Bitterer Endspurt für Roccat: bei gleichzeitigen Angriffen auf die gegnerische Basis zerstört Vitality nur Sekunden vor den Roccats den feindlichen Nexus und sichert sich einen glücklichen Sieg. Die Giants konnten gegen MisFits einen unerwarteten Sieg einfahren und sind nun auf Platz 2 die alleinigen Verfolger von Vitality. Vorerst…
Auch wenn das Match of the Week zwischen MisFits und Giants stattfand, ereignete sich das packendeste Spiel des Abends wohl zwischen Roccat vs. Vitality. Von Beginn an setzten die Roccats Team Vitality alles entgegen und lagen sogar die meiste Zeit des Spiels in Führung. Durch die beiden grandiosen Baron-Steals von Jonas „Memento“ Elmarghichi und einem eigenen Baron-Win konnten sie zwar weiterhin Druck ausüben, jedoch schafften sie es gegen ein stark verteidigendes Team Vitality nicht, zu einem Abschluss zu kommen.
Im bisher längsten Spiel des EU LCS Splits mit fast 70 Minuten holte sich Vitality den letzten Baron und durch ein fantastisches Outplay von Amadeu „Minitroupax“ Carvalho und seinem Champion Varus, der sich während des Angriffs von Roccat auf deren leere Base teleportierte und den Nexus im Alleingang zerstörte, auch den Sieg. Beide Not-Teleportversuche von Jin „Blanc“ Seong-min und Marin „HeaQ“ Kordmaa wurden von Vitality unterbunden. In einem unerwartet ausgeglichenem Spiel hat Vitality wieder einmal Nerven bewiesen und durch innovativere Spielweise überzeugt.
Im wichtigsten Spiel an diesem Abend um den zweiten Tabellenplatz zwischen den MisFits und den Giants dominierte zumindest in der ersten Hälfte das favorisierte Team um Chres „Sencux“ Laursen mit einem komfortablen Vorsprung an Gold, zerstörten Turrets und 3:0 Drachen sowie dem Baron. Nach dem Baron-Win durch die Giants und dem anschließenden Kampf, der in einem 3:3-Trade mündete, gewannen die Giants Oberwasser. Nach dem katastrophalen Teamfight in Minute 37 fallen nacheinander Mihael „Mikyx“ Mehle, Nubar „Maxlore“ Sarafian und Steven „Hans Sama“ Liv Giants Felix „Betsy“ Edling zum Opfer und bescherten ihm einen TripleKill, der den finalen Run auf die gegnerische Base einläutete.
Damit stehen die Giants momentan auf dem alleinigen zweiten Tabellenplatz, während MisFits nur im Mittelfeld auf Platz 5 rangiert.
In den beiden Kellerduellen gewann, wie erwartet, Splyce über H2K ohne Probleme und die Unicorns of Love mussten sich Fnatic geschlagen geben. Auch wenn die Einhörner, wie in den vergangenen Spielen, einen guten Start hinlegten und zeitweise sogar in Führung waren, haben sie Schwierigkeiten, diesen Vorsprung im Mid Game und vor allem im End Game zu nutzen und in Siege umzumünzen. Hinzu kommen zu viele taktische Fehlentscheidungen. Am gestrigen Abend machte Martin „Rekkles“ Larsson sogar noch solo gegen drei Unicorns den Sack zu, frei nach dem hier sehr passenden Motto „Klasse statt Masse“.
Nach einigen für H2K intern vermutlich turbulenten Tagen und zwei neuen Mitspielern mit dem zurückgekehrten Marcin „Selfie“ Wolski auf der Mid Land und dem für den zurückgetretenen Lucas „Santorin“ Larsen als Jungler neu hinzugekommenen Marc „Caedrel“ Robert, wurden sie gegen Splyce nicht mit einem Sieg belohnt.
Auch das letzte Spiel des Abends zog sich über eine Stunde in die Länge und führt den Trend der langen Spieldauer fort. In dem ausgeglichenen und sich Hin und Her bewegenden Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und G2 stand als einziges Match des Abends der Favorit nicht vorher fest. Von Beginn an wurde das Spiel langsam und taktisch aufgebaut, das First Blood durch Schalke wurde erst in Minute 12 erlangt, das sie gegen einen Turret eintauschen mussten. Auch die Dragons gingen im Early und Mid Game an Schalke, während die Anzahl der zerstörten Turrets zugunsten von G2 verbucht werden konnten.
Zwar konnten diese auch noch zwei Barons abräumen, wurden jedoch gleich darauf am Pit von den Rappen abgefangen und bis auf Luka „Perkz“ Perković vernichtet. Jedoch konnte Schalke im Anschluss nicht genug Druck aufbauen und den Run auf die generische Basis erfolgreich abschließen, der durch eine gute Verteidigung von G2 verhindert wurde, die daraufhin konterten und mit etwas Glück das Spiel zu ihren Gunsten beendeten.