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Test: Astro Bot

Videospiele sind zurück! Nein, natürlich war unser Lieblingsmedium nie wirklich weg. Doch ist Team Asobi mit Astro Bot eine Meisterleistung gelungen. Warum das dritte Spiel der Astro-Reihe ein schon lange vermisstes Gefühl in der Spielerschaft auslöst und was den 3D-Platformer so außergewöhnlich gut macht, klären wir in unserem Test. Auf in ein Abenteuer, das fünf Generationen von PlayStation-Spieler*innen ein Lächeln ins Gesicht zaubert!

Galaktisch großartig!

Die Handlung von Astro Bot ist schnell erzählt: Astro fliegt mit seinem Mutterschiff durch die Weiten der Galaxie – ein Schiff, das nicht zufällig wie eine PS5-Konsole aussieht und bereits aus Astro’s Playroom bekannt ist. Plötzlich wird er von einem Alien angegriffen, der den Hauptchip des Schiffs, das sogenannte CPU-Kid, entführt. Daraufhin stürzt Astro ab, verliert seine Crew und die essentiellen Komponenten des Schiffs, darunter Speicher, Grafikchip und Außenhülle. Nun liegt es an Astro, diese Teile in verschiedenen Welten wiederzufinden. Mithilfe eines schwebenden Controllers navigiert er zwischen den Galaxien und muss sich dabei den Herausforderungen der unterschiedlich gestalteten Level stellen.

Akkulaufzeit: 3 Minuten – Astros DualSense mit integriertem Düsenantrieb

Astros Moveset bleibt weitgehend vertraut: Er springt, schwebt, schlägt um sich und versprüht dabei seinen unverwechselbaren Charme. Doch das wahre Highlight sind die beeindruckend gestalteten Level des Spiels. Eine derart kreative und abwechslungsreiche Vielfalt findet man sonst nur bei Nintendo – ein oft gezogener Vergleich, der absolut gerechtfertigt ist. Mal springt man über eine Baustelle mit Stahlträgern und Zement, dann kämpft man sich durch einen von Piraten besetzten Strand, um kurz darauf in einem Casino die Zeit zu manipulieren. Und im nächsten Moment erklimmt man einen singenden Baum. Team Asobi hat sichtlich großen Wert darauf gelegt, jedes Level einzigartig zu gestalten. Diese Kurse werden zudem durch verschiedene Power-Ups bereichert, die Astros Fähigkeiten erweitern. Mit einem Power-Up kann man die Zeit verlangsamen, mit einem anderen extra hoch springen und ein weiteres ermöglicht es, Honig zu sammeln und Honigblasen zu erschaffen, auf denen Astro rumhüpfen kann. Dabei steht das Platforming immer im Mittelpunkt – und es spielt sich durchweg hervorragend. Gleichzeitig wurden die Ideen auf so vielfältige Weise umgesetzt, wie es nur möglich ist. Es scheint, als hätte man bei jedem Power-Up darüber nachgedacht, welche kreativen Möglichkeiten es bieten könnte und jede einzelne Idee wurde integriert. Das Ergebnis ist schlichtweg atemberaubend und voller kreativer Einfälle.

Jackpot! Astros größter Feind ist der einarmige Bandit.

In den Kursen kämpft man gegen verschiedene Gegnertypen, von denen einige bereits aus den Vorgängern bekannt sind. Diese Gegner können auf unterschiedliche Weise besiegt werden. Auch neue Gegner haben es ins Spiel geschafft, doch ist die Vielfalt schnell erschöpft. Zwar sind die Feinde optisch oft an das jeweilige Level angepasst – zum Beispiel tragen sie Piratenhüte – doch hätte man angesichts der sonstigen Vielfalt des Spiels eine größere Bandbreite erwartet. Das mindert den Gesamteindruck der Level aber nicht wirklich.

