Test

Test: Curse of the Sea Rats

Der Hype um Metroidvania-Games ist momentan so groß wie selten zuvor. Durch Spiele wie Hollow Knight, Ori and the Blind Forest oder Dead Cells gibt es bereits einige erfolgreiche Beispiele auf dem Spielemarkt, die beweisen, dass genügend Spieler*innen derzeit Lust auf das Genre haben. Auch das spanische Indie-Entwicklerstudio Petoons hat hier jede Menge Potenzial gesehen und wirft nun mit Curse of the Sea Rats sein eigenes Spiel in den Ring. Das Besondere: ein Couch-Koop-Modus. Was euch erwartet und wie der frisch erschienene Titel sich spielt, erfahrt ihr in unserem Test.

Lust auf ein Ratoidvania?

Curse of the Sea Rats ist ein klassisches Metroidvania. Für alle, denen der Begriff nichts sagt: Euch erwartet eine riesige, offene Spielwelt, die aus einzelnen aneinander gereihten Räumen besteht. Eine Map zeigt zwar an, wo noch unerkundete Gebiete auf euch warten, ihr seid aber komplett frei in der Entscheidung, welchen Weg ihr zuerst einschlagt. Dabei versperren euch oftmals Hindernisse euren Pfad, die ihr erst zu einem späteren Zeitpunkt überwinden könnt. Ihr müsst also die Map gut im Auge behalten und viel erforschen, um in Curse of the Sea Rats ans Ziel zu gelangen. Unterwegs gilt es, Jump ‘n’ Run Passagen zu meistern und jede Menge Gegner*innen und Bosse zu verprügeln. Wie der Entwickler sagen würde: ein echtes Ratoidvania.

Werde Teil der Crew

In Curse of the Sea Rats strandet ihr als Gefangene des British Empires an der Küste Irlands. Auf dem Weg zu eurer eigenen Bestrafung kentert euer Transportschiff, weil die Hexe Flora Burn ein altes Relikt, das sich in eurem Besitz befindet, stehlen möchte. Um an den Schatz zu gelangen, nimmt sie den kleinen Sohn des Kapitäns gefangen und verwandelt obendrein die komplette Besatzung des Schiffes in Ratten. Dadurch bietet sich den vier spielbaren Charakteren des Spiels eine einmalige Gelegenheit: Rettet den kleinen Timothy und erkauft euch so eure eigene Freiheit.

Vier Ratten, vier Spielstile

Die vier Protagonist*innen des Spiels unterschieden sich jeweils in ihrem Kampfstil und der Hintergrundgeschichte. Durch schöne Zeichnungen und eine kreative Gestaltung hat jeder einzelne Charakter seinen eigenen Charme und fügt dem Spiel eine gewisse Individualisierungsmöglichkeit hinzu. Je nach bevorzugtem Spielstil könnt ihr zwischen den vier Ratten zu jeder Zeit und beliebig häufig wechseln oder aber das ganze Spiel mit eurem/eurer eigenen Lieblingsheld*in erleben. Die bedeutenden Unterschiede liegen dabei immer in der Angriffsgeschwindigkeit, in der Angriffsstärke und den Spezialfähigkeiten, die jede Ratte mit sich bringt. Durch vier eigene Skilltrees kann hier auch noch umfangreich an der Stärke der Charaktere geschraubt werden. Ein cooles Feature, das dem Spiel in jedem Fall guttut.

Technisch nicht perfekt

Ein paar technische Mängel bringt Curse of the Sea Rats leider mit, woran der ein oder andere Metroidvania-Veteran vielleicht den Spielspaß verlieren könnte. Der Delay bei Angriffen oder beim Parieren ist teilweise wirklich groß. So kommt es vor, dass sich das Handling an einigen Stellen sehr behäbig und ungenau anfühlt. Außerdem teilen Gegner*innen Schaden durch einfache Berührungen aus, was streckenweise sehr frustrierend ist. Vor allem in den frühen Spielstunden ist der Störfaktor besonders groß, da die Möglichkeit, den gegnerischen Angriffen effektiv auszuweichen, einfach fehlt. Weiter ist es unschön, dass die doch riesige Map verfügbare Nebenquests und abgeschlossene Räume nicht markiert. Das ständige Suchen nach NPCs, die ein bestimmtes Item benötigen, frisst eine Menge Zeit, wenn man nicht gerade Profi-Pfadfinder ist.

Hast du Freunde?

Dann haben wir gute Neuigkeiten: Curse of the Sea Rats kommt mit einer lokalen Multiplayerfunktion daher, bei der sich bis zu vier Spieler*innen gemeinsam durch die Räume prügeln können. Gemeinsam macht das Zocken noch mehr Spaß, der Schwierigkeitsgrad nimmt aber durch die zusätzliche Unterstützung deutlich ab. Wenn ihr eine Challenge sucht, solltet ihr also lieber alleine spielen. Wenn ihr aber nach einem coolen Spiel für einen Couch-Koop-Abend sucht, könntet ihr mit Curse of the Sea Rats fündig werden.

Was macht Link hier?

Ein starker Pluspunkt des Spiels ist die Liebe zum Detail. Die Charaktere und Hintergründe sind alle handgezeichnet, was einfach optisch eine Menge hermacht. Curse of the Sea Rats ist also wirklich schön und besticht durch eine generell tolle Grafik. Auch sind die Dialoge vertont und mit authentischen Akzenten versehen, was einen in die Haut einer echten Seeratte schlüpfen lässt. Die Musik ist dazu ebenfalls stimmig und überall warten kleine Easter Eggs darauf, entdeckt zu werden. Mit Anspielungen auf The Legend of Zelda oder auch He-Man lädt die Spielwelt noch mehr zum Erkunden ein, als auch so schon. Die Gebiete sind kreativ und abwechslungsreich und es warten über 100 Räume darauf, entdeckt zu werden. An Umfang mangelt es dem Spiel also ebenfalls nicht. Neben der Hauptquests warten auch einige Nebenquests in der riesigen Spielwelt darauf, gelöst zu werden. Es gibt also eine Menge zu sehen.

Fazit

Curse of the Sea Rats ist ein gutes Spiel für alle, die in das Metroidvania-Genre einsteigen wollen oder nicht zu hohe Ansprüche an die technische Umsetzung haben. Veteranen könnte hingegen noch der letzte Schliff fehlen, vor allem im direkten Vergleich mit den Genre-Klassikern. Ansonsten kann Curse of the Sea Rats mit circa 12 Stunden Spielzeit und einer detailreichen Welt durchaus gut unterhalten.

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Curse of the Sea Rats ist ein gutes Spiel für alle, die in das Metroidvania-Genre einsteigen wollen oder nicht zu hohe Ansprüche an die technische Umsetzung haben. Veteranen könnte hingegen noch der letzte Schliff fehlen, vor allem im direkten Vergleich mit den Genre-Klassikern. Ansonsten kann Curse of the Sea Rats mit circa 12 Stunden Spielzeit und einer detailreichen Welt durchaus gut unterhalten. Test: Curse of the Sea Rats