Nachdem wir uns in den ersten beiden Teilen unserer Artikel-Reihe „Die Geschichte von Resident Evil“ bereits den Geschehnissen in und um Racoon City gewidmet haben, möchten wir an dieser Stelle ein genaueres Augenmerk auf die Handlung von Code: Veronica werfen. Erfahrt in diesem Beitrag, was genau mit Claire Redfield nach ihrer Flucht aus Racoon City geschah und ob es ihr endlich gelingt, ihren verschollenen Bruder ausfindig zu machen.
Die komplette Geschichte von Resident Evil 0 bis Resident Evil 3 findet ihr hier:
Die Geschichte von Resident Evil: Wie alles begann
Die Geschichte von Resident Evil 2 und 3: Die Ereignisse rund um Racoon City
Resident Evil Code: Veronica
Der Ableger Resident Evil Code: Veronica debütierte im Februar 2000 erstmalig auf Segas Dreamcast und erschien damit nicht wie bisher direkt für Sonys PlayStation-Systeme. Als Code: Veronica X folgte allerdings bereits ein Jahr später auch ein Release für PlayStation 2 sowie Nintendo Gamecube, der mit kleineren Optimierungen aufwarten konnte. Inhaltlich knüpft das Spin-Off direkt an Resident Evil 2 an und fungiert damit fast schon als eine vollwertige Fortsetzung der Hauptreihe. Erneut schlüpfen wir in die Rolle von Studentin Claire Redfield, die nach ihrem katastrophalen Abenteuer in Racoon City noch immer ihren verschollenen Bruder Chris sucht.
Nachdem Claire im Polizeirevier von Racoon City Hinweise darauf gefunden hat, dass sich ihr Bruder womöglich in Paris aufhalten könnte, macht sich die 19-Jährige sofort auf den Weg nach Europa. Zwar gelingt es der jungen Frau sich in die dort ansässigen Labore des Pharmakonzerns Umbrella einzuschleusen, ihr Plan fliegt jedoch kurze Zeit später auf und sie wird von Sicherheitskräften festgenommen. Sie wird gegen ihren Willen auf die kleine Insel Rockford Island verschleppt, wo Umbrella ein Gefangenenlager und eine weitere Forschungseinrichtung betreibt. Kaum kommt Claire in ihrer Zelle wieder zu Bewusstsein, sieht sie sich auch schon mit der nächsten Hiobsbotschaft konfrontiert: Infolge eines mysteriösen Luftangriffes wurde der T-Virus samt einiger gefährlicher Biowaffen auf der ganzen Insel freigesetzt. Mit einer handvoll Überlebender und einer schier unendlichen Masse an Infizierten im Nacken beschließt der schwerverletzte Wachmann Juan Raval die Studentin aus ihrer misslichen Lage zu befreien – wohlwissend, dass eine Flucht aussichtslos ist.
Claire macht sich dennoch auf den Weg und trifft schon wenig später auf den Mitgefangenen Steve Burnside. Die Beiden entscheiden sich zusammenzuschließen und gemeinsam nach einer Fluchtmöglichkeit zu suchen. Noch im Gefangenentrakt gelingt es ihnen einen Hilferuf an den ehemaligen Polizeirekruten Leon Scott Kennedy (Protagonist aus Resident Evil 2) mitsamt ihren Koordinaten zu senden. Im Verwaltungsgebäude angekommen, macht unser Protagonisten-Duo zudem Bekanntschaft mit Alfred Ashford, seines Zeichens Direktor der Forschungsanlage. Schnell wird deutlich, dass Ashford unserem Pärchen keineswegs wohlgesonnen ist. Er macht Claire für den verheerenden Luftangriff verantwortlich und lässt nichts unversucht um sie aus dem Weg zu räumen. Unserem Duo gelingt jedoch die Flucht und sie beschließen den nahegelegenen Flugplatz ausfindig zu machen, um von dort die Rückreise anzutreten. Auf ihrem Streifzug über die Insel begegnen Claire und Steve nicht nur Alfred Ashfords mysteriöser Zwillingsschwester Alexia, sondern treffen schließlich auch auf den totgeglaubten Albert Wesker. Der ehemalige Leiter der S.T.A.R.S.-Einheit gibt sich als Doppelagent von Umbrella zu erkennen und setzt alles daran eine Probe des begehrten T-Veronica-Virus in die Finger zu bekommen. Das gefährliche Virus wurde offenbar von Alexia selbst entworfen und ist vermeintlich irgendwo auf der Insel versteckt. Wesker gibt zu, dass er den Angriff auf die Insel initiiert hat, um seinen Plan in die Tat umsetzen zu können.
Noch bevor er Claire etwas antun kann, wird Wesker von seinem Team evakuiert und verlässt so den Ort des Geschehens. Claire und Steve hingegen machen sich endlich auf zum rettenden Hubschrauberlandeplatz. Zwar gelingt es den beiden ein geeignetes Flugzeug zu finden, sie werden jedoch ein weiteres Mal von Alfred gestört. Rasch wird klar, dass sich Alexia Ashford niemals wirklich auf der Insel befunden hat. Die Wissenschaftlerin hatte sich vor über 15 Jahren ihren eigenen Veronica-Virus injiziert und wurde anschließend in den Kälteschlaf versetzt, in dem sie sich noch heute befindet. Die Frauengestalt, die sich auf Rockford aufhält und vorgibt Alexia zu sein, war niemand geringeres als Alfred selbst, der durch den Verlust seiner Schwester eine Art Persönlichkeitsstörung entwickelt hat. Unsere Protagonisten können einer direkten Konfrontation mit Alfred zwar entgehen, der psychisch kranke Mann kann die beiden aber dennoch austricksen: Via Autopilot fliegen Steve und Claire nichtsahnend zur Forschungseinrichtung in die Antarktis, wo sich auch Alexias Körper zu befinden scheint. Alfred macht sich kurz darauf ebenfalls auf den Weg dorthin. Schon kurz nach seiner Ankunft gelingt es Alfred seine Schwester unter Einsatz seines Lebens aufzuwecken und bringt damit einen folgenschweren Stein ins rollen.
Einige Zeit später erreicht auch Chris Redfield, der durch Leon von Claires Notsituation erfahren hat, endlich das beschauliche Rockford Island. Er trifft ebenfalls auf den Wachmann Rodrigo, welcher ihm von den Geschehnissen auf der Insel berichtet. Chris begibt sich auf die Suche nach weiteren Hinweisen zum Verbleib seiner Schwester, wird jedoch jäh von seinem ehemaligen Captain Albert Wesker unterbrochen. In dem fälschlichen Glauben Wesker wäre im Juli 1998 in der Spencer Villa ums Leben gekommen, entbrennt ein plötzlicher Kampf zwischen den beiden Reken, den Wesker klar dominiert. Aufgrund einer experimentellen Virus-Infektion hat der Umbrella-Agent übermenschliche Kräfte und Reflexe entwickelt, mit denen er die Auseinandersetzung letztendlich für sich entscheiden kann. Noch bevor Wesker zum finalen Schlag ansetzt, meldet sich plötzlich Alexia über die Überwachungsmonitore zu Wort. Überrumpelt von der Tatsache, dass die Forscherin noch immer am Leben ist, lässt Wesker von Chris ab und macht sich sofort auf den Weg zur antarktischen Forschungsstation. Wenig später folgt auch Chris seinem Beispiel, um Claire aus ihrer misslichen Lage zu retten.
Zur selben Zeit erreichen Claire und Steve die antarktische Forschungseinrichtung von Umbrella. Die beiden erleiden eine Bruchlandung, kommen jedoch glücklicherweise völlig unverletzt davon. Schnell müssen sie feststellen, dass auch diese Station vollständig von Infizierten überrannt wurde, unter ihnen einige gefährliche bioorganische Waffen. Die Beiden machen Bekanntschaft mit Alexia, die sich in den Kopf gesetzt hat Steve und Claire für den Tod ihres Bruders zur Verantwortung zu ziehen. Als unser Pärchen gerade den Flugplatz erreicht, stellt sich ihnen die mutierte Alexia entgegen. Während es ihr gelingt Steve gefangen zu nehmen, wird Claire im Kampf schwer vergiftet und fällt in Ohnmacht. Zu ihrem Glück kann Chris sie in einer abgelegenen Wohnanlage ausfindig machen und ihr ein Gegenmittel injizieren, das sie rasch wieder auf die Beine bringt. Für große Wiedersehensfreude bleibt jedoch keine Zeit: Während sich Claire auf die Suche nach Steve begibt, begegnet Chris ein weiteres Mal dem machthungrigen Wesker. Dieser steht bereits Alexia gegenüber, zieht sich jedoch kurzerhand zurück und überlässt Chris den ungleichen Kampf. Er schlägt die Mutation für den Moment zurück und aktiviert notgedrungen den Selbstzerstörungsmechanismus der Anlage, um sämtliche Türen und Zugänge zu öffnen.
Zeitgleich findet Claire Steve eingekerkert in einer Gefängniszelle, infiziert mit dem T-Veronica-Virus. Die Mutation schreitet unaufhaltsam voran und lässt Steve zu einem wilden Monster erwachsen. Das reptilienartige Wesen trachtet nach Claires Leben, diese kann sich jedoch in letzter Sekunde in einer weiteren Zelle einschließen. Mittlerweile hat auch Alexia Wind von der Situation bekommen und greift Claire in ihrem Versteck direkt an. Doch Steve scheint sich zumindest einen Funken seiner Persönlichkeit bewahrt zu haben und wirft sich mutig vor seine Freundin. Tödlich verwundet, verwandelt sich der junge Held wieder in seine menschliche Gestalt zurück und gesteht Claire noch auf dem Sterbebett seine Liebe. Claire bricht mit dem verletzten Steve in den Armen zusammen. Erst durch Chris Zutun öffnen sich die Zellentüren und sie kann entkommen.
Kaum wiedervereint machen sich die Geschwister auf zum Flugplatz, wo sie ein letztes Mal auf Wesker treffen. Der Antagonist nimmt Claire als Geisel und kann Chris so zu einem Duell zwingen. Die beiden schenken sich nichts, werden jedoch von einer Explosion des Selbstzerstörungsprogramms unterbrochen. Wesker gelingt die Flucht und auch die Redfields kapern sich ein Kampfflugzeug – kurz bevor die Station in einem riesigen Feuer aufgeht. Noch unter Schock verspricht Chris seiner Schwester den Machenschaften von Umbrella ein für alle Mal ein Ende zu setzen.
Filmempfehlung:
Resident Evil: Degeneration (2008)
Der 2008 erschienene Animationsfilm Resident Evil: Degeneration spielt sieben Jahre nach den verheerenden Ereignissen von Raccoon City und führt unser einstiges Protagonisten-Duo Leon S. Kennedy sowie Claire Redfield wieder zusammen. Einmal mehr müssen sich die beiden den Folgen des Zombieausbruches stellen und erneut das hochansteckende G-Virus bezwingen. Degeneration ist sowohl digital als auch auf DVD und Blu-ray erhältlich.