Unser Autor Jan Niklas hatte auf der gamescom die Gelegenheit, das Buy-to-Play Hack’n’Slash-MMO Guardians of Ember anzuspielen. Nach reiflicher Überlegung erscheint nun endlich seine (um 4 Wochen verspätete) gamescom-Preview.
Edit 29.09.2016 13:00 Uhr: Trotz größter Sorgfalt haben sich in den Artikel einige Fehler eingeschlichen. Guardians of Ember wird auch nach Abschluss des Early Access weiterhin Buy2Play bleiben. Desweiteren wird es die XP-Booster nach aktuellem Stand nicht direkt im Shop zu kaufen geben. Die fehlerhaften Passagen wurden im Text aktualisiert.
Es war ein kleiner unauffälliger Stand, an dem mir das neue Spiel der Runes of Magic-Entwickler „Runewaker“ vorgeführt wurde. Es handelt sich um ein Buy-to-Play Hack’n’Slash-MMO, welches auf den Namen „Guardians of Ember“ hört. Der Grafikstil, sowie das Kampfsystem, erinnerte mich an den Genreklassiker Diablo und seine diversen Nachfolger.
Die Grafik war solide, riss aber auch keine Bäume aus. Ein neuer Grafikpflichtkauf wird das Spiel also schon mal nicht. Aber das muss ja auch gar nicht sein, denn das Gameplay, allem voran das Kampfsystem, macht diesen Makel wieder wett. Zumal der Fokus in der Entwicklung MMO-typisch weniger auf einer High-End-Grafik, sondern möglichst niedrigen Systemanforderungen liegt, da nur so eine Verbreitung auf schwächeren Endgeräten gewährleistet werden kann.
Doch sehe ich bei Guardians of Ember leider zwei große Unwägbarkeiten. Die eine besteht aus der Langzeitmotivation, kann das Kampfsystem in Verbindung mit der klassischen „Looten und Leveln“-Mechanik auch auf lange Zeit fesseln? Die zweite „Gefahr“ stellt der Ingame-Shop, der durch das Buy-to-Play-Modell natürlich mit an Bord ist, dar. Zwar versicherte man mir bei meinem Termin, dass man natürlich aus Fehlern anderer Buy-to-Play-Titel, welche ins leidige Pay-to-Win abrutschten, gelernt habe, trotzdem ist die Gefahr natürlich gegeben. Wer direkt in den Early-Access starten möchte, kann noch einmal Geld für eins der drei Starterpakete ausgeben. Diese kosten regulär zwischen 19,99€ und 49,99€. und müssen auch nach dem Release gekauft werden. Wer allerdings die Kampagne der Entwickler auf indiegogo unterstützt, erhält 10% Rabatt auf den Steampreis. Die beiden teureren Pakete enthalten noch kosmetische Items, wie Rüstungen oder Titel. Auch erhält der ehrliche Käufer einen Betrag der Ingame-Währung „Frozen Ember“. Diese Währung, von der im fertigen Spiel 100 Stück etwa 1€ kosten werden, kann in Lootboxen, welche kosmetische Items oder Crafting-Materialien enthalten, investiert werden. Alternativ kann man diese auch direkt im Ingame-Shop für Komfortfunktionen investieren. Der Entwickler betont dabei stets, dass die kaufbaren Inhalte keine spielerischen Vorteile liefern.
Doch weder der Ingame-Shop noch der eventuell mangelnde Spielspaß sind das eigentliche Problem von „Guardians of Ember“. Denn das Hauptproblem ist neben der Langzeitmotivation, auch die Tatsache, dass „Guardians of Ember“ einfach nur ein weiterer Diablo-Klon ist. Mag sein, dass dieser Eindruck täuscht, doch in der gamescom Präsentation fiel mir kein großes Unterscheidungsmerkmal zum „Original“ auf. Es gibt zwar die Möglichkeit mit Stufe 15 eine zweite Klasse zu wählen, doch erscheint mir diese Änderung als zu gering um für langanhaltenden Spielspaß zu sorgen. Auch das Housing, sowie die prozedural erzeugten Dungeons erweckten für mich nicht den Eindruck als könnten sie den Spielspaß langanhaltend steigern.