Farming, Crafting und ein hübscher Pixel-Stil? Klingt erst einmal nicht schlecht. In Potion Permit ist es eure Aufgabe, als Alchemiegenie einer kleinen Stadt durch eure selbstgebrauten Tränke zu helfen und nebenbei die DorfbewohnerInnen und ihre Geschichten besser kennenzulernen. Ob es den Entwicklern gelungen ist, aus dem vielversprechenden ersten Eindruck auch wirklich ein gutes Spiel zu schaffen, haben wir für euch getestet.
Was für ein Spiel ist Potion Permit?
Der indonesische Indie-Entwickler MassHive Media wirft mit Potion Permit ein neues Life-Sim-RPG auf den Markt: Farming und Crafting, ein rudimentäres Kampfsystem und die Möglichkeit, sich mit den vielen Charakteren von Mondburg anzufreunden. Das klingt alles mehr als vertraut für Fans von Spielen wie Stardew Valley und Co. Auch Potion Permit bedient sich also an den altbekannten und erfolgreichen Mechaniken, die auch anderen Life-Sims schon zum Erfolg verholfen haben. Im Prinzip geht es darum, eigene Tränke mit den selbstgesammelten Zutaten aus der Natur zu brauen. Diese helfen dann den Mitbürger*innen bei Verletzungen und Krankheiten und sorgen dafür, dass das eigene Ansehen in der Stadt steigt. Dabei immer an eurer Seite: Ein kleiner süßer Hund. Und ja. You can pet the dog.
Den Ruf wiederherstellen
Worum geht es überhaupt? Potion Permit lässt euch in die Haut eines sogenannten Alchemiegenies schlüpfen, die durch ihre selbstgebrauten Tränke Krankheiten und Verletzungen heilen können. Ihr werdet gleich zu Beginn in das Dorf Mondburg gerufen, um bei der Behandlung einer Patientin zu helfen, der die klassische Medizin bisher nicht angeschlagen ist. Relativ schnell merkt ihr, dass die BewohnerInnen des Dorfes keine großen Fans eures Handwerks sind und euch die kalte Schulter zeigen. Die Story dreht sich also darum, den Grund für das Verhalten der Menschen zu erforschen und zu beweisen, dass ihr eine Hilfe für die Bewohner*innen sein könnt.
Minispiele und kleine Rätsel
Es ist nicht einfach, sich in der großen Menge von Spielen, die das Life-Sim-Genre bereits zu bieten hat, einen eigenen Fußabdruck zu kreieren. Potion Permit versucht dies hier durch kleine Rätsel und Minispiele, die an vielen verschiedenen Stellen des Spiels immer wieder eingebracht werden. Vor dem Brauen eines Trankes muss zum Beispiel immer ein Puzzle gelöst werden. Hierbei geht es darum, die einzelnen Zutaten, die alle unterschiedlichen Formen haben, passend in die vorgegebene Vorlage zu platzieren. Dabei ist die Schwierigkeit, dass nur maximal fünf Zutaten verwendet werden dürfen. Zu Beginn ist das Rätsel leicht und schnell gelöst. Die späteren Tränke können aber schon eine kleine Herausforderung sein. Ähnliche Aufgaben stellen sich dem Alchemiegenie das ganze Spiel hindurch immer wieder, die meisten davon sind aber sehr einfach gehalten und leicht zu lösen. Das Ganze ist also keine riesige Herausforderung für Rätselfans, sondern mehr eine kreative Möglichkeit, Potion Permit von anderen Spielen zu unterscheiden.
Es sieht so hübsch aus!
Einen großen Pluspunkt sammelt Potion Permit durch seine Optik. Das Spiel glänzt durch seine wirklich hübsche Grafik und die super atmosphärischen Lichter. Gerade Abends wirken diese besonders gut. Es macht Spaß, durch die Straßen von Mondburg zu schlendern und sich dabei die vielen kleinen Details anzuschauen. Auch die Charakterdesigns sind sehr gut gelungen, auch wenn hierbei auffällt, dass an einigen Stellen bei Stardew Valley abgeschrieben wurde, was wirklich sehr schade ist, da auch viele gute eigene Charaktere den Weg in das Spiel gefunden haben. Auch der Hund ist eine schöne Ergänzung zum Gameplay, da die Fellnase die BewohnerInnen von Mondburg aufspüren kann. Eine wirkliche Bereicherung für alle, die schon einmal stundenlang verzweifelt nach einem ganz bestimmten NPC gesucht haben.
Jetzt kommt das Aber…
Potion Permit hat leider ein paar Schwachstellen, die dem Spiel einiges an Potenzial nehmen. Die Kämpfe sind sehr einfach und bieten keine wirkliche Herausforderung und nach dem Sammeln von Zutaten bleibt meist nicht allzu viel zu tun, um sich die Stunden in Mondburg zu vertreiben. Leider sind auch die NPC-Zwischensequenzen nicht besonders einfallsreich gestaltet. Die Dialoge sind oft vorhersehbar und treten einfach viel zu häufig auf. Dadurch geht das Gefühl verloren, dass die durch das Anfreunden mit den BewohnerInnen erspielten Sequenzen ein Highlight der Story sind und sich erst erarbeitet werden müssen. An dieser Stelle wäre weniger tatsächlich mehr gewesen.