Astros Abenteuer führt ihn durch fünf verschiedene Galaxien, in denen nicht nur klassische Level, sondern auch zusätzliche Herausforderungen auf ihn warten. Neben den Puzzleteilen, die an der Absturzstelle neue Features freischalten, gibt es vor allem eine wichtige Aufgabe: das Sammeln verlorener Bots. Diese werden benötigt, um das beschädigte Schiff an der Absturzstelle wieder instand zu setzen. In den meisten klassischen Leveln verstecken sich fünf bis acht Bots, die es zu retten gilt – mal offensichtlich, mal besser versteckt.

Eine absolute Liebeserklärung

Viele dieser Bots sind optisch identisch gestaltet, um sie leichter zu erkennen. Doch darunter verbergen sich auch über 150 Bots, die an PlayStation-Legenden angelehnt sind. Besonders bei den hauseigenen Titeln sticht das sofort ins Auge: So finden sich Jak und Daxter, Ellie und Joel aus The Last of Us oder auch Klassiker wie die von Japan Studio erschaffenen Patapon in Roboterform wieder. Sony hat dabei kaum eine Ikone vergessen – von Ape Escape bis Uncharted werden Serienfans fündig. Selbst vergessene Titel wie Boku no Natsuyasumi, Incredible Crisis oder Alundra haben ein kleines Cameo.

Besonders beeindruckend ist die Vielzahl an Third-Party-Marken, die PlayStation im Laufe der Jahre begleitet haben. Neben dem ehemaligen PS-Maskottchen Crash Bandicoot, der inzwischen zu Xbox gehört, sind auch andere Third-Party-Partner vertreten: Capcom mit Resident Evil und Street Fighter, Bandai Namco mit Tekken oder Klonoa, sowie Sega, Arc System Works und Konami. Die Liste scheint endlos. Auch Sonys Indie-Partner sind dabei: So werden zum Beispiel Fans von Stray oder dem Geheimtipp Humanity ebenfalls glücklich. Hier wurde niemand vergessen und jeder Gaming-Fan wird sich wiederfinden. Das ist mehr als nur Fanservice – es ist eine Liebeserklärung an das gesamte Medium.

Kennt jemand diese Figur? Wer’s weiß, darf gerne BUZZern!

Freudentränen beim Bosskampf

Hat man genug Bots gesammelt, kann man sich dem tierisch-robotischen Boss der jeweiligen Galaxie stellen. Hier zeigt Astro Bot eindrucksvoll, was viele Plattformspiele oft vernachlässigen: Das Platforming steht klar im Vordergrund. Während der Bosskämpfe springt man mit dem jeweiligen Power-Up von Plattform zu Plattform, weicht gegnerischen Angriffen aus und trifft den finalen Schlag nach gelungenem Hüpfen. Die Bosskämpfe sind hervorragend gestaltet und nutzen die kreativen Power-Ups perfekt. So kann man etwa bei einem Boss die Zeit verlangsamen, um schnell auf diesen zu springen und ihn im entscheidenden Moment zu treffen. Auch die vom Boss geschossenen Projektile lassen sich so als Plattformen nutzen, um sich dem Feind zu nähern. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos und die Bosse sind ein echtes Highlight des Spiels.

Nachdem der Boss der Galaxie besiegt ist, gilt es, die jeweilige Komponente des Mutterschiffs in einem speziellen Level zu retten. Diese Levels sind thematisch an verschiedene PlayStation-Marken angepasst. So kämpft man in einem nordischen Level beispielsweise als Halbgott, der mit seiner Axt um sich wirft. Diese Level sind nicht nur visuell beeindruckend und lassen das Herz jedes PlayStation-Fans höher schlagen, sondern bieten auch ein durchweg unterhaltsames Gameplay. Ohne zu viel zu verraten, belebt eines dieser Level eine meiner liebsten PlayStation-Marken wieder und hat meine Augen beim Spielen etwas feucht werden lassen. Es ist deutlich zu spüren, dass viele ehemalige Japan Studio-Entwickler*innen bei Team Asobi arbeiten. Das von Sony geschlossene Studio bleibt für Fans auf besondere Weise lebendig und Team Asobi möchte dieses Gefühl definitiv bestärken.

Donkey-? King-? Nein, Astro Kong!

Mit Mario im Platformer-Olymp

Auch in der Präsentation weiß Astro Bot zu überzeugen. Das Spiel bietet eine scharfe und stilsichere Grafik und läuft durchgängig in butterweichen 60 fps. Die Level sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und nutzen ihr Setting kreativ aus. Schwebende Plattformen werden oft durch Propeller angetrieben und Blätter im Wald, Chips im Casino oder Kräne auf der Baustelle lassen sich als Sprungflächen nutzen. Nichts wirkt zufällig platziert – ein Aspekt, den viele Platformer häufig vernachlässigen. Der Soundtrack gehört zu den besten, die ich je gehört habe. Ich bin oft einfach stehen geblieben, um der Musik zu lauschen und auch beim Schreiben dieses Tests summe ich noch einzelne Stücke vor mich hin. Der DualSense-Controller wird, wie schon bei Astro’s Playroom, perfekt genutzt. Jeden Schritt höre und spüre ich deutlich durch den Controller. Die Bewegungssteuerung wird häufig eingesetzt und funktioniert durchweg präzise, während die adaptiven Trigger für den gewohnt überraschenden und immersiven Effekt sorgen. Insgesamt wirkt es so, als hätte Team Asobi ein Feature nur dann integriert, wenn es wirklich perfekt umgesetzt werden konnte.

Das ist doch Käse! Astro spielt gern Katz und Maus.

Astro Bot ist etwas ganz Besonderes. Es ist nicht das erste Mal, dass Sony einen Platformer präsentiert, der mit Nintendos Klempner konkurrieren kann. Bereits mit Titeln wie Jak and Daxter, Little Big Planet und Der Puppenspieler hat die PlayStation gezeigt, dass sie sowohl kreative als auch unterhaltsame Jump ‘n’ Runs bieten kann. Doch Astro Bot füllt nicht nur eine Lücke im lange von storylastigen AAA-Titeln dominierten PlayStation-Kosmos, sondern bietet auch den möglicherweise besten 3D-Platformer, den die PlayStation-Geschichte je gesehen hat. Nach knapp 16 Stunden habe ich die Platin-Trophäe erreicht und als jemand, der Platformer zu seinen drei liebsten Spielegenres zählt, sehne ich mich jetzt schon nach mehr. Astro Bot ist ohne Zweifel allen PS5-Besitzer*innen, allen Platformer-Fans und letztlich jedem Videospiel-Enthusiasten zu empfehlen. Das zuckersüße Abenteuer rund um Astro ist ein absolutes Must-have und zählt zu den besten Videospielen dieser Konsolengeneration und weit darüber hinaus.

Fazit

Astro Bot überzeugt mit einem einzigartigen Platforming-Erlebnis und einer beeindruckenden Vielfalt an Welten, die ihresgleichen suchen. Die kreative Gestaltung der Level und die innovativen Power-Ups machen es zu einem Meisterwerk im 3D-Platformer-Genre. Durch die gelungene Kombination aus nostalgischen Referenzen, charmanten Figuren und herausragendem Gameplay setzt Astro Bot neue Maßstäbe und ist ein absolutes Must-Have für jede PlayStation-Sammlung!

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Astro Bot überzeugt mit einem einzigartigen Platforming-Erlebnis und einer beeindruckenden Vielfalt an Welten, die ihresgleichen suchen. Die kreative Gestaltung der Level und die innovativen Power-Ups machen es zu einem Meisterwerk im 3D-Platformer-Genre. Durch die gelungene Kombination aus nostalgischen Referenzen, charmanten Figuren und herausragendem Gameplay setzt Astro Bot neue Maßstäbe und ist ein absolutes Must-Have für jede PlayStation-Sammlung!Test: Astro Bot