Die Sims sind zurück und ihr könnt erneut in eine zweite Haut schlüpfen, um ein digitales Leben nach euren Wünschen zu führen. Welche Neuerungen es gibt und ob Fans sich darauf freuen können, verraten wir in unserem Test.


Verdammt lang ist her, aber wenn ich mich an die Zeit mit den ersten virtuellen Sims erinnere, war das schon ein einzigartiges Erlebnis. Allein die Idee, sich selbst in einer Lebenssimulation spielen zu können und die Freiheit für das zu haben, was man immer schon machen wollte, ist grandios. So ist es kein Wunder, das die Sims sich über die Jahre immer wieder erneut auf den Bildschirmen tummelten und mit zahlreichen themenbezogenen Erweiterungen versorgt wurden. Der neueste Teil konzentriert sich zunächst auf überarbeitete Basics, angefangen beim Sims-Editor bis hin zum Spiel-Interface und der Grafik.

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Recht schnell bemerken wir, das ihr eure Charaktere nicht mehr mit Schiebereglern erstellt, sondern direkt mit der Maus eure Gesichtspartie nach Belieben proportionieren könnt. Das ist einfacher, schneller und spaßiger als zuvor. Nicht so schön ist, dass wir weniger Mitbestimmung bei der Auswahl unserer Kleidung besitzen, denn wir können nur zwischen einigen festen Farbkombinationen wählen. Im Spiel angelangt spiegelt sich dieses Manko auch bei zahlreichen Objekten im Bau-Modus wieder. Durch weniger Auswahl erstellt ihr somit auch euer Haus schneller, ob das aber von den Entwicklern gewollt ist, wage ich zu bezweifeln. Wahrscheinlich wurde hier einfach nur Raum für kommende Zusatzinhalte gelassen, was bei diesem Titel auch nicht anders zu erwarten wäre.

Die wohl wichtigsten Neuerungen sind aber wohl die Emotionen und das Multitasking. Soviel man auch darüber streiten kann, dass der Umfang zum Start des Titels nicht ausreichend ist, diesen beiden Features sollte man Beachtung schenken. So reagieren die virtuellen Männchen unterschiedlich auf bestimmte Situationen und dadurch entsteht ein Spielraum, den ihr geschickt ausnutzen könnt. Bekommt ihr etwa einen kreativen Schub, lässt sich natürlich mehr mit eurem Sim anstellen, als in einem traurigen Zustand. Andererseits könnte man auch diesen Zustand ausnutzen, wie im echten Leben also. Bezüglich des Multitaskings wird das noch einmal unterstützt, denn jetzt wird bei einer Mahlzeit auch geschaut, was im TV passiert und zusätzlich noch unterhalten. Bei vielen Bewohnern kann man da schon einmal den Überblick verlieren, aber auch diese Neuerung ist ein wichtiger Schritt für die Lebenssimulation.

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Von den positiven Neuerungen kommen wir aber jetzt zu einigen Kritikpunkten, die das ganze Spielgeschehen wieder etwas unrealistisch und blass wirken lassen. Man besitzt keine Autos mehr und teleportiert sich mehr oder weniger zur Arbeit oder in die Nachbarschaft. Auch Kleinkinder sind nicht mehr im Spiel vorhanden, wodurch einfach ein wesentlicher Teil für ein gelungenes Gesamtpaket fehlt. Zu guter Letzt herrscht auch endloser Frieden, denn Alarmanlagen sind nicht mehr notwendig und somit müsst ihr euch keine Gedanken über Einbrecher machen. Mit der Grafik und dem Sound kann man hingegen zufrieden sein und da es keine offene Welt mehr gibt, sondern ihr auf eurem Weg zu einem Schauplatz mit einem Ladebildschirm begnügt werdet, läuft das Spiel insgesamt sehr flüssig.

Was bleibt ist ein interessanter Ableger der Sims-Reihe, der starke Neuerungen mit sich bringt, aber gleichzeitig zu viele Abstriche in Kauf nehmen musste. Dadurch entsteht ein Widerspruch, denn einerseits soll alles realistischer wirken, aber schaut man genauer hin, findet man an anderer Stelle etwas, das den Realismusfaktor schnell wieder sinken lässt. Es bleibt abzuwarten, was sich in kommenden Erweiterungen tun wird, Spaß habt ihr bis dahin mit euren Sims aber allemal.

Wertungskasten
Grafik
7
Sound
7
Gameplay
8
test-die-sims-4Die Sims 4 macht viel richtig, aber auch ein wenig falsch. Die Neuerungen wie etwa das Multitasking sind meiner Meinung nach super und sollten nicht unterschätzt werden. Bedenkt man den Fokus auf mehr Realismus und stößt dann auf fehlende Grundmechaniken, die in den Vorgängern gegeben waren, dann wundert man sich jedoch, warum diese es nicht in das finale Produkt geschafft haben. Wer auf Umfang steht, der sollte wohlmöglich auf kommende Erweiterungen und den nötigen Feinschliff warten.

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