Mit „The Crew“ lud Ubisoft im November 2015 erstmalig dazu ein, sich virtuell hinters Steuer zu klemmen. Nun folgt mit „The Crew 2“ der Nachfolger und den Spieler erwartet eine Vielfalt neuer Fahrzeuge. Ob der Titel an die Spitze der Rennspiele flitzt oder den Staub seiner Kontrahenten futtert, erfahrt ihr in unserem Test.
Vom namenlosen Rennfahrer zur gefeierten Legende
Der Spieler rast über den Asphalt, als er sich wenige Sekunden später in einem Boot mit Turbo-Boost wiederfindet. Das Gefährt brettert geradewegs über das Wasser und wird immer wieder von Gegnern abgedrängt. Auf einmal geht es in die Lüfte und das Duell hoch über den Wolken eröffnet ganz neue Perspektiven. Ja, die Geschichte von „The Crew 2“ ist schnell erzählt. Der Spieler nimmt die Rolle eines jungen Piloten ein, der sich verschiedenen Racing-Disziplinen stellen muss. Wie man es von dem digitalen Zeitalter so kennt, zählt hier nicht nur die Leistung, sondern vor allem auch die Zahl der Fans, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Beginnt man zunächst als Unbekannter, steigt man mit jedem Rennen weiter zur Legende auf. Doch der Weg dorthin ist steinig, denn die Konkurrenz schläft nicht und wartet nur darauf, bis man einen Fehler macht.
Im Slalom an den Radarfallen vorbei – oder so ähnlich
In zahlreichen Nebenmissionen freuen wird das Können des Fahrers auf ganz verschiedene Art und Weise auf die Probe gestellt. So gilt es, trotz Radarfallen aufs Gas zu treten, Slalomfahrten geschickt zu meistern oder Monstertrucks in epischen Arenen zu bändige. Während man bei der freien Fahrt die bestehenden Strecken nach eigenem Gusto hoch- und runterbrettern kann, gilt es, sich im Offroad, Pro Racing, Street Racing oder Freestyle, die Spitzenposition zu sichern oder zu erarbeiten. Sämtliche Disziplinen lassen sich alleine oder mit bis zu drei weiteren Kumpanen bestreiten. So tritt man gemeinsam wilde Rennen gegen die KI an, rast durch die weitläufige Spielwelt und stellt sich immer neuen Missionen. An dieser Stelle wäre es jedoch wünschenswert gewesen, die Rennen nicht auf mittelmäßigen KI, sondern vielmehr auf PvP auszurichten. Insbesondere die Tatsache, dass man stets online sein muss, lässt dieses Potenzial ungenutzt.
Mit dem Porsche durch die Wüste
Mit BMW, Porsche, Ferrari, Spitfire oder Volkswagen fällt der Fuhrpark sehr abwechslungsreich aus, sodass sich jeder Spieler seiner Lieblingsmarken bedienen kann. Da viele der Wagen nicht gerade erschwinglich sind, muss man jedoch diszipliniert sparen, bevor man mit seinem Favoriten über die Straßen und das Gewässer rasen kann. Freunde des Tunings werden sich jedoch in Bescheidenheit üben und mit den gegebenen Möglichkeiten arrangieren müssen. So lassen sich die Fahrzeuge zwar
mit einem neuen Lack, diversen Prints oder schicken Felgen versehen – das war‘s dann aber schon mit der kreativen Untersatz-Herumschrauberei. Wenn auch es in einigen Punkten an Facettenreichtum mangelt, macht doch insbesondere die großzügige Spielwelt einiges wett. So darf man sich an der ganzen Schönheit der USA erfreuen und Hotspots, wie den Mount Rushmore, den Eiffelturm in Las Vages oder die Freiheitsstatue in New York bewundern. Daneben bieten weitläufige Küsten, sandige Wüstenabschnitte sowie grüne Wälder die Szenerie immer neue Kulissen. Hinsichtlich der intuitiven Steuerung werden vor allem Neulinge voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Pros werde jedoch so manches Mal unterfordert sein, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass sich die Umgebungsverhältnisse, wie Schlamm, Wind oder Wasser nicht wirklich auf das Fahrverhalten auswirken.
Weite Wüstenlandschaften und schillernde Gewässer
Hinsichtlich der Präsentation macht „The Crew 2“ vieles richtig und glänzt mit einer ansehnlichen Grafik. Lichteffekte sowie auch die Animation des Wassers sorgen für ordentlich Stimmung und machen die gesamte Szenerie ausgesprochen lebendig. Auch wenn es mal rasanter zugeht, punktet der Titel mit fixen Ladezeiten und einer hohen Bildrate. Soundtechnisch werden die rasanten Fahrten mit krachenden Motoren, aufprallenden Reifen und plätscherndem Gewässer untermalt.
Für ausreichend gute Laune sorgen zudem ganze acht Radiosender, aus denen man sich ganz nach Belieben mit Klassik, Rock oder Popp bedudeln lassen darf.