Ende letzter Woche sorgte das Unternehmen um den Erfolgstitel PlayerUnknown‘s Battleground auf Social Media für einen Aufruhr in der Fangemeinde, als es in einem Tweet Änderungen am Regelwerk der ab 2019 geplanten eSports-Liga bekannt gab. Diese sollen aber ausschließlich für den kompetitiven Wettbewerb auf Profilevel gelten.
Dabei wurde die Ankündigung, dass nur noch Spieler*innen ab 18 Jahren an Veranstaltungen in diesem Rahmen teilnehmen dürfen, als schwerwiegender aufgefasst als diejenige, dass der Roster eines Teams in Zukunft aus mindestens drei Mitgliedern derselben Nation und/oder einer dortigen ständigen Aufenthaltsgenehmigung gebildet werden muss.
Heftig wird über die Hintergründe spekuliert, zu denen Bluehole bisher keine weiteren Angaben machte. Die Ideen und Vorwürfe der Fangemeinde sind zahlreich. In erster Linie wird dem Unternehmen vorgeworfen, möglichen Talenten den Weg zum Erfolg zu versperren und Karrieren zu zerstören, was sich vor allem in der Region Nordamerika zeigen würde. In den Vereinigten Staaten hat das Spiel das Rating „T“ bekommen und ist dort somit legal schon für Kinder ab 13 Jahren spielbar. In Deutschland wurde das Mindestalter des Spiels für PC und Xbox Mitte des Jahres von anfänglich 18 auf 16 Jahre gesenkt. Europaweit wurde das Spiel von Anfang an durch die PEGI (Pan European Game Information) ab 16 Jahre freigegeben.
Diese Altersbeschränkung muss Teams jedoch nicht daran hindern, Talente unter 18 Jahren aufzunehmen, da die Vorgaben ausschließlich für den Profi-Bereich gelten. Weitere Turniere und Veranstaltungen wie bspw. durch FaceIt oder die LegendsArena sind von der Einschränkung nicht betroffen. Und dass ein solches System funktioniert, zeigen schon andere Ligen wie Overwatch und Call of Duty, deren Altersbeschränkung ebenfalls bei 18 Jahren liegt.
Einfluss auf die Entscheidung dürfte u.U. die regelmäßig aufkommende Diskussion um die Auswirkungen der Spiele auf das Verhalten und die Psyche von Kindern udn Jugendlichen haben, jedoch dürfte der wichtigste Grund für die Entscheidung Blueholes rechtliche Erwägungen gewesen sein, denen sie mit dieser Handhabung begegnen wollen. Bereits auf dem PubG Global Invitational 2018 (genauso wie 2017 auf der gamescom) durften keine Spieler unter 18 Jahren teilnehmen. So musste das Team Natus Vincere im Vorfeld des Turniers ihr Mitglied shade1 gegen iLame vom Team Unique austauschen, da Ersterer zum Zeitpunkt des PGIs erst 16 Jahre alt war.
Zusätzlich düften damit auch mögliche andere Konflikte umgangen werden, wie sie bspw. in Deutschland auf Grundlage des Jugendarbeitsschutzgesetzes entstehen könnten.
Problematisch ist die Altersbeschränkung auf 18 Jahre grundsätzlich nicht, jedoch hat Bluehole diese Informationen wieder einmal viel zu spät veröffentlicht – zu einem Zeitpunkt, an dem viele Roster schon stehen. Dies gilt auch für die Beschränkung der Nationalitäten und Wohnsitze der Teammitglieder.
In einem Reddit-Beitrag beschreibt der Coach des Teams Ghost Gaming, das zwar in der Region Nordamerika spielt, jedoch zwei Spieler aus Dänemark verpflichtet hat, die Probleme, die diese Regelung mit sich bringt:
Auch andere Teams wie Team Dignitas sind unmittelbar davon betroffen. Möglich, jedoch nur für finanzstarke Teams stemmbar, sind die Verpflichtung zusätzlicher Spieler als Subs, die zur Erfüllung der Vorgaben dienen sollen. Ebenso wird es jungen Talenten aus, den eSports-Bereich betreffend, strukturell schwachen Ländern noch schwerer gemacht, potentielle Teams im Ausland zu finden und auf Profilevel zu spielen.
Ob sich PubG mit diesen Zusätzen zum Regelwerk einen Gefallen tut, wird die Zukunft zeigen. Ende diesen Jahres soll laut Ankündigung von Brendan Greene das finale Gesamtkonzept für die im nächsten Jahr einzuführende Liga bekannt gegeben werden.