Welche Werkzeuge stehen für die Entwicklung von Spielen zur Verfügung?
Zum Leid einiger Xbox360-Veteranen, gibt es kein XNA-Framework für die Xbox One. Wer die notwendigen Xbox One Development-Kits erhält, darf mit speziellen Tools von Microsoft vorlieb nehmen. So liegen dem Kit, neben den Konsolen, natürlich auch diverse Libraries, Tools und Compiler bei. Diese können in das Visual Studio 2002/2003 integriert werden. Ebenfalls ein Aufnahme-Programm zum capturen von bewegtem Material sowie erstellen hochwertiger Screenshots ist vorhanden. Die einzigen Programmiersprachen, die zur Entwicklung von Spielen unterstützt werden, wären C++ sowie DX11. Zukünftig werden jedoch auch C#, XAML sowie HTML/JavaScript Einzug erhalten, wie man im MSDN bekanntgab. Über andere Sprachen wie z. B. Mono oder MonoGame, die bei Sony’s PlayStation 4 unterstützt werden, ist bis zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt. Seit neustem wurde bekannt, dass Visual Studio Community 2013 ebenfalls zur vollwertigen Entwicklung genutzt werden kann und erste Indie-Entwickler bestätigen die Integration von Game-Engines wie z. B. Unity.
Wie sieht es mit der Entwicklung von Apps aus?
Hinsichtlich der Entwicklung von Apps für die Xbox One, gibt es keine öffentlichen Informationen und Microsoft rät allen potentiellen Entwicklern Ihr Interesse dafür bei der Anmeldung zum ID@Xbox-Programm zu bekunden.
Darf ich den Preis meiner Spiele komplett selbst bestimmten?
Dieser Punkt ist etwas kompliziert, denn laut Vertrag ist Microsoft der Retailer und setzt den Preis für die Verkaufsversion (Retail) fest, während Ihr als Entwickler den Pauschal-Preis festsetzt. Basierend darauf stimmen sich beide Seiten auf einen gemeinsamen Nenner ab. Bislang scheint es jedoch keinen Entwickler zu geben, der mit der Preisgestaltung unzufrieden war. Also kann man festhalten, das weder Ihr noch Microsoft allein über den Preis bestimmt, sondern gemeinsam.
Kann ich meine Spiele neben der Xbox One auch auf anderen Plattformen veröffentlichen?
Es kommt jetzt ganz darauf an, ob man eine spezielle Abmachung mit Microsoft getroffen hat, aber in der Regel unterliegen Spiele, die unter dem ID@Xbox-Programm auf der Xbox One veröffentlich werden, der sog. „One Day-Parität“. Diese besagt, das nur Titel die noch nicht auf anderen Plattformen erschienen sind, über ID@Xbox auf der Xbox One veröffentlicht werden können oder bereits erschienene Titel zumindest mit neuen sowie exklusiven Inhalten zu versehen. Möchte man nun seinen Multiplattform-Titel auf der Xbox One veröffentlichen, darf der Release auch nicht zeitgleich auf anderen Plattformen erfolgen. Inzwischen hat Microsoft die Paritätsklausel jedoch stark gelockert und auf die Frage im Neogaf-Forum, ob die Klausel mittlerweile hinfällig sei, antwortete Phil Spencer persönlich „Ich denke schon.„
Das Early-Access-Konzept bei PC-Spielen geht in meinen Augen völlig auf und hilft Entwicklern bereits während des Entwicklungsprozesses dank Feedback der Gamer enorm weiter. Wird es das auch für die Xbox One geben?
Microsoft zieht die „Early-Access-Option“ ernsthaft in Erwägung und hatte zum einen eine Umfrage im Preview-Dashboard für alle Mitglieder des Xbox Preview-Programms gestellt, die mit positivem Ergebnis ausgefallen war. Zum anderen hatte Chris Charla (Director of ID@Xbox) verkündet, dass es sich bei den Spielen im ID@Xbox-Programm nicht zwangsläufig um fertige Spiele handeln müsse. Wie das genaue Konzept für die Zukunft nun aber aussieht und wann dieses in Kraft treten könnte, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
(Letztes Update: 20.07.2015)
