Nicht nur der erste Teil von Glass Masquerade, sondern auch Glass Masquerade 2: Illusions ist DER Tipp für alle Fans des digitalen aber auch analogen Puzzelns. Wer es also bisher noch nicht ausprobiert hatte, sollte das auf jeden Fall tun.
An dieser Stelle brauchen nicht viele Worte über Story oder Gameplay verloren werden. Glass Masquerade bietet genau eine Sache: Puzzeln – und die macht es hervorragend. Die Präsentation durch wunderschöne Grafik, die Auswahl der zu erpuzzlenden Bilder und die angenehm-beruhigende Hintergrundmusik ist das, was das Spiel ausmacht und einige entspannte Spielstunden bietet. Gerade nach einem harten Arbeitstag, wenn der Gehirnschmalz nicht mehr für anstrengende Kämpfe oder lange Geschichten reicht, oder auch zur Ablenkung während der Corona-Zeit, ist der Titel eine eindeutige Empfehlung. Die Zeitangaben zur Fertigstellung der einzelnen Motive dürfte den Einen oder die Andere zusätzlich dazu anspornen diese mehrmals zu puzzeln, um die eigene Bestzeit noch zu unterbieten.
Das alles macht beide bisher erschienenen Teile und ihre DLCs besonders und lässt das Spiel unangefochten aus der Masse anderer Puzzlespiele herausstechen.
Im ersten Teil Glass Masquerade navigieren Spieler*innen unter dem Thema „Internationale Zeitausstellung“ über eine Weltkarte und können an verschiedenen Orten wie Deutschland, Brasilien oder China zerbrochene Buntglas-Fenster (bzw. -Uhren) wieder zusammensetzen und sich an den wunderschönen, an den „Gastländern“ orientierten Art-déco-Motiven erfreuen. Im Basisspiel gibt es insgesamt 25 Puzzle mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, die sich mit den DLCs Christmas Day Puzzle, Halloween Puzzle Pack, Inceptions Puzzle Pack und Lunar Year Puzzle auf bis zu 50 Motive erweitern lassen. Die Puzzleteile an sich drehen sich automatisch in die richtige Richtung, mit der sie in den Rahmen eingefügt werden müssen, und die Position der ersten Stücke wird zur Orientierung vorgegeben, was den Anfang einfacher macht.
Auch in Glass Maquerade2: Illusions müssen die verschiedenen Splitter zu diesmal gruselig-fantastischen Gesamtbildern zusammengesetzt werden. Insgesamt gibt es einige Veränderungen zum Vorgänger: während im ersten Teil die verschiedenen Rahmenformen ausgeglichen im Spiel verteilt waren, gibt es im Sequel (leider) vor allem runde Puzzle, es gibt mehr Textabschnitte innerhalb des Spiels und einen erweiterten Schwierigkeitsgrad, bei dem sich die Splitter frei rotieren lassen, um die richtige Position zu finden. 30 neue Puzzle erwarten Spieler*innen, die sich wiederum durch die neuen DLCs Tempations Puzzle Pack, Revelations Puzzle Pack und Luna Year Puzzle auf bis zu 79 erhöhen lassen.
Die atmosphärische Musik beider Titel des russischen Entwicklerstudios Onyx Lute wird von dem Musiker und Komponisten Nikita Sevalnev beigesteuert und ist auch abseits des Spiels hörenswert.
Einige kleine Fehler trüben das sonst so perfekt erscheinende Spielprinzip jedoch etwas, da Puzzleteile beim Zurücklegen automatisch übereinandergestapelt werden und das Probleme bei der Auswahl bereitet, das Scrollen nur erfolgreich ist, wenn an der richtigen Stelle gezogen wird, weil ansonsten die Teile aufgenommen werden, oder auch die ungelenken und im zweiten Teil die an einigen Stellen unverständlichen Übersetzungen der insgesamt zehn Sprachen.
Beide Spiele gibt es auf allen Steam Plattformen für PC, auf allen gängigen Konsolen (PS4, Xbox One, Nintendo Switch) und auch fürs Handy im Google Play Store.