Heiter bis Indie: Telling Lies

Ein neues Netz aus Lügen wartet darauf, entwirrt zu werden

Freunde des „Desktop Thrillers“ Her Story können sich freuen. Das neue Spiel von Macher Sam Barlow tritt in die Fußstapfen des Überraschungserfolgs, kommt aber mit einigen Neuerungen daher.

In der vollanimierten Welt der Spiele fristet das Genre des Interaktiven Films mit real gefilmten Aufnahmen ein Schattendasein, das aber dieses Jahr zumindest um ein Spiel reicher werden soll: Telling Lies.
Die einzige Animation des Spiels ist der virtuelle Computer-Desktop, an dem wir, unter Zuhilfenahme einer von der NSA gestohlenen Datenbank mit Videodateien, versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Bei dem von uns gespielten Hauptcharakter handelt es sich um eine junge Frau, deren virtuelles Spiegelbild wir auf unserem virtuellen Computerbildschirm die ganze Zeit sehen können, während wir uns gleichzeitig fragen, warum wir das alles hier überhaupt tun. Denn in einer Nacht sollen die Geschehnisse von zwei Jahren und die Leben von vier Hauptfiguren in eine sinnvolle Ordnung gebracht werden.

Die Videoaufnahmen, die wir analysieren müssen, zeigen diese vier Menschen, deren Unterhaltungen über Kameras an ihren elektronischen Geräten aufgenommen und aus irgendwelchen Gründen aufgezeichnet wurden. Die andere Seite der Konversation sehen wir hingegen nicht.
Im Gegensatz zu Her Story, in der wir Zeuge eines Polizeiverhörs in dem immer selben Raum wurden, wirkt die Machart von Telling Stories dynamischer. Nicht einer, sondern gleich vier Hauptfiguren und mehr als 30 Nebencharakteren müssen wir folgen, die an verschiedenen Orten aufgenommen wurden.
Das Durchsuchen der Videodateien hat sich in den Details verändert: wir müssen zwar immernoch die Videoschnipsel nach bestimmten Schlüsselwörtern durchsuchen, diese in die Suchleiste eingeben, um so weitere verwandte Viedos zu finden. Jedoch fangen diese dann immer bei dem gesuchten Wort an und wir dürfen nicht vergessen, die Vor- und Rückspulfunktion zu nutzen, um ja nichts zu verpassen.

4 private lives shattered by a terrible lie

Neben Sam Barlow ist noch das Entwicklerstudio Furious Bee Limited an dem Projekt Telling Lies wie auch schon an dem Vorgänger beteiligt, welches von Annapurna Interactive herausgegeben wird, die einigen durch Gorogoa oder What Remains of Edith Finch ein Begriff sein könnten.
Und auch die Gesichter in Telling Lies dürften einigen aus Filmen und Serien bekannt vorkommen: Logan Marshall-Green (u.a. O.C. California und Prometheus), Alexandra Shipp (Strom im X-Men-Franchise), Kerry Bishé (Scrubs) und Angela Sarafyan (Westworld) spielen die Hauptrollen. Das lässt schauspielerisch auf Gutes hoffen.
Telling Lies soll laut Barlow mehr als doppelt so lang spielbar sein wie Her Story und ein organischeres Spielerlebnis ermöglichen. So soll dem Spieler nicht angezeigt werden, weiviel Prozent der Videodateien er bisher gesehen hat, um sich nicht so sehr auf das Erlangen der 100% zu fokussieren, was zum Enträtseln nicht notwendig sei.

Telling Lies soll am 23. August diesen Jahres auf Steam für Windows und iOS erscheinen. Unterstützt wird das Spiel auditiv nur in Englisch; Untertitel und Menuführung werden auch auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch (Spanien) verfügbar sein.

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