Guild of Dungeoneering ist ein Dungeon-Crawler mit Roguelike-Elementen. Was dieser Mischung noch das gewisse Extra verleiht und warum ihr euch diesen Titel einmal näher ansehen solltet, das verraten wir euch im Test.

Aus Irland traf ein neuer Indie-Titel vom Entwickler Gambrinous und Publisher Versus Evil bei uns ein. Er hört auf den Namen Guild of Dungeoneering und ist erstaunlich charmant. Das liegt zunächst an dem sehr liebevollen Design und gleichzeitig ist der Titel dabei noch nicht einmal sehr bunt. Ab dem ersten Moment wird man direkt in ein Abenteuer hineingesogen. Der Sprecher begrüßt euch mit einer packenden Stimme und gibt euch das Gefühl, dass ihr übertrieben gesagt eine Legende bzw. der Auserwählte seid. Aber was ist eigentlich eure Aufgabe?

Im Grunde genommen seid ihr der Verwalter einer Gilde, die ihr im Laufe des Spiels immer weiter ausbauen könnt. Dafür benötigt ihr Gold, dass ihr von euren Reisen in die Dungeons mitbringt. Ob ihr darin Schätze sammelt oder Gegner besiegt, das liegt dabei fast ganz in eurer Entscheidung. Fast aber auch nur, da ihr eben keine direkte Kontrolle über die Spielfiguren habt, sondern ein bestimmtes Kartendeck. Wer nicht auf Kartenspiele steht, dem sei vorab gesagt, dass Guild of Dungeoneering kein typischer Vertreter a la Hearthstone oder Magic ist.

guild of dungeoneering screen 1

Kommen wir zu einem Beispiel. Wir betreten eine Höhle mit einem unserer Charaktere, in diesem Fall dem Dieb. Jetzt verschaffen wir uns zunächst einmal einen Überblick über die Schätze, Gegner und eventuelle Bosse, denn alles ist einsehbar. Für unseren ersten Spielzug haben wir die Möglichkeit aus fünf zufälligen Karten zu wählen; und zwar müssen wir pro Zug drei davon ausspielen. Es befinden sich Monster, Dungeonteile und Schätze darunter. Jetzt kann es zu mehreren Situationen kommen. Sollten wir einem starken Boss gegenüberstehen, dann setzen wir zunächst Monster in die Welt, um stärker zu werden und Beute in Form von Ausrüstung zu erhalten. Dadurch teilen wir dann beispielsweise mehr Schaden aus oder besitzen höhere Lebenspunkte und können den Kampf gegen den Boss absolvieren. Mit den Dungeonteilen bauen wir uns unseren Weg zu einem bestimmten Punkt, meist in Form eines Bosses oder eines Schatzes, welche zur Beendigung der Quest notwendig sind. Die Schatzkarten bescheren uns Gold, welches wir im Nachhinein in unsere Gilde investieren können.

Sollten wir in einen Kampf involviert werden, dann geht es weiter mit den Karten, diesmal allerdings dem klassenspezifischen Deck. Unser Dieb hat beispielsweise eine Karte, welche den Nahkampfschaden der nächsten Attacke erhöht. Spielt unser Gegner in diesem Fall eine Angriffskarte, so nehmen wir Schaden. In der nächsten Runde können wir aber somit mehr Schaden austeilen. Was uns das Ganze gebracht hat? Hier kommt ein wenig das Schere-Stein-Papier-Prinzip zutrage, da wir eine bestimmte Anzahl an Karten haben und wiederum eine bestimmte Anzahl davon enthält Angriffe, die nicht blockbar sind während andere wiederum Schutz vor Angriffen gewähren. Die Angriffskarten sind aufgeteilt in magische und physische Attacken. Eure Lebensenergie wird in Form von Herzen dargestellt und auch diese könnt ihr mit entsprechenden Heilzaubern wieder auffüllen. Doch das Prinzip des Spiels geht noch viel weiter. Es gibt passive Eigenschaften, die ihr durch Schreine in den Dungeons erhaltet und die positiv oder negativ auf euch ausfallen können. Weiterhin gibt es Monster mit besonderen Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände, welche euch beispielsweise einen permanenten Bonus auf die Lebenspunkte geben, aber euch auch sogenannte „Schwachsinnskarten“ in das Deck mischen. Falls ihr diese ausspielt, dann seid ihr aktionslos und greift weder also weder an, noch verteidigt ihr euch.

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Wie ihr sicherlich merkt, ist Guild of Dungeoneering sehr komplex. Ich kann euch aber die Angst nehmen, denn so kompliziert wie es vermutlich klingen mag ist es gar nicht. Der Einstieg ist im Grunde genommen sehr einfach und man wird immer besser im Spiel. Ihr werdet sterben und eure geliebten Charaktere verlieren, aber es wartet bereits der nächste Mitstreiter auf seinen Einsatz, ähnlich wie in Rogue Legacy. Auf einem Friedhof habt ihr eine Übersicht aller gefallenen Spielfiguren und in der Trophäensammlung bestaunt ihr eure Siege über Bossgegner. Eure Gilde wird immer größer und ihr könnt mit dem Gold neue Fähigkeiten, Charaktere und Items kaufen. Der tolle Sprecher unterhält euch dabei immer wieder mit seinen Geschichten und die dudelige Hintergrundmusik versetzt euch direkt in eine fantastische Welt voller Abenteuer.

Wertungskasten
Präsentation
9
Spieldesign
9
Balance
8
Atmosphäre/Story
8
Umfang
8
test-guild-of-dungeoneering<img class="alignright" src="http://gamesfinest.de/img/awards/indietipp_small.png" alt="" />Guild of Dungeoneering ist ein super Beispiel für einen tollen Indie-Titel. Ich bin froh, dass Gambrinous einen Publisher gefunden hat und hoffe, dass viele Spieler sich in die zahlreichen Dungeons begeben. Für mich fühlt sich das Spiel sehr erfrischend an und auch wenn einige Elemente bereits bekannt sind, so wurde ich direkt in den Bann gezogen. Eine klare Empfehlung meinerseits!

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