Als im Jahre 2015 der Titel „Super Mario Maker” für die Wii U erschien, gingen wahre Jubelschreie durch die Zockergemeinde und ein ganz neues Spielkonzept wurde geboren. Millionen von Spielern lebten fortan ihre kreative Ader auf der Wii U aus und erschufen mit zahlreichen Klötzchen und Gumbas ihre ganz eigenen Mario-Welten. Nun wurde am 28. Juni 2019 mit „Super Mario Maker 2“ der Nachfolger für die Nintendo Switch veröffentlicht und Mario-Fans dürfen erneut ihr individuelles Pilz-Königreich kreieren. Ob „Super Mario Maker 2“ gekonnt in die Fußstapfen seines Vorgängers tritt und welche coolen Extras diesmal für Bau-Enthusiasten mit im Gepäck sind, erfahrt ihr in unserem Test.
Zocker profitieren von zahlreichen neuen Effekten sowie einer umfassenden Detailsuche
Bereits nach kurzer Spieldauer glänzt „Super Mario Marker 2“ mit einem intuitiven Bedienkonzept und lässt den Spieler in dem fröhlichen Bauspaß versinken. Dabei geht „Super Mario Maker 2“ nahe unendlich viele Möglichkeiten an die Hand, um kreative, herausfordernde oder verschachtelte Level zu designen. Da gerade dieser Bombast an Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten manche Spieler anfangs erschlagen wird, hält „Super Mario Maker 2“ ein anschauliches Tutorial bereit, in welchem das kleine Mädchen Nina sowie die Taube Dojo dem Spieler die hohe Kunst des Level-Baus näherbringen. Ganz neu in Riege der Items ist ein freundlicher Mond vertreten, der den nützlichen Gegenpol zu der aus Super Mario Bros. fiesen Sonne darstellt und bei seinen kreisenden Bewegungen lediglich die Marios Gegner vom Bildschirm kickt. Übrigens: Level im Nachtmodus sehen jedoch nicht nur besonders stimmungsvoll aus, sondern besitzen auch ihre ganz eigenen klimatischen Besonderheiten und Tücken. So werden Eislandschaften deutlich rutschiger, Wasserabschnitte düsterer und Wüstenlevel merklich stürmischer. Selbstredend lassen sich auch dieses Mal überall nette Effekte im Level verstecken, die entweder das Können der späteren Spieler loben oder pure Schadenfreude bei besonders gemeinen Passagen ausdrücken. Zudem haben Level-Bauer diesmal die Möglichkeit, für den Abschluss eines Levels bestimmte Zielbedingungen festzulegen. Diese können beispielsweise das Sammeln von Münzen beinhalten, das Nichtberühren des Bodens oder aber das ausschließliche Durschwimmen des Levels umfassen. Absolute Bau-Neulinge können sich zudem vorerst in den über 100 verschiedenen Leveln von Nintendo ausprobieren, um ein Gefühl für die Wirkung verschiedener Items und Grundmechaniken zu bekommen. Ein eigenes konzipiertes Level kann nach dem Bau zudem mit einer von vier Schwierigkeitsstufen ausgewiesen werden, sodass andere Spieler bereits im Vorfeld erahnen können, was spielerisch auf sie zukommt. Ganz neu mit an Bord ist zudem die umfangreiche Detailsuche, mit der Spieler nach Schlagwörtern, Themen, einem bestimmten Grafikstil, dem Schwierigkeitsgrad, der Beliebtheitsrate oder der Zahl an Aufrufen suchen können. Zudem lassen sich bestimmte Tags, wie beispielsweise Auto-Scroll, Puzzle-Einlagen, Länge oder Musikstil, als Such- oder Ausschlusskriterium festlegen.
Ein ganzer Fundus an Baumaterialien: Ein Abenteuer- und Endlosmodus, ein unterhaltsamer Mehrspieler sowie fünf verschiedene Grafikstile
Wenn man nicht ganz auf einen Story-Modus verzichten möchte, dann bekommt man in dem Abenteuermodus von „Super Mario Maker 2“ zumindest ein seichtes erzählerisches Grundgerüst geliefert. Natürlich muss man, wie so oft, wieder Prinzessin Peach zu Hilfe eilen und ihr dabei helfen, ihr Schloss wieder aufzubauen. Da die fleißigen Bauarbeiter-Toads für ihre Mühe jedoch bezahlt werden möchten, müssen zunächst einzelne Aufträge, in Form von Leveln, absolviert werden, um genug Münzen einzukassieren. Die Herausforderungen in dem Story-Modus fallen zwar eher seicht aus – dafür erhalten Bau-Neulinge auch hier einen guten Überblick über die Effektivität bestimmter Level-Elemente. Wer sich gerne in den Leveln anderer Baumeister austobt und es etwas anspruchsvoller bevorzugt, der bekommt in dem Endlos-Modus ein paar knackige Challenges serviert. In diesem Modus durchläuft der Spieler quasi unendlich viele Level anderer Spieler, bis eine vorgegebene Anzahl an Leben verbraucht ist. Auch hier lässt sich zwischen verschiedenen Schwierigkeitsstufen wählen, sodass auch absolute Pros hier ihren Meister finden werden.
Wer sich lieber direkt kreativ ans Werk machen möchte, der kann seine Schaffenswerke selbstredend direkt nach dem Bau im Onlinemodus mit dem Rest der Welt teilen und diese bewerten und kommentieren lassen. Selbstredend sind auch wieder Ranglisten der besten Leveldesigner und Spieler abrufbar, sodass der Spieler sich direkt den meist gehypten Bauwerken widmen kann. Natürlich lassen sich die Level online auch mit bis zu drei weiteren Spielern betreten und durchlaufen. An dieser Stelle kann der Spieler zwischen einem freundschaftlichen „Miteinander“ als auch einem unterhaltsamen „Gegeneinander“, wobei man sich bei der letzteren Variante mit Lust in Laune von Plattformen kicken, die Mitstreiter gefräßigen Piranhas zum Fraß vorwerfen oder den anderen die glückbringenden Power-Ups abluchsen kann. Mit dabei sind diesmal fünf verschiedene Grafikstile, die die verschiedenen Mario-Klassiker zum Leben erwecken. Während die Möglichkeiten in Sachen Moves und Power-Ups in der Super Mario Bros.- Variante noch recht begrenzt sind, hat man bei Super Mario Bros. 3 – Stil schon mehr Spielraum. Die Super Mario World-Variante holt die gute alte SNES-Zeit samt Cape und Yoshi zurück auf den Bildschirm, während man bei der Variante aus New Super Mario Bros. U schon mit galanten Dreifach- und Wandsprüngen unterwegs ist. Obendrauf spendiert Nintendo in „Super Mario Maker 2“ erstmals den Stil von Super Mario 3D-World, wobei hier vorzugsweise auf eine 2,5D-Variante gesetzt wird, bei der es wie gewohnt von links nach rechts geht. Dennoch ist Nintendo an dieser Stelle der Spagat zwischen 2D- und 3D sehr gut gelungen und Spieler dürfen als Mario-Kätzchen nun auch die virtuellen Krallen wetzen.