Die Zombie Studios bringen mit Daylight einen neuen Horrortitel auf den Markt. Ob dieser sich mit den jüngsten Veröffentlichungen des Genres wie Outlast oder Amnesia messen kann, das verraten wir im Test.


Man kennt ja bereits so einige gruselige Spiele und meist spielt die Geschichte eine Nebenrolle. Das ist auch bei Daylight der Fall, denn der klassische Spielstart samt den Fragen “Was ist passiert?” “Warum bin ich hier?” “Wo bin ich überhaupt?”, nahm mir schon die Lust. Das Konzept kann mich nach so vielen erschienenen identischen Titeln einfach nicht mehr fesseln. Nichtsdestotrotz möchte ich ein wenig dazu erzählen. Ausgerüstet sind wir mit einem Telefon und nach dem wir auf mysteriöse Art und Weise in einem Krankenhaus aufwachen, hören wir eine Stimme, die uns Sarah nennt. Fortan schreiten wir mit unserer Sarah mutigen Schrittes voran und suchen nach Hinweisen. Diese funkeln in der Dunkelheit und stellen sich meist als Notizen oder Fotos heraus. Richtig schlau wird man daraus aber nicht, da es keine richtige Reihenfolge gibt und die Puzzleteile somit auch nicht wirklich zusammengesetzt werden können.

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Unser Ziel ist es in jedem Abschnitt vier Relikte zu finden. Haben wir dies erledigt können wir in einer Kammer mit allerlei wirren Zeichnungen, einen bestimmten Gegenstand erhalten, welcher wiederum das Siegel für das nächste Gebiet entfernt. Unterwegs sind wir beispielsweise in einer Kanalisation, einem Gefängnis oder auch im Wald, der übrigens eine gelungene Abwechslung zu den überwiegend vorhandenen Innenarealen bietet. Nicht zu vergessen sind natürlich die unheimlichen Wesen, welche euch Angst und Schrecken einjagen oder es zumindest versuchen. Daylight schnappt sich in Sachen Gruselfaktor nämlich einen der unteren Plätze und verpasst das Siegertreppchen. In Sachen Atmosphäre als auch Gameplay wird hier leider nur Durchschnitt geboten, auch wenn einige Passagen ab und an ein wenig Hoffnung auf Besserung geloben, so landen wir stets wieder im selben Trott. Auch Frustmomente kann es geben, denn sobald ihr euch mit dem erlangten Gegenstand auf in Richtung Siegel macht, könnt ihr euch in keiner Weise mehr gegen die Kreaturen der Dunkelheit wehren. Leuchtfeuer stellen sich als sehr wirkungsvoll heraus und vertreiben die Geister sofort während Leuchtstäbe euch nur als Lichtquelle von Nutzen sind und benutzbare Objekte hervorheben. Solltet ihr sterben, so müsst ihr euch erneut auf die Suche nach den vier Relikten begeben, womit wir bei dem Prinzip von Slender angelangt wären.

Es fehlt einfach zuviel in Daylight und das vorhandene Potenzial wurde nicht ausgeschöpft. Alles ist sehr linear und ohne großartige Überraschungen. Ihr müsst keine Batterien einsammeln oder euch ein Versteck suchen. Bekommt ihr Gesellschaft, zündet einfach ein Leuchtfeuer an, dass gefühlte 5 Minuten brennt und euch in Ruhe die Flucht ermöglicht oder die Kreatur sogar vernichtet. Kleines Trostpflaster sind nach einem Tod noch die zufallsgenerierten Levelabschnitte, da ihr wie bereits erwähnt immer wieder von vorn anfangen müsst. Als Letztes möchte ich euch noch mitteilen, dass Daylight in knapp drei Stunden durchgespielt ist, enttäuschend.

Wertungskasten
Grafik
6
Sound
7
Gameplay
6
test-daylightDaylight macht Einiges richtig, aber Vieles falsch. Das Potenzial wird nicht genutzt, die Atmosphäre kommt zwar rüber und auch Gruselmomente sind vorhanden, aber ich kann mich im Horror-Genre derzeit nur an der Konkurrenz orientieren und da hält der Titel von den Zombie Studios leider nicht ganz mit. Interessant am Spiel ist natürlich die Wehrlosigkeit durch wenig nutzbare Ressourcen und die Flucht ins Ungewisse. Eine packende Story und mehr nonlineare Aufgaben hätten Daylight aber sehr gut getan. Schade!

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