Auch in diesem Jahr setzt Konami die Fußballtradition gebührend fort und schickt mit „Pro Evolution Soccer 2017“ sein Team aus Champions auf den Rasen. Neben Partnern wie FC Barcelona, FC Liverpool und Borussia Dortmund stehen auch sämtliche Ligen und Pokale Südamerikas in den Startlöchern. Doch wie präsentieren sich Konamis Kicker in diesem Jahr auf dem Platz und welche neuen Modi darf der Spieler erwarten?

Angriff oder Defensive?

Eine Wand aus Spielern baut sich vor der eigenen Mannschaft auf, nicht gewillt, auch nur den kleinsten Angriff zuzulassen. Das Mittelfeld ist zugestellt und jeglicher Versuch, denn Ball in den gegnerischen Strafraum zu manövrieren, wird im Keim erstickt. Keine Frage, eine neue Offensivtaktik muss her, um endlich entscheidende Torchancen für sich auszumachen. Ein Stürmer wird ins Mittelfeld geschickt, um freie Anspielstationen auszumachen. Der gegnerische Torwart rückt in greifbare Nähe. Nun heißt es, gezielte Pässe zu setzen und das Runde ins Eckige zu befördern.

So oder so ähnlich könnte eines von vielen Szenarios in „Pro Evolution Soccer 2017“ aussehen. Ganz neue Taktikoptionen offerieren dem Spieler allerlei Gelegenheit für strategische Tüfteleien, denn nicht jeder Gegner lässt sich mit der gleichen Strategie bezwingen. Mal benötigt man seine stärksten Angreifer im Zentrum des Geschehens, ein anderes Mal schickt man die eigenen Kicker auf dem Flügel, um sich galant vorzuarbeiten. Insgesamt darf der Spieler zwischen sieben offensiven und fünf defensiven Manövern wählen, um das Duell für sich zu gewinnen. In der Offensive kann das eigene Team angewiesen werden, das Feld in seiner ganzen Breite zu nutzen, um die Abstände untereinander zu erhöhen. Außenverteidiger werden in den in den Angriff gesandt oder versammeln sich, um den Ballbesitz im defensiven Mittelfeld zu erhöhen.

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Authentischer, fließender, galanter

Schnell wird deutlich, dass das komplette Match auf dem virtuellen Rasen sehr viel abwechslungsreicher als beim Vorgänger ausfällt. Ballphysik und Laufverhalten der Spieler laufen deutlich fließender, jeder Schuss und jede Ballmitnahme ist individuell. Nicht nur im Defensiv-Verhalten spielen die Kicker ihre Stärke aus, nein auch die Torhüter und vor allem Schiedsrichter wirken realistischer als beim Vorgänger. Wenn auch der Schieri nicht immer konsequent handelt, pfeift er doch in dieser Version deutlich öfter und lässt insbesondere grobe Fouls nicht mehr gelten.

Auch die Animationen machen die Spielatmosphäre komplett und lassen echtes Stadionfeeling aufkommen. Fällt ein Gegentor, lassen die Spieler die Köpfe hängen oder rennen bei einem Punktesieg jubelnd über den Platz. Trotz dass „Pro Evolution Soccer 2017“ hinsichtlich Balance und Taktik deutlich ausgereifter ausfällt, finden sich die Schwächen vor allem in der Spielmechanik. So wird der Spieler neue Bewegungen oder Schüsse gänzlich vermissen und findet in dem Spiel beinahe das Ebenbild seines Vorgängers.

Wertungskasten
Präsentation
9
Spieldesign
9
Atmosphäre/Story
9
Balance
8
Umfang
8
Jeanette Kanitz
Freie Redakteurin
test-pes-2017„Pro Evolution Soccer 2017“ von Konami setzt die Fußballtradition erfolgreich fort und entwickelt sich zu einem authentischen und komplexen Fußballerlebnis.Trotz vieler taktischer Neuerungen ist insbesondere in Sachen Spieltechnik und Bewegung noch ordentlich Luft nach oben. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass „Pro Evolution Soccer 2017“ bereits nach wenigen Minuten für eine beispiellose Eleganz am Ball und für wunderbare Fußballmomente auf der heimischen Couch sorgt.