brachiosaurier wieder gemütlich über den Rasen flanieren können. Damit diese Mammutaufgabe auch gelingt, stehen den Spielern verschiedenste Charaktere, wie beispielsweise Dr. Ian Malcolm oder Owen Grady zur Seite. Denn eines ist sicher: Nicht jede Dinoart lässt sich mit Grünfutter zähmen und bereits ein kleiner Fehler reicht aus und ein brüllender T-Rex zeigt sich von seiner ungemütlichen Seite.
Vom einfachen Gehege zum bombastischen Insel-Imperium
Wie man es bereits vom Vorgänger kennt, gilt es, sich auch in „Jurassic World Evolution“ bei dem Bau des Parks den Bereichen Sicherheit, Unterhaltung und Forschung zu widmen. Bevor der Spieler sich der Zucht verschiedenster Dinos widmet, ist das zur Verfügung stehende Areal zu planen und Gehege, Verwaltungs- und Forschungsgebäude sowie Hotels zu bauen. Auch Wege, Sicherheitsbunker und Stromleitungen dürfen nicht fehlen. Souvenirshops und Beobachtungstürme hingegen sind besonders beliebt bei Besuchern, um die Dinos genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Abenteuer erstreckt sich über eine Gruppe von fünf Inseln, die den Namen „Muertes Archipels“ tragen, welche allesamt ihre ganz eigenen tückischen Charakteristiken besitzen. Während die Isla Pena so klein ist, dass sich Gehege nur mit großer Mühe platzieren lassen, sind Stürme und Gewitter auf der Isla Muerta keine Seltenheit. Sobald der Park der jeweils aktuellen Insel ein bestimmtes Sternerating erreicht, wird eine weitere Insel freigeschaltet, sodass man später zwischen mehreren Inseln hin- und herswitchen kann.
Nicht alle Dinos sind einander gut gesinnt
Damit die Motivation nicht zu kurz kommt, gibt es allerlei Missionen zu erledigen, die vor allem darauf abzielen, die Bereiche Sicherheit, Unterhaltung und Wissenschaft in einem ausgewogenen Verhältnis zu halten. Das Kernstück des Parks sind natürlich die Dinosaurier, die sich über 42 Arten in Pflanzen- und Fleischfresser aufteilen. Während Pflanzenfresser sich als Rudeltiere nur selten in die Quere kommen, sind Fleischfresser keine ganz so geselligen Genossen. So lässt sich so manche Dino-WG nur dann umsetzen, wenn ausreichend Platz, Futter und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind. Um in den Genuss der gigantischen Variantenvielfalt zu kommen, schickt man das DNA-Team ins Rennen und bastelt sich via Genbaukasten Schuppen, Zähne, Verhalten sowie andere optische Merkmale zusammen. Doch auch die Dinos müssen sich wohlfühlen, weswegen die grundlegenden Bedürfnisse zufriedengestellt werden sollten. Neben dem richtigen Futter zählen ausreichend Freilauf sowie Wald- und Wasser-Areale. Denn spätestens dann, wenn ein T-Rex alles andere als happy ist, zeigt er dieses gerne mal mit wilden Kämpfen oder türmt sogar die Dino-WG. Doch trotz dieser Abwechslung hinsichtlich der famosen Kreaturen, mangelt es dem Titel jedoch in anderen Bereichen klar an Tiefe. So vermisst man unter den 42 Arten die besonders interessanten Rassen, die zu Wasser oder in der Luft unterwegs sind. Auch in Bezug auf die Besucher hat man lediglich einen Blick auf die wuselnde Masse und darf lediglich einfache Einstellungen vornehmen. Die einzelnen Gebäude und Deko-Elemente sind eher optischer Natur und interagieren leider nicht mit der Gesamtkulisse.
Ansehnliche Echsen, sonst eine eher seichte Grafik
Die optische Präsentation der Saurier ist durchaus gelungen, wobei „Jurassic World Evolution“ keine neuen Maßstäbe in seinem Genre setzt. Während die geschuppten Gefährten samt Animationen den Spieler gerne mal innehalten lassen, fallen die Besucher samt Deko-Elementen und Gebäuden eher generisch aus. In Sachen Sound sorgt das Dino-Gebrüll ordentlich für Stimmung, ansonsten hält sich der Klangteppich angenehm dezent im Hintergrund.