In dem minimalistischen Strategiespiel Death Crown können Spieler*innen Untote, Dämonen, Menschen oder Insektenwesen in unerbittliche Pixelschlachten führen. Und minimalistisch stimmt in diesem Spiel tatsächlich auf allen Ebenen.
Da es weder Dialoge noch weitere Erklärungen zur Handlung der Storyline gibt, sehen sich Spieler*innen nach einer Konfrontation zwischen einem Pixelwesen mit Augenbinde und in langem Umhang und einem König, der sich auf seinem Thron sitzend in einem angedeuteten Thronsaal befindet, mit noch zusätzlichen anderen pixeligen Gestalten auf einmal auf dem Schlachtfeld wieder. Für eine genaue Beschreibung der Umstände lohnt sich ein Blick auf die Seite der Entwickler, denn die Geschichte ist tragischer als es den Anschein hat: Anscheinend kehrte nach einer sehr langen Zeit des Krieges, die unzählige Opfer forderte, mit demjenigen, den man nur Den König nannte, endlich Frieden in den nunmehr vereinten Königreichen ein. Doch als nach einem langen Leben der Tod selber für ihn kam, wies er ihn nicht nur ab, sondern erniedrigte ihn sogar. Berauscht durch seine Stärke und der Idee von überwältigender Macht und Unsterblichkeit hat er nur noch ein Ziel: Die Krone des Todes zu besitzen – und so entbrannte erneut ein Krieg gegen die untoten Armeen.
Jetzt weiß man wenigstens, warum man kämpft, doch wen diese Geschichte nicht unbedingt interessiert, der muss sich auch im weiteren Verlauf nicht unbedingt damit beschäftigen, denn auch die folgenden Zwischensequenzen zeigen eher kryptische und kurzweilige Pixelanimationen. Schnell kann dem eigenen Werk auf den Schlachtfeldern nachgegangen werden.
Klassisch ist das Ziel in Death Crown das Gegenüber auszuschalten, indem die gegnerische Festung zerstört wird. Armeen und Gebäude befinden sich auf überschaubaren, aus sechseckigen Plättchen zusammengesetzten Spielbrettern, auf denen entweder Gebäude gebaut werden können, Hindernisse wie Wald und Berge oder schwarze Kristalle, die alles auf dem eigenen Gebiet verstärken, stehen. Gespielt werden kann entweder allein oder im Ko-op-Modus, mit der Möglichkeit sich über Remote Connect zu verbinden, gegen die KI und auch gegen andere Spieler*innen.
Dazu stehen verschiedene Völker zur Verfügung. In den ersten zwei Kampagnen des Kampagnenmodus, in denen man aus zwei Schwierigkeitsgraden aussuchen kann, befehligt man einmal als Tod die Armeen der Untoten oder zieht als König mit den Menschen ins Feld. Bisher nur als Demo erhältlich, steht aber auch schon die Kampagne der Dämonen in den Startlöchern.
Weitere Spielvarianten bieten der Modus Vorherrschaft, der auch das Volk des Schwarms enthält und in dem man sich auf der ewigen Bestenliste verewigen kann, der Trainingsmodus und die bereits erwähnte 1v1-Variante gegen andere Spieler*innen. Alles untermalt mit einer durchaus Unbehagen bereitenden Musik, die sich gut in das ästhetische Gesamtbild einfügt.
Die Auswahl an Gebäuden ist ebenso minimalistisch wie der Rest des Spiels. Neben der bereits erwähnten Festung gibt es genau drei weitere Gebäudearten: Kasernen, aus denen die Truppen im Sekundentakt ihren Weg über Felder ins feindliche Gebiet machen; Abwehrtürme, die einfallende Krieger niedermähen; Minen, die die nötigen Ressourcen beschaffen, um besagte Gebäude schneller zu bauen. Während die Minen und Geschütztürme alleine agieren, muss ein Auge auf die Kasernen gehalten werden, da diese nur aktiv Truppen losschicken, wenn Angriffspunkte (aka gegnerische Gebäude) ausgewählt wurden. Fällt das Ziel, muss ein neues ausgesucht werden. Werden Gebäude an den eigenen Grenzen gebaut, vergrößert sich der eigene Einflussbereich, genauso wie er sich verkleinert, wenn Gebäude fallen.
Gerade im weiteren Verlauf des Spiels kann das im Gewusel auf der Map und durch den groben Grafikstil schnell sehr unübersichtlich und anstrengend werden, auch wenn es keine weiteren Funktionen gibt, auf die man achten muss. Gebäude bspw. können während der Kämpfe nicht aktiv geupgradet werden. Nur durch das Verteilen von Punkten aus gewonnenen Schlachten oder durch schwarze Kristalle auf der Map kann die Leistung der Gebäude beeinflusst werden.
CO5MONAUT legt mit dem 2019 erschienenen Titel Death Crown ein auf den ersten Blick charmantes Spiel für den PC (Windows auf Steam) in neun Sprachen vor, das einfach daherkommt, jedoch durchaus einige Herausforderungen bietet – im spielerischen wie im visuellen Sinne. Mit dem Prequel-DLC Death Crown – Era of Human können sich Spieler*innen zusätzlich in die Zeit des tausendjährigen Kriegs begeben und als Der König die Menschen erst in die Schlacht und dann in friedlichere Zeiten führen.
Auch für die Konsolen ist das Spiel bereits geplant, ein Veröffentlichungsdatum steht aber noch nicht fest.