Einmal gegen die Götter des Griechenlands der Antike antreten! Dieser Mission steht Nikandreos als Auserwählter der Göttin Hera gegenüber, die nur eines im Sinn hat: Zeus zu stoppen und ihn für seine Taten büßen zu lassen.
Apotheon erzählt eine Geschichte von göttlicher Güte und Missgunst. Alle mehr oder minder bekannten Gottheiten haben begonnen, sich auf Geheiß von Zeus von den Menschen abzuwenden und vollständig auf den Gottesberg Olymp zurückzuziehen und dort für den Rest ihres ewigen Lebens zu verweilen. Doch ohne die Aufmerksamkeit der Götter, versinkt die Welt der Menschen in Chaos . Ernten verderben, die Wälder sind leer und das Wetter schlägt Kapriolen. Völker beginnen, sich um Ressourcen zu bekämpfen und sind dabei, sich gegenseitig auszulöschen.
Der Einzige, der diesem Schicksal im Weg steht, ist ein einfacher Bürger Griechenlands: Nikandreos. Bewaffnet mit einer Vielzahl verschiedener Waffen und Schild macht er sich nicht nur auf den Weg, um seine Heimatstadt Dion vor den Angriffen einfallender Soldaten zu beschützen, sondern wird auch noch von Hera auserwählt und mit gottesähnlichen Kräften auf den Olymp geschickt.
Dort soll er die Kräfte der Götter sammeln und Zeus besiegen, sodass diese gezwungen sind, wieder auf die Erde zurückkehren.
Und so machen sich Spieler*innen auf die Reise durch Dion und den Olymp, um sich durch die Irrungen und Wirrungen göttlicher Machtspiele zu manövrieren. Nicht nur die Geschichte spielt im antiken Griechenland, auch optisch ist der Titel an die zeitgenössische Kunst angelehnt. Als klassischer 2D-Sidescroller konzipiert, bietet dies Apotheon eine Leinwand für digitale Malereien, wie sie vor allem auf Gegenständen oder auch Wandmalereien der Zeit zu sehen sind. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die musikalische Untermalung. Durch vielfältige Ebenen sind die Maps der verschiedenen Orte riesig und werden durch eine Vielzahl an Treppen und Türen mit versteckten Räumen angereichert.
Herausstechend in Apotheon ist das Kampfsystem, das überraschend durchdacht und herausfordernd ist. Nikandreos steht eine große Auswahl verschiedener Waffenarten zur Verfügung, die strategisch je nach Gegner*in eingesetzt werden wollen. Neben dem klassischen Schwert, mit dem man schneller zustechen kann als bspw. mit dem Javelin, einer Art Speer, die dafür aber eine höhere Reichweite hat, gibt es auch Messer, Mistgabeln, Knüppel oder Fernkampfwaffen wie ein Bogen oder sogar Steine. Um Angriffe abzuwehren, ist das Tragen eines Schildes ratsam, die es in verschiedenen Formen und Größen gibt. Sowohl Waffe als auch Schild müssen mittels der Maustaste korrekt positioniert werden, um wirksam Attacken ausführen oder abblocken zu können. Mit Knüppeln bspw. werden Angriffe von oben nach unten ausgeführt und können sogar Schilde zerschlagen, während man mit Speeren gut auf die Beine von Gegner*innen zielen kann, um diese in ihrem Bewegungsfluss zu unterbrechen.
Zusätzlich können Angriffe mit verschiedenen Bewegungsabläufen variiert werden – sowohl von Nikandreos als auch von seinen Gegner*innen. So können heftige Sprungattacken von oben ausgeführt werden oder durch Rollen schnell eine große Distanz überwunden und Gegner*innen in den Rücken gefallen werden, wenn man sich geschickt anstellt. Je nach Art der Widersacher*innen sind aber nicht immer alle Angriffe gleich erfolgreich und auch die Steuerung aus Maus und Tastatur muss erst gemeistert werden.
Leider zeigt das Spiel an dieser Stelle einige Schwächen, da Bewegungsabläufe der KI-Gegner*innen ncicht immer akkurat dargestellt werden. So bleiben diese bspw. bei Sprungangriffen in der Luft stehen, wenn man zum richtigen Zeitpunkt zusticht, oder Kämpfe auf Treppen werden zu einem wilden Herumgesteche, wenn die KI wirr hoch- und runterhüpft.
Zum Glück wird Nikandreos durch Rüstung zusätzlich geschützt. Alle Gegenstände können entweder auf der Reise bei geschlagenen Feinden, in Kisten oder geheimen Räumen gefunden oder bei Händlern erworben werden. Da alle Gegenstände nur eine gewisse Haltbarkeit haben, ist dies auch regelmäßig notwendig. Ist die Haltbarkeit auf null gesunken, verschwindet der Gegenstand einfach, bis er ersetzt wird. Ein Upgraden der Waffen oder Aufleveln von Fertigkeiten ist nicht möglich – Spieler*innen müssen mit dem auskommen, was sie haben.
Durch Tränke, die gekauft und selbst hergestellt werden können, kann man sich heilen, Bomben werfen oder unsichtbar machen. Leider ist das Inventar sehr begrenzt, sodass für Heiltränke und alle anderen Gebrauchsgegenstände nur 10 Slots zur Verfügung stehen.
Obowohl die Welt in Apotheon des kanadischen Entwicklerstudios Alientrap Games Inc „nur“ aus zwei verschiedenen Orten besteht – dem Dorf Dion und dem Götterberg Olymp – erscheint die Welt durch die kluge grafische Gestaltung größer und lässt Spieler*innen auf seinen verwinkelten Maps einiges an Abenteuern und mythischen Wesen in einer Geschichte mit vielerlei Wendungen erleben. Während der Schwierigekeitsgrad „Krieger“ bereits knackig ist, können Hardcore-Spieler*innen diesen auch während des Spiels auf „Champion“ umstellen, der weitere Herausforderungen bereithält. Zum Glück ist Schnellspeichern an jedem Punkt des Spiels möglich.
Und nicht nur alleine kann man das Spiel genießen. Apotheon bietet auch einen lokalen 1v1-Modus, in denen untereinander ein für allemal geklärt werden kann, wer im antiken Griechenland die Hosen anhat.