Disney Infinity 3.0: Entwicklung wird eingestellt und Studio geschlossen

Was wie ein schlechter Scherz klingt, scheint leider wahr zu sein, denn wie Disney auf ihrem offiziellen Blog verkündet, wird man die Entwicklung von Disney Infinity einstellen und das verantwortliche Studio Avalanche schließen.

Für alle Disney Infinity Fans, die sich schon auf die Version 4.0 gefreut haben sieht es bitter aus, denn glaubt man dem Bericht von Venture Beat, die sich auf den offiziellen Blog-Eintrag berufen, hat der Publisher und Lizenzbesitzer Disney das Vertrauen in “Toys-to-life” verloren, wie auch Chief-Executive-Officer Bob Iger in der gestrigen Investorenkonferenz erwähnte, weswegen man die mit Spielzeugfiguren verknüpfte Disney Infinity-Serie einstellen wird und das Entwicklerstudio Avalanche Software (nicht zu verwechseln mit den Avalanche Studios – den Machern der Just Cause-Reihe) schließen will. Zukünftig möchte man sich stattdessen nur noch um die Lizenzvergabe kümmern und hat die mobilen Plattformen iOS und Android primär im Fokus. Disney äußerte sich gegenüber Venture Beat wie folgt:

Nach einer gründlichen Evaluation haben wir unsere Herangehensweise an Konsolenspiele verändert und werden sie komplett auf ein Lizenzierungsmodell umstellen. Dieser Strategiewechsel bedeutet, dass wir die Produktion von Disney Infinity einstellen werden, bei dem der Mangel an Wachstum im Toys-to-life-Markt, verbunden mit hohen Entwicklungskosten, ein herausforderndes Geschäftsmodell geschaffen hat. Das bedeutet, dass wir Avalanche – also unser internes Studio, welches das Spiel entwickelt hat – schließen werden. Dies war eine schwierige Entscheidung, die uns nicht leicht fiel, da Disney Infinity eine hohe Qualität und leidenschaftliche Fans besitzt.

Die aktuellen Releases zu den Filmen “Alice Through the Looking Glass” und “Finding Dory” werden noch veröffentlicht, jedoch wird das von Fans erwartete “Star Wars: Rogue One” niemals den Handel erreichen.

Hält man sich die Zahlen vor Augen, hat die “Toy-and-Gaming-Division” einen Abfall von 1,2 Milliarden US-Dollar bei den Einnahmen zu verbuchen und ein um 8% gesunkenes Betriebsergebnis womit man aktuell bei 357 Millionen US-Dollar liegt. Nur durch höhere Lizenzeinnahmen, konnte das Ergebnis teilweise ausgeglichen werden. Laut dem Quartalsbericht liegt die Schuld beim stärker werdenden US-Dollar, der niedrigeren Umsatzrendite, geringeren Ladenverkäufen im Retail-Bereich und die insgesamt schlechtere Performance von Disney Infinity.

Disney Infinity 3.0 ist seit dem 27. August 2015 für Wii U, PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360, Xbox One.

Autor*in

Martin Neumann
Martin Neumann
Stellvertretender Chefredakteur