Kurztest: FIFA 18

Der beste Titel der Serie bislang

Die FIFA-Spieleserie hat eine lange Tradition bei den Sportsimulationen. Die neueste Ausgabe, FIFA 18, ist seit Ende September 2017 in den Geschäften erhältlich. Daher gab es genug Zeit, das Spiel ausführlich zu testen. Wie schneidet der Titel im Vergleich zu den Vorgängern ab und welche Neuheiten hat das Spiel eingeführt?

Spielereihen können dazu tendieren, kreativen Antrieb zu verlieren, also einfallslos zu werden und kaum noch frische Ideen zu präsentieren. Dies ist zum Beispiel ein häufig kritisierter Punkt an Assassin’s Creed gewesen, weshalb Black Flag mit der Schifffahrt damals einen neuen Kurs einschlagen wollte. Im Falle von FIFA 18 kann man gleich sämtliche Bedenken nehmen. Das Spiel hat sich gegenüber seinem Vorgänger massiv gesteigert. Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen, wenn man sagt, dass es das beste FIFA geworden ist, das es bis dato gibt. Doch warum all dieses Lob?

Nintendo Switch Fifa 18
‘Nintendo Switch Fifa 18’ – Flickr via dronepicr (CC BY 2.0)

“Mehr Realismus, definitiv mehr Realismus”

Der Karrieremodus ist eines der größten Features der letzten FIFA-Spiele gewesen und hat auch bei FIFA 18 noch einmal Zuwendung erhalten. EA wollte das Abenteuer der Karriere realistischer und weniger vorhersehbar gestalten und damit näher an der Realität dran sein. Zufallselemente gehörten dabei schon immer zu FIFA-Titeln dazu. Hierzu zählen zum Beispiel plötzliche Spielausfälle aufgrund von Verletzungen, die den Spieler vor taktische Herausforderungen stellten. Auch wenn manche dieses Feature als nervig betrachtet haben, passieren diese Dinge immer wieder im realen Fußball. So fielen beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Mönchengladbach gegen TSG Hoffenheim gleich dreizehn Spieler der Borussia aufgrund von Verletzungen aus. Dies beeinflusste natürlich die Gewinnquoten der Mannschaft in den Live-Wetten, die mit 3.20 mittelmäßig aussahen. Am Ende gab es dennoch ein Unentschieden zwischen den beiden Teams. In FIFA hat man zumindest selber direkten Einfluss auf die Spielergebnisse. Beim Stichwort Realismus muss erwähnt werden, dass man während der Spielertransfers in Echtzeitverhandlungen mit anderen Managern interagieren kann, man sieht sogar Sequenzen, die jede Spieleraktion begleiten. Damit ist die Managersimulation etwas überzeugender geworden, auch wenn man hier vielleicht noch mehr hätte liefern können.

“EA suchte nach der richtigen Mixtur”

Als EA mit FIFA 14 die Ignite Engine brachte, erzeugte dies gemischte Gefühle bei der Audienz. Dabei suchte EA nach dem richtigen Rezept. Wie im Chemielabor experimentierte man Jahr für Jahr und verbesserte manche Aspekte und verschlechterte dadurch andere. Ein technisches Problem an FIFA war immer die plumpe Mechanik. So musste man sich aufgrund der Spielmechanik mit den seltsamsten Problemen herumärgern. Wenn man im Spiel einen Fehler machte, konnte man darauf aber nicht mehr reagieren, weil eine Spielfigur noch dabei war, pflichtbewusst jede Animation komplett abzuspielen und solange nicht zu reagieren. Das führte zu Toren, Ballverlusten und anderen Momenten, die man ansonsten noch hätte verhindern können. Der Wechsel zur leistungsstarken und bekannten Frostbite Engine war hier jedoch ein großer Schritt nach vorne. Aber erst mit FIFA 18 hat EA es also endlich geschafft, die richtige Rezeptur zu finden. Der Ablauf auf dem Spielfeld läuft flüssiger denn je ab, das Passen wurde verbessert und die Kontrolle über die Zweikämpfe ist intuitiver und genauer geworden. Hinzu kommt, dass das Spiel visuell überzeugt und dadurch zu einem richtigen virtuellen Fußball-Highlight werden lässt.