Drei Otter auf dem Weg durchs All, um ein neues Zuhause zu finden, nachdem die Hitze auf der Erde einfach unerträglich geworden ist – wie es eben so ist. In Space Otter Charlie hilft man den Dreien auf ihrer abenteuerlichen Reise, auf der man jedoch nicht ganz allein ist…
Denn anstatt entspanntund von den Crews verlassene Raumstationen zu erkunden, stehen einem eine ganze Reihe an feindlichen Robotern, Aliens und ARES gegenüber. Das „Automatisierte Ratteneliminierungssystem“, eine künstliche Intelligenz, die eigentlich darauf programmiert war, tatsächliche Ratten zu beseitigen, hat nach einiger Zeit den Begriff etwas weiter ausgelegt… Und somit wird auch gleich zu Anfang Hauptcharakter Charlie als Ratte erkannt, der doch eigentlich ein Otter im Raumanzug ist. Frechheit! Mit seinen Kumpan*innen Ada und Jesse hat er sich auf den Weg von der menschenverlassenen Erde gemacht, um einen neuen Planeten zur Besiedlung zu finden.
Vor allem mit Maus und auch ein bisschen mit Tastatur (pder auch Controller) bewaffnet, bewegen Spieler*innen Charlie durch eine ganze Reihe verlassener Raumschiffe, in denen allerlei Gefahren lauern, aber sich natürlich auch Ressourcen sammeln lassen. Allein die freundlich gesinnten Bauroboter (und hier und da noch ein paar Weggefährt*innen) warten unterwegs auf einen, mit deren Hilfe sich aus den unterwegs gefundenen Bauplänen und -teilen neue Raumanzüge, Waffen oder Updates bauen lassen. Weitere einmalig zu verwendende Power Ups, wie bspw. der Seeigel, der Charlie für kurze Zeit unbesiegbar macht, sind an strategisch relevanten Punkten im Spiel platziert. Ansonsten lohnt sich generell das Schießen auf Gegner oder auch Gegenstände mit einer Vielzahl an sich selber nachladenden Waffen.
Die Raumstationen sind in klassischer Jump’n’Run-Manier designt, durch die Charlie sich schwerelos schwebend, angetrieben durch ein Jetpack oder an Wänden rutschend bewegen kann. Immer wieder müssen kleine und nicht wirklich fordernde Rätsel gelöst werden, um sich erfolgreich durch die einzelnen Räume der Stationen zu manövrieren. Einige versteckte Räume und Bauteile gibt es auch immer wieder zu entdecken, wenn man die Augen offenhält, wobei es an Ressourcen für Baupläne nicht mangeln wird. Dokumente, die man auf dem Weg ebenfalls einsammeln kann, erzählen in amüsanter Weise die jeweiligen Vorkommnisse auf den Stationen, die zum Verlassen dieser geführt haben. Und wenn ihr Glück habt, könnt ihr auch lustige Fakten über Otter generell lernen, bspw. was es mit ihren Steinen auf sich hat.
Und Otter sind nicht nur in der Realität niedlich, sondern auch im Spiel selber. Die Charakterbilder im Comicstil stellen in jeweils passender Weise die Gemütslage des sprechenden Otters dar und auch die Umgebungen sind ansprechend gestaltet. Die leichte Sythie-Musik untermalt die Weltraumatmosphäre ansprechend und bleibt dabei immer zurückhaltend genug.
Neben der Einzelspieler*innenmission gibt es auch noch einen Mehrspieler*innenmodus, in dem man mit bis zu vier weiteren Mitspieler*innen entweder gegeneinander antreten oder miteinander spielen kann. Dies ist sogar über die Remote-Play-Option möglich, bei der der Titel nur in der Bibliothek eines Spielenden verfügbar sein muss.
Das Spiel des Entwicklerstudios Wayward Distractions dauert zwar nur ca. 5-7 Stunden und ist auch nicht unbedingt gefüllt mit schwierigen Kopfnüssen, bietet aber mit unterhaltsamen Dialogen, niedlicher Grafik und einem nicht allzu komplexen Gameplay kurzweiligen Spaß. Ins Schwitzen kommt man dabei maximal bei einer Handvoll von Situationen im Spiel.
Das Spiel ist auf Steam für Windows und auch auf der Playstation 4, Xbox One und der Nintendo Switch in acht verschiedenen Sprachen erhätlich.