Vor knapp drei Jahren schaltete Ubisoft die Server des 2013 erschienenen Free2Play-Titels The Mighty Quest For Epic Loot endgültig ab. Damals war man von der Entwicklung des Titels nicht allzu begeistert, weshalb man die komplette Marke einfach auf Eis legte. Erste Lebenszeichen gab es erst Anfang diesen Jahres, als man eine Neuauflage für iOS und Android ankündigte. Wir hatten die Chance, den Titel bereits eine Woche vor eigentlichem Release für euch zu testen. Ob die Neuauflage für Smartphones und Tablets etwas taugt, erfahrt ihr in unserem Test.
eine mächtige Suche nach epischer Beute
Um es direkt vorweg zu nehmen: Bei The Mighty Quest For Epic Loot handelt es sich um einen Free2Play-Titel, der kostenlos aus dem App-Store eurer Wahl heruntergeladen werden kann. Die App kommt dabei mit rund 350 Megabyte daher. iPhone-Nutzer, die – so wie ich – permanent mit einem vollen Speicher zu kämpfen haben, sollten also ein wenig Platz schaffen, bevor sie sich das Spiel downloaden.
Die Kampagne des Spiels versetzt euch in die Rolle eines sogenannten Looters, der durch die Welt von Opulencia streift um abertausende Waffen, Rüstungen oder andere Items zu sammeln und schließlich für sich zu nutzen. Das fasst die Story des Spiels eigentlich ziemlich gut zusammen, denn immerhin handelt es sich hier um eine „mächtige Suche nach epischer Beute“. Das eigentliche Gameplay hat sich die Geradlinigkeit der Story ebenfalls als Vorbild genommen. Im Grunde laufen wir uns von Stage zu Stage und kämpfen dabei gegen allerlei Hühner, Skelete, Spinnen, Trolle, Zauberer und andere magische Wesen. Dabei sammelt ihr – wer hätte es gedacht? – Unmengen an Items und Materialien. Gegenstände wie Rüstungen oder Waffen haben dabei einen Wert, der die jeweilige Stärke des Items angibt. Hier könnt ihr entweder einfach weitersammeln und darauf hoffen, bessere Items zu erhalten oder ihr verbessert sie. Das geschieht, indem ihr gesammelte Materialien opfert.
Nun zu einem weiteren Kernaspekt des Titels – dem Kampfsystem. Hier haben die Entwickler wirklich ins Schwarze getroffen und den perfekte Grad zwischen Einfachheit und Feeling getroffen. Euren Charakter bewegt ihr ganz einfach, indem ihr euren Finger in die Richtung zieht, in die ihr euch bewegen wollt. Zusätzlich gibt es noch eine Ausweich-Funktion, die gerade im späteren Verlauf wichtig wird und gegen Bosse sowieso unerlässlich ist. Um eure Waffe zu schwingen, müsst ihr lediglich auf den Bildschirm eures Smartphones tippen. Klingt simpel? Ist es auch. Aber es macht einfach großen Spaß, mit einem einfachen Tippen eure mächtig wirkenden Attacken auszuführen und so ganze Gegnerhorden auszulöschen.
im späteren Verlauf werden die Typen echt hartnäckig
So könnt ihr den Titel auch ohne großen Aufwand im Zug auf dem Weg ins Büro spielen – aber Achtung: Achtet auf die Haltestellen! Ich persönlich wäre beinahe an meinem Stopp vorbeigefahren, weil ich mitten in einem Kampf steckte. Eure Feinde lassen sich in der Regel nämlich nicht einfach mit einem Schlag erledigen. Besonders im späteren Verlauf der Kampagne, werden die Typen echt hartnäckig und halten eine Menge aus. Das macht das flüssige Gameplay allerdings nur noch spaßiger. Für die ganz harten unter euch gibt es auch die Möglichkeit, jedes Level mit 100% abzuschließen. Um das zu schaffen, müsst ihr alle Schatztruhen öffnen, jeden Gegner töten und eine gewisse Zeitvorgabe nicht überschreiten.
Ein Action-RPG, welches den Fokus auf das Anhäufen von immer besser werdenden Gegenständen legt, kommt eigentlich nie ohne klassisches Grinding aus. In The Mighty Quest For Epic Loot ist das nicht anders, auch wenn sich die Entwickler Mühe gegeben haben. Immerhin gibt es spezielle Level, in denen man ausschließlich bestimmte Dinge finden kann. Das erleichtert den Grind natürlich etwas, hebelt ihn aber nicht völlig aus.
Spieler, die darauf keine Lust haben, können das Ganze mit dem Einsatz von Echtgeld umgehen. Der ein oder andere könnte hier sogar das Gefühl verspüren, zum Kauf von Schatzkisten oder ähnlichem gezwungen zu sein. Ich persönlich finde das natürlich schade, möchte aber auch hier positiv hervorheben, dass euch das Spiel zu keinem Punkt mit Benachrichtigungen zu Angeboten zumüllt. Man kann den Titel komplett ohne Einkäufe spielen, auch wenn es dann etwas länger dauert und teilweise auch anspruchsvoller ist. Natürlich handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall, nein, von diesem Konzept machen etliche Titel gebrauch und hier finde ich den Aspekt tatsächlich erträglich.
Wem die Kampagne nicht genügt, der kann außerdem noch in einem PVP-Arena-Modus antreten. Dabei tretet ihr gegen drei weitere Looter in einem Deathmatch an – derjenige mit den meisten Kills gewinnt. Die Balance war dabei noch nicht allzu ausgewogen, weshalb ich persönlich nicht richtig warm wurde mit dem Modus, das kann sich natürlich noch ändern. Auf der technischen Seite funktioniert alles prächtig, wie im restlichen Spiel auch. Die Grafik ist sehr solide und passt zum comichaften Stil der Dialoge und Charaktere. Der Soundtrack ist nichts Besonderes, tut aber seinen Job.