Wer seine Teeniezeit mit dem N64 verbracht hat, dem wird die Spielserie Banjo-Kazooie zweifelsohne nicht unbekannt sein. Selten war ein Abenteuer mit solch frechem Witz versehen wie das des gemütlichen Bären und der vorlauten Möwe. Spieleschmiede Playtonic Games will den Charme vergangener Tage wieder aufleben lassen und bringt mit Yooka-Laylee ein Hüpfabenteuer ganz im Stile des Retroklassikers auf den Markt. Ob das Chamäleon und die Fledermaus in die tierischen Fußstapfen ihrer Vorgänger treten?
Goldene Seiten haben angebrochen
Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt. Die Welt wird wieder mal von einem Bösewicht heimgesucht, genauer gesagt dem Bienenwesen Capital B und seinem Kumpanen Dr. Quack. Beide haben sich alle Bücher der Welt unter den Nagel gerissen und alle Seiten über den Kontinent verteilt. Das mutige Chamäleon Yooka und die flinke Fledermaus Laylee zögern nicht lange und wollen die beiden Fieslinge umgehend stoppen. Also stürzen sie sich in ein buntes Abenteuer, das sie in die entlegensten Winkel der Welt führt. Ob es ihnen gelingt, alle Seiten wieder einsammeln zu können und den Bösewichten endlich den gar auszumachen?
Schon mal eine Wettrennen mit einer Wolke gehabt?
Mit Yooka-Laylee knüpfen Playtonic Games gelungen an die Banjo-Kazooie-Reihe an und werden vor allem Unterstützer des Kickstarter-Projekts mehr als überzeugen. Wieder einmal erwartet den Spieler ein vielseitiges Entdeckungs-Abenteuer, das den Unterhaltungspegel durchweg hochhält und die Spielatmosphäre das damaligen Adventures bereits nach den ersten Spielminuten wieder einfängt. Jeder Winkel ist mit kniffligen Rätseln versehen, welche nach Absolvierung einiges an hilfreichen Items offenbaren. So kann man regelmäßig Federn einsacken, befreit niedliche Ghostwriter-Schreiber und kann an entsprechenden Stellen sogar eine andere Gestalt annehmen. Dazu sammelt man einfach sogenannte „Mollekühle“ ein und sucht damit den Wissenschaftler auf. Natürlich hält das Yooka-Laylee-Universum wieder eine ganze Reihe weiterer außergewöhnlicher Charaktere bereit, die dem Spieler gerne eine Seite überlassen, wenn man ihnen zu Hilfe eilt. So rennt ihr mit flauschigen Wolken um die Wette, helft traurigen Schneemännern, ihren Hut wiederzufinden oder verwöhnt Ritterschweinchen mit leckeren Süßigkeiten. Sämtliche Figuren fügen sich gut in die Szenerie ein und haben immer einen kessen Spruch auf den Lippen. Vor allem die glitzernden Buchseiten stehen bei dem Abenteuer stets im Fokus, da sich nur mit diesen neue Level freischalten lassen.
Auch begegnet der Spieler immer wieder einer Schlange, die den beiden Hüpfern regelmäßig neue Moves beibringt, mit denen sich auch knifflige Passagen meistern lassen. So funktioniert ein Zungenschleck als Enterhacken, mit dem man sich an Vorsprüngen festhalten kann, Gegner lassen sich mit einer galanten Rolle aus dem Weg räumen oder weicher Untergrund mit einem Bodenstampfer zerstören. Sämtliche Themenwelten sind liebevoll in Szene gesetzt und punkten mit gänzlich konträren Schauplätzen. So begibt man sich ins ewige Eis, schleicht durch finstere Dschungelruinen oder durchquert einen stinkenden Sumpf.
Es glitzert an jeder Ecke
Trotz eines eher einfachen Grafikstils wird das Spiel dank des bonbonfarbenen Leveldesigns und seinen glitzernden Elementen immer wieder zum Hingucker. Soundtechnisch wartet Yooka-Laylee mit stimmigen Ohrwurm-Melodien auf, die das lebendige Setting zu jeder Zeit gekonnt unterstreichen. Auch die brummigen und quietschigen Stimmen der Charaktere unterstreichen die visuelle Präsentation und zaubern dem Spieler immer wieder ein Lächeln ins Gesicht