PREVIEW

Preview: Terrascape

Im Gespräch mit den Entwicklern

Eines der schönsten Dinge auf einer jeden gamescom ist es, persönlich mit den Devs über ihre Spiele zu sprechen. So auch im Fall Terrascape. Das kleine Aufbauspiel ist zwar bereits seit einiger Zeit im Early Access erhältlich, doch Insights erhalten wir trotzdem gerne. Was Terrascape überhaupt ist, wie die Idee dazu entstand und wohin die Reise noch gehen wird, darüber sprach ich mit Lara & Nico von Bitfall Studios.

Das muss doch auch einfacher gehen

Ein schnelles, weniger tiefgründiges und einfach zu verstehendes Strategiespiel ist Civilization nicht gerade. Und in Sachen Multiplayer ist da auch nicht viel los. Das wollte man bei Bitfall Studios ändern. Die Idee: Ein kurzweiligeres Erlebnis, welches man vor allem auch schnell erlernen und mit Freunden spielen kann. So entstand die grundlegende Idee zu Terrascape. Grundsätzlich wollte man nämlich die Komplexität eines Civilization herunterbrechen. Anstatt erstmal 3 Stunden lang zu lernen, wie etwas funktioniert, wollte man lieber 3 Stunden lang direkt einsteigen und Spaß haben können. Die Idee schien aufgegangen zu sein. Auf Steam würde man auf Grundlage aller Reviews sonst wohl kaum zu 86% empfohlen werden. Doch wie funktioniert das System dahinter nun?

In Terrascape bebaut ihr quasi schwebende Inseln. Diese variieren von klein bis groß.

Das Herz der Karten

Terrascape schafft es irgendwie eine Brücke zu schlagen zwischen Zugänglichkeit und strategischer Planung. Der Balanceakt gelingt dadurch, dass Terrascape auf einem Kartensystem basiert. Ihr bekommt eine übersichtliche Auswahl an Karten präsentiert, die ihr grundsätzlich frei auf der prozedural erzeugten Map platzieren könnt. So weit so gut. Dass ein Holzfäller inmitten einer Felslandschaft aber wohl kaum maximale Produktivität erzeugen kann, muss ich sicher nicht erklären. Es gilt die Gebäude so gut wie möglich zu platzieren, denn dafür gibt es Punkte und für Punkte gibt es neue Karten. Dabei sollte man zudem darauf achten, dass die Karten strategisch klug eingesetzt werden. Sonst kann es passieren, dass man vielleicht auf Karten sitzen bleibt, die nicht so richtig in die aktuelle Planung passen. Somit verknüpft Terrascape in gewisser Weise Aufbau-Strategie mit Kartenspiel und Puzzles.

Die Sessions bieten eine überschaubare Länge. Während manche Strategiespiele pro Session nach 3 Stunden gerne mal den ersten Einstieg überwunden haben, geht es in Aufbauspiel kaum viel länger über besagte Spielzeit hinaus. Das ist eben der Unterschied. Terrascape kann wunderbar an einem Abend gespielt werden. Durch die zufällig generierten Maps spielt sich keine Session wie die vorige. Moment, habe ich da Dorfromantik gehört? Naja, auch wenn man im ersten Moment vielleicht daran denken mag, spielt sich Terrascape doch noch ein Stück weit anders, allein schon wegen dem Fokus auf den Gebäuden und nicht dem Bauen der Karte. Lara und Nico betonten zudem, dass das Spiel schon vor der Ankündigung von Dorfromantik in Entwicklung war.

Klug bauen verschafft Punkte und Boni.

Kurzweiligkeit trifft Langzeitspaß

Das in der nordeuropäischen Kultur angesiedelte Spiel läuft mit einem solchen Konzept aber dennoch Gefahr, dass es nach einigen Runden trotzdem eintönig wird. Denkste! Terrascape hat mittlerweile einiges zu bieten. Mittlerweile hat man nämlich noch einiges an Gebäuden und Decks nachgereicht. Auch werden Gebäude gleichen Typs, die nebeneinander errichtet werden, zu einem gemeinsamen Gebilde mit noch höherer Punktzahl formiert. Es macht also schon Sinn, sich mal zurückzulehnen und über den nächsten Schritt nachzudenken. Wer solo spielt, kann sich zudem neben dem beschriebenen Modus noch anderweitig mit dem Spiel beschäftigen. Es gibt eine Reihe von Szenarien, die eher auf kurze Sessions ausgelegt sind, in denen man mit möglichst hoher Präzision und Effektivität die jeweilige Session abschließt. Anfangs lässt sich ein Szenario vielleicht noch in unter einer Minute abschließen, später aber verlängert sich die Spielzeit pro Mission. Diese ist jedoch stets überschaubar, sodass es ein insgesamt zu kurzweiliger Modus für zwischendurch ist.

Ein kleines Highlight unter den Fans ist das Leaderboard. Ein Szenario in 10 Minuten abzuschließen ist zwar gut, aber es in 9 Minuten abzuschließen ist cooler. So entwickelte sich mit der Zeit ein Wettlauf gegen die Bestzeiten. Das Miteinander hört da nicht auf. Im Multiplayer wird ebenfalls per PVP- und Koop-Modus um die Wette gebaut.

Das Bauen von hexagonalen Feldern kennen wir bereits. Hier funktioniert es aber auf eine sehr zugängliche Art.

More to come

Das Tolle an Terrascape ist nicht nur das, was wir schon haben, sondern auch das, was noch im Kommen ist. Denn es ist noch längst nicht alles umgesetzt, was dem Team im Kopf herumschwirrt. Was davon am Ende natürlich im Spiel landet, das werden wir erst erfahren, wenn es so weit ist. Aber wäre ein Wettersystem nicht eine schöne Ergänzung? Oder die Höhen der Map noch mehr zu fokussieren? Oder gar in die Tiefe zu bauen? Aktuell würde man aufgrund der Board-Struktur der Maps noch herunter purzeln. Aber wer weiß, was zukünftige Karten noch bieten werden.

Jedenfalls sind wir noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt. Das Team achtet nämlich sehr auf das Feedback und die Spielweise der Community. Daraus könne man viele Schlüsse ziehen, wie sich das Spiel organisch weiterentwickeln könne, ohne seinen Kern zu verlieren. Terrascape wird kein Civilization. Will es auch nicht sein und sollte es auch nicht sein. Doch es werden definitiv noch Dinge kommen, die uns noch länger an Terrascape fesseln werden, mal ganz abgesehen von den ganzen Multiplayer-Partien.

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