Test

Test: Sonic Colours Ultimate

Sonic ist ein wahrer Veteran der Videospielgeschichte. In den unzähligen Abenteuern des blauen Igels, konnte sich dieser aber bei weitem nicht nur mit Ruhm bekleckern. Sonic Colours gehörte dabei im allgemeinen eher zu den Sternstunden des Sega-Maskottchens – kann Sonic Colours Ultimate diesen Status beibehalten? Wir verraten es euch!

Remaster des besten 3D-Sonic?

Sonic Colours erschien ursprünglich 2010 für den Nintendo DS und die Nintendo Wii und konnte die Fans im generellen von sich überzeugen. Wobei dabei erwähnt werden muss, dass es sich bei Sonic Colours Ultimate um ein Remaster des 3D Jump’n’Runs für Nintendos Wii handelt und nicht um die, Gameplay-technisch ganz andere, Handheld-Version. Nach Sonic Colours folgten in der dritten Dimension eher fragwürdige Auftritte für die ikonische Figur. Neben einem Erfolg wie Sonic Generations und gemischt aufgenommenen Projekten wie Sonic Lost World und Sonic Forces, folgte der Totalausfall in Form von Sonic Boom: Lyrics Aufstieg. Die Neuauflage eines erfolgreichen Titels der Reihe könnte also durchaus der richtige Schritt sein. Nun stellt sich natürlich die Frage: Konnte Sega den Charme des Originals einfangen, beibehalten oder gar noch verbessern?

Wird es dem Original gerecht?

Vor elf Jahren vom Sonic Team entwickelt, hat sich nun das amerikanische Studio Blind Squirrel Games an das Remake gewagt.

11 Jahre – das klingt eigentlich gar nicht so lang. Bei der rasanten technischen Entwicklung der letzten Dekade kann man aber durchaus behaupten, dass Sonic Colours ein Face-Lifting nötig hatte um auch heute noch überzeugen zu können.

Leider mussten wir feststellen, dass die grafische Qualität der weitestgehend flachen Texturen allerdings immer noch ein wenig unter den heutigen Möglichkeiten schwebt. Der knallige, bunte und schnelle Art- und Spiel-Stil können das zwar gut kaschieren, aber nicht komplett verstecken. Generell kann man die Überarbeitungen bei den Texturen und vor allem bei Effekten wie Lichteinfällen, Schatten aber wirklich spüren. Technisch kann das Spiel auf fast allen Plattformen mit 4K-Auflösung und 60 fps überzeugen, lediglich Switch-Besitzer müssen sich mit HD und 30 fps zufrieden geben – das konnte die Konsole bei unserem Test aber immerhin fast gänzlich halten (was bei Switch-Versionen leider alles andere als selbstverständlich ist). Auch die Karte zur Level-Auswahl und das HUD wurde ein wenig überarbeitet. Außerdem finden sich nun an tödlichen Abgründen die seit Sonic Generations etablierten Warnschilder.

Aber auch in Sachen Ton hat sich glücklicherweise etwas getan. Wo beim Original noch “nur” japanische oder englische Sprachausgabe zur Auswahl stand, gibt es nun auch deutsche, französische, spanische und italienische. Bei einigen Soundtracks wurde zwar am Turntable gedreht, wem die leichten Remixes nicht zusagen, für den stehen nach wie vor auch die Wii-Originale bereit.

Darüber hinaus handelt es sich aber schlicht und einfach um einen aufgehübschten Port der Originalversion, mit einigen Erweiterungen. Ein waschechtes Remaster eben.

Was ist neu?

Wie gerade bereits erwähnt gibt es ein paar nette “Boni” im Vergleich zur Original-Version. Bevor wir auf diese zu sprechen kommen, gehen wir auf die neue “Extraleben-Politik” ein. Statt der altbekannten “1-Ups” setzt die neue Fassung auf unbegrenzte Leben und verzichtet somit auch auf den Game-Over-Screen. Stattdessen werdet ihr nun IMMER am letzten Checkpoint abgesetzt. Des weiteren könnt ihr in den Levels Tails-Münzen sammeln, die dienen dann zur namensgebenden Tails-Rettung. Das heißt im Grunde: Ihr werdet im Tausch für eine Münze beim Fall in einen tödlichen Abgrund nicht am letzten Checkpoint neu gespawnt, sondern direkt vor eben diesem Abgrund. Eine Neuerung die das Spiel definitiv einfacher macht – das kann man mögen, oder eben nicht.

Die Hauptmechanik des Spiels sind ja bekanntlich die Whisps. Auch hier gibt es Familienzuwachs: Neu dabei ist der Jade Wisp, dieser ermöglicht es durch bestimmte Wände zu dashen. Ebenfalls neu dabei sind die Park-Münzen. Die Münzen sind in den Levels verteilt, aber auch für das erreichen von hohen Rängen in der Level-Bewertung regnet es die Coins. Besagte Coins kann man dann zum einen gegen leichte optische Veränderungen für Sonic und seine Fähigkeiten und zum anderen gegen Items, Artworks und Soundtracks eintauschen. Eine weitere Neuerung ist der Rivals-Mode. In diesem Modus gilt es sich, ähnlich wie in Sonic Rivals, in den einzelnen Stages gegen Metal-Sonic zu behaupten.

Alles in allem sind das sicherlich keine bahnbrechenden Neuerungen, aber durchaus stimmige und aufwertende Features, die das Spiel mit Sicherheit nicht verschlechtern.

Fazit

Konnte das Remaster des, auf jeden Fall in meinen Augen, besten 3D-Sonics meine Erwartungen erfüllen? Definitiv. Ich habe allerdings auch keine Quantensprünge erwartet, wer das hingegen tut, der könnte ein böses Erwachen bekommen. Sonic Colours Ultimate ist ein robustes Remaster mit leichten Erweiterungen - nicht mehr und nicht weniger. Wer das Original gemocht hat und Lust hat das Ganze erneut zu erleben darf beherzt zugreifen, auch Neulinge dürften mit der Portierung ihren Spaß haben. Wer aber absolut nichts mit Jump'n'Runs oder dem relativ rasanten Sonic Gameplay anfangen kann, der wird auch bei Sonic Colours Ultimate nicht auf seine Kosten kommen.

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Konnte das Remaster des, auf jeden Fall in meinen Augen, besten 3D-Sonics meine Erwartungen erfüllen? Definitiv. Ich habe allerdings auch keine Quantensprünge erwartet, wer das hingegen tut, der könnte ein böses Erwachen bekommen. Sonic Colours Ultimate ist ein robustes Remaster mit leichten Erweiterungen - nicht mehr und nicht weniger. Wer das Original gemocht hat und Lust hat das Ganze erneut zu erleben darf beherzt zugreifen, auch Neulinge dürften mit der Portierung ihren Spaß haben. Wer aber absolut nichts mit Jump'n'Runs oder dem relativ rasanten Sonic Gameplay anfangen kann, der wird auch bei Sonic Colours Ultimate nicht auf seine Kosten kommen. Test: Sonic Colours Ultimate