Test: Bridge Constructor Mittelalter

“Hier ein Holzbrett, da noch ein paar neue Balken….oder ein Seil zum Verstärken….hmm…ja, das ist es!” So, oder so ähnlich könnte sich das eigene Gemurmel anhören, wenn man sich als genialer Brückenkonstrukteur in “Bridge Constructor Mittelalter” versucht. Wie wird sich das neue Mobile Game unter der Fahne von Headup Games in meinen Augen schlagen?

Es hätte so ein schöner Sommer in “Siebenbrücken” sein können, wenn nicht die barbarischen Urks einmarschiert wären und nichts anderes als Angst sowie Schrecken verbreitet hätten. Nachdem sie das ganze Reich geplündert und eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatten, zogen sie sich in ihre fünf Heerlager zurück. Damit die Urks nicht in die Vorbereitungen zu einem erneuten Angriff übergehen, ist es für “König Harald” höchste Zeit zu handeln! Nachdem der König sich den Verwalter des Hofes gekrallt hat, damit er alle Truppen für einen Angriff mobilisieren kann, muss er dem König leider mitteilen, dass weder genug Vorräte noch Soldaten verfügbar sind. Da die Urks sämtliche Brücken zerstört haben und somit kein Nachschub in das Reich gelangen kann, wurdet ihr gerufen, da euer handwerkliches Geschickt bis zum Verwalter durchgedrungen ist. Daher ist eure erste Aufgabe, die Brücken zur Sicherung des Nachschubs wieder aufzubauen, bevor man sich dem eigentlichen Problem annehmen kann.

Aufgeräumte Oberfläche mit klappbaren Menüs

Das Spielprinzip von Bridge Constructor Mittelalter (kurz: BCM) ist ziemlich schnell erklärt und dürfte vielen bereits bekannt sein, da in den letzten Jahren einige dieser Brückenbau-Spiele erschienen sind. Sobald ihr eine Mission aus den vier Kapiteln geladen habt, befindet ihr euch zunächst stets in der Bau-Ansicht, die besonders durch ihre karierten Felder hervor sticht. Die Oberfläche wirkt insgesamt sehr aufgeräumt sowie klar strukturiert und die Bedienelemente finden sich auf der linken sowie rechten Seite wieder. Ganz oben wird euch mittels Fortschrittbalken angezeigt, wie weit ihr vom maximalen Budget entfernt seit, sowie die derzeitigen Kosten eurer Brücke. Eine kleine Markierung in Form eines Strichs, gibt innerhalb des Fortschrittbalkens Aufschluss darüber, wie teuer euer Kunstwerk maximal sein darf, um das Kostenziel des Levels zu erfüllen. Prinzipiell sind die wenigen Buttons durch ihre gelungene Aufmachung selbsterklärend und falls nicht, genügt das einmalige betätigen um die jeweilige Funktion schnell zu erläutern. Ein besonderes Augenmerk gilt jedoch den Buttons hinter den aus- sowie einklappbaren Menüs, auf die ich näher eingehen möchte.

BCM: Der Brücken-Editor

Die Menüs werden mittels Betätigung der kleinen orangen Dreiecke direkt auf beiden Seiten geöffnet und die meiste Zeit werdet ihr mit ziemlicher Sicherheit auf der rechten Seite verbringen. Hier findet ihr nämlich die Auswahl eures Baumaterials, das euch zur Errichtung oder Wartung der Brücken zur Verfügung steht und mit lediglich fünf Materialien recht überschaubar bleibt. Im linken Menü gibt es, neben der Möglichkeit zur Missionsauswahl zurückzukehren und den bisherigen Brückenentwurf in den Papierkorb zu verbannen, auch die Option Lösungsvorschläge zu erwerben. Dabei reicht die Auswahl von Teillösungen bis hin zu vollständigen Musterlösungen, die alle samt gegen Goldmünzen gekauft werden können. Sollte man also bis zur völligen Verzweifelung an einem Level hängen bleiben, kann man mit einem Paket von 20 Münzen für 0,99 Euro bzw. 60 Münzen für 1,99 Euro schnell Abhilfe schaffen.

Missionsdesign mit wenig Abwechslung

Bei BCM geht es, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, sehr gradlinig zu. Zwar werden den Missionen, dank kleinen Konversationen zwischen König und Verwalter in Form von Sprechblasen verschiedene Handlungen suggeriert, aber der eigentliche Spielablauf bleibt davon unberührt. In jeder Mission müsst ihr, wie zuvor kurz erwähnt, stabile Brücken errichten um eure Soldaten entweder vollständig oder zumindest teilweise auf die andere Seite zu bringen. Während ihr eure Konstruktion größtenteils komplett selbst hochziehen müsst, gibt es aber auch einige Missionen, wo ihr bereits eine spärliche Brücke vorfindet. In dem Fall gilt es, diese entweder zu stabilisieren, damit sie der jeweiligen Anforderung gewachsen ist oder sie kurzer Hand komplett neu zu bauen. Eine Brücke in BCM, muss je nach Mission, drei verschiedene Anforderungen erfüllen –  Stabil genug (1), zusätzlich Überdacht gegen feindliche Angriffe (2) oder sogar ein­sturz­ge­fähr­det (3).

BCM: Angriff der Steinschleudern

Zugegeben, klingt die zuletzt genannte Anforderung etwas absurd, aber es gibt wirklich einige Missionen, wo ihr die feindlichen Urks daran hindern müsst, auf eure Seite der Brücke zu gelangen. OK, zumindest sinngemäß, denn die Spielmechanik verlangt einen anderen Weg. In der Regel findet ihr in der Bau-Ansicht lediglich eine große Schlucht vor und es könnte der Gedanke entstehen: “Easy, dann lasse ich die mal schön hinab stürzen!”, aber leider würde der Gegner den fehlenden Boden sehen und sofort umdrehen, um vermutlich einen anderen Weg zu suchen. Daher müsst ihr quasi eine Brücke bauen, die im Gegensatz zum regulären Prinzip, leicht aber nicht zu schnell einstürzt, so dass möglichst alle Einheiten in den sicheren Tod laufen. Geht eure Konstruktion zu schnell in die Brüche und es befinden sich nicht alle Gegner in der Gefahrenzone, riechen die verbleibenden Widersacher den Braten und machen unverzüglich kehrt.

Gutes Gameplay mit niedlicher Grafik

Sicherlich zählt BCM nicht zu den Augenweiden im Segment der Mobile Games, aber dennoch ist die Grafik gelungen niedlich und gibt dem ganzen Spiel eine nicht zu ernste Thematik. Sprich, es soll Spaß machen und witzig sein! Natürlich stürzen die Einheiten bei einer schlecht gebauten Brücke in die tiefe Schlucht und würden folglich sterben, aber außer ein paar witzigen schreien der Soldaten sowie Pferde, gibt es während dem Sturz keine brutalen und blutigen aufpraller auf irgendwelchen Felsen oder ähnliches, sondern einfach eine witzige Verpuffung. Quasi: “Ahhhhhhh…*puff*” und in der Regel lacht der ein oder andere sicher öfter dabei. 🙂

BCM: Angriff der Steinschleudern

Die Animationen könnten insgesamt noch liebevoller bzw. detailreicher sein, denn diese sehen besonders bei einem Sturz nicht wirklich hübsch und passend aus. Soldaten sowie Pferde fallen in den Abgrund und laufen dabei einfach weiter, ohne z. B. Fracht aus den Kutschen zu verlieren. Selbst die Kutscher bleiben, wie mit Sicherheitsgurten angeschnallt, völlig angewurzelt sitzen und haben weiterhin die Zügel in der Hand. In punkto Bedienbarkeit (Gameplay) werden die Berührungen überwiegend gut umgesetzt und es kommt nur selten zu Ungenauigkeiten, die speziell beim Entfernen von Brückenteilen auftreten. Will man lediglich ein Teil entfernen, so kann es passieren, das man gleich mehrere erwischt oder gar das falsche. In diesem Fall kann man sich nur angewöhnen in einer höheren Zoomstufe zu spielen, um mit größeren Objekten zu interagieren. In der mir vorliegenden Testversion (1.0 Go r73) gibt es einen kleinen aber unwesentlichen Bug, wenn man das Spiel beenden möchte. Anstatt per “Zurück-Button” auf den Homescreen zu gelangen, wird ein lilanes Bild angezeigt. Es ist aber weiterhin möglich per “Home-Button” auf die Startseite zu gelangen, damit man das Spiel manuell über den Taskmanager beenden kann. Dieses Problem kann sicherlich mit einem nächsten Update schnell behoben werden.

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Autor*in

Martin Neumann
Martin Neumann
Stellvertretender Chefredakteur

